Wenn das Jugendamt nicht bald mehr Personal bekommt, kann es seinen Job nicht mehr machen, meinen Pankows Politiker. Lange Wartezeiten und gestresste Mitarbeiter sind dabei nur eine Folge.
Das Pankower Jugendamt braucht dringend mehr Personal. Dafür haben sich die Bezirksverordneten bei ihrer Tagung am heutigen Mittwoch ausgesprochen. Andernfalls könne das Amt bald seinen Aufgaben nicht mehr nachkommen, meinen sie.
Angesichts des starken Bevölkerungszuwachses hat der Berliner Senat, der den Bezirken auch das Geld für das Personal zuteilt, zehn neue Stellen ab dem kommenden Jahr bewilligt. Viel zu wenig, meinen die Pankower Politiker: Allein in der Kita-Gutscheinstelle würden statt der zugestandenen zwei eigentlich dreizehn zusätzliche Mitarbeiter benötigt. Auch in der Elterngeldstelle und für die Bearbeitung der Hilfen zur Erziehung sei dringend mehr Personal vonnöten.
32 neue Stellen auch ohne Bevölkerungszuwachs nötig
Insgesamt 22 Stellen fordern sie zusätzlich – und das sei noch moderat. Schließlich habe die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft selbst in ihrer „Maßnahmenplanung zur nachhaltigen Sicherung der Aufgabenerfüllung der Jugendämter“ in diesem Jahr festgestellt, dass Pankow 32 zusätzliche Stellen im Jugendamt benötige, und zwar ohne Bevölkerungswachstum.
Wenn in den Ämtern Personal fehlt, führt das nicht nur dazu, dass Bürger länger warten müssen und Mitarbeiter aufgrund der hohen Arbeitsbelastung öfter krank werden. Gerade im Bereich Jugendschutz kann das auch sehr verheerende Folgen haben, wenn etwa Fällen von Vernachlässigung oder Missbrauch nicht konsequent nachgegangen wird. Vor zweieinhalb Jahren hatten sich deswegen Berlinweit Bezirkspolitiker mit einem Brandbrief an den Senat gewandt und mehr Geld und Personal für die Jugendarbeit eingefordert. Wirklich verbessert hat sich seitdem aber nichts.
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