Parkzonen ausschließlich für Anwohner soll es laut Bezirksstadtrat Kirchner nicht geben. Dafür prüft der Bezirk eine Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung um die Kulturbrauerei auch auf sonntags.
Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne) hat sich gegen die Ausweisung reiner Anwohnerparkzonen in Prenzlauer Berg ausgesprochen. Die Überwachung solcher Zonen sei für den Bezirk zu teuer. „Die Frage ist doch: Wer finanziert so etwas?“, sagte er den Prenzlauer Berg Nachrichten. Anwohnerzonen müssten entsprechend kontrolliert werden, das lehre die bisherige Erfahrung mit der im Herbst eingeführten Parkraumbewirtschaftung. Im Rahmen der Parkraumbewirtschaftung können Anwohner zwar Anwohnerparkausweise beantragen, sie konkurrieren aber mit Besuchern von auswärts um Parkplätze. Diese müssen einen Parkschein ziehen, ansonsten riskieren sie ein Bußgeld.
Kirchner räumte ein, dass es in einigen Teilen von Prenzlauer Berg trotz der Parkraumbewirtschaftung für Anwohner schwierig sei, einen Parkplatz zu finden. Konkret nannte er das nördliche Winsviertel und das hoch verdichtete Gebiet rund um den Helmholtzplatz, vor allem um die Dunckerstraße und die Stargarder Straße. Entspannter als früher sei die Lage dagegen rund um den Kollwitzplatz und in der Gegend des Wasserturms: „Da können sie abends als Anwohner zum Teil bis zu zehn freie Parkplätze finden. Das hat es dort schon ganz lange nicht mehr gegeben“, sagte er.
Kirchner bestätigte einen Bericht der „Berliner Morgenpost“, wonach die Bezirksverwaltung im Moment prüft, bestimmte Parkzonen auch am Sonntag kostenpflichtig zu machen. Untersucht werden demnach Bereiche rund um die Max-Schmeling-Halle und die Kulturbrauerei. Trotz Parkraumbewirtschaftung sei es dort während Veranstaltungen für Anwohner sehr schwierig, einen Parkplatz zu finden. Es reiche auch nicht aus, nur die angrenzenden Straßen (im Fall der Kulturbrauerei Sredzki- und Knaackstraße) am Sonntag gebührenpflichtig zu machen. In Frage käme ein größeres Gebiet, bis hin zum Kollwitzplatz.
Die Einführung von reinen Anwohnerparkbereichen ist unter anderem Gegenstand einer kleinen Anfrage der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung an das Bezirksamt. Die Anfrage hätte bereits bis Anfang Februar beantwortet werden müssen, wegen des umfangreichen Fragenkatalogs, der damit verbunden ist, hatte Kirchner im Namen des Bezirksamts aber um Aufschub gebeten.