Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark braucht dringend eine Generalüberholung. So weit sind sich alle einig. Doch die Mühlen der Politik und der Verwaltung mahlen langsam. Das kann man an diesem Beispiel wieder einmal bestens sehen.
Im Mai reichten SPD und CDU im Berliner Abgeordnetenhaus einen Antrag zum Sportpark ein. Darin wurde der Senat aufgefordert, ein Nutzungs- und Entwicklungskonzept für die Anlage auszuarbeiten. Der Vorschlag stieß allerorts auf offene Ohren, die Senatsverwaltung für Inneres und Sport schien angetan und wir von den Prenzlauer Berg Nachrichten witterten schon den großen Wurf. Jetzt, im Dezember, hat das Abgeordnetenhaus den Antrag verabschiedet. Sonst hat sich nichts getan.
Warten auf die Machbarkeitsstudie
Im Gegenteil. Die Sport-Senatsverwaltung plant zwar immer noch, „umfangreich zu sanieren“, hat das Ganze aber zunächst an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt weitergegeben. Die soll nun in einer Machbarkeitsstudie klären, welche Möglichkeiten es in Sachen Sanierung gibt und wie viel Geld man dafür bräuchte. „Mit Ergebnissen ist erst Ende des 2. Quartals 2014 zu rechnen“, teilt uns ein Sprecher mit.
Im Rahmen dieser Studie soll auch geklärt werden, ob eine Kita auf das Sportgelände ziehen könnte. Zu Erinnerung: Der Prenzlauer Berger Verein SV Empor möchte gerne eine Sportkita einrichten, in der mehr als hundert Kinder Platz finden sollen und der Breitensport gefördert wird. Sport-Senatsverwaltung und Bezirk signalisierten auch hier Unterstützung. Ein halbes Jahr später ist nicht alles anders, aber komplizierter: Laut Sport-Senatsverwaltung hat sich zum SV Empor ein weiterer Interessent gesellt. Falls der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark überhaupt als Kita-Standort geeignet sei, müsse geprüft werden, ob die Interessenten ein gemeinsames Projekt verwirklichen könnten. Klingt nach zähen Verhandlungen.
Kein Ort für ein Champions-League-Finale
Und was ist mit dem Champions-League-Finale der Frauen, das 2015 in Berlin stattfindet und den Befürwortern der Sanierung des Sportparks dazu diente, den Behörden ein wenig Dampf zu machen? Schließlich wurde das Hauptstadion des Jahn-Sportparks als heißer Kandidat gehandelt. Da prüft die Sport-Senatsverwaltung gerade, ob das Fußball-Spiel nicht doch im Olympiastadion ausgetragen werden kann. Da fänden bei dem „herausragenden Sportereignis“ mehr Zuschauer Platz.
Scheint, als ob der große Wurf für den Prenzlauer Berger Sportpark doch noch etwas auf sich warten lässt.
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