Es ist Kult und bald Geschichte: das Filmarchiv Negativeland in der Danziger Straße. Die Videothek ist ein Paradies für Film-Freunde. Noch für wenige Wochen. Dann stirbt auch dieser Laden mangels Kunden.
Noch öffnen sich die Rollläden des Filmarchivs in der Danziger Straße jeden Tag und bleiben bis in den späten Abend geöffnet. Doch von Mitte Februar an wird Jörg Ganzer seine Videothek Negativeland nicht mehr aufschließen. „Wir sind pleite“, sagte der Inhaber den Prenzlauer Berg Nachrichten.
Für die filminteressierte Kundschaft, an die sich das Geschäft seit 1990 richtete, ein herber Schlag. In den vergangenen Jahren waren es einfach zu wenige Enthusiasten von Filmklassikern, Dokumentar- und Musikfilmen, Serien und Kinderfilmen, die den Laden betraten.
„Wir haben seit zwölf Jahren zu kämpfen“, erklärte Ganzer die Aufgabe des Geschäfts. Ein Schritt, der ihm hörbar sehr schwer fällt. Der große Stolz des Archivs ist die Regieabteilung mit über 300 alphabetisch geordneten wichtigen Regisseuren und ihren Filmen. Auch die Kunden sind sich einig: Das Negativeland sei eine Institution (gewesen).
Ein weiterer Laden in Prenzlauer Berg stirbt
Mit dieser Schließung geht das Sterben der Videotheken weiter. Vor rund zwei Jahren machte ein anderer Laden in Prenzlauer Berg dicht: die Video Collection in der Schönhauser Allee. Der Grund war 2012 eine Kündigung wegen Sanierung – doch der Betreiber sah damals ohnehin keine Zukunft mehr für den Laden als Wirtschaftsunternehmen.
Aktuell wirbt das Negativeland noch mit Filmen wie „Die Karte meiner Träume“ von Jean-Pierre Jeunet und „Oktober November“ von Götz Spielmann. Doch das Internet mit seinen Filmbörsen hat der Videothek lange den Rang abgelaufen. So werden es wohl mit die letzten Filme sein, die in der Danziger Straße verliehen werden.
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