Wenn Lange Nacht und Tag der offenen Tür auf einen Tag fallen, kann man endlich die Synagoge besichtigen. Außerdem diese Woche: Fotos unter der Treppe, nicht funktionierender Tanz, Freiluft-Klassik.
Seitdem vor ein paar Jahren ein findiger PR-Guru auf die Idee kam, kulturelle Veranstaltungen zu bündeln und als „Lange Nacht“ unsers Volk zu bringen, kommt man ja zu nichts mehr. Die Spülmaschine bleibt unausgeräumt, der Hund leidet, die Strickliesel liegt verwaist in der Ecke. Und das nur, weil gerade Lange Nacht der Nacktmullfreunde oder Kosenamen oder Rotkehlchenverehrer ist.
Folgerichtig verstehen wir total, wenn Sie jetzt mit den Augen rollen, weil wir Sie am Samstagabend zur Langen Nacht der Religionen schicken. Aber warten Sie ab, dieses Mal lohnt es sich wirklich! Denn im Rahmen der Langen Nacht der Religionen läuft die Lange Nacht der Synagogen, und das wiederum bedeutet: Nacht der offenen Tür in der Synagoge in der Rykestraße. Und Sie wissen, wie oft die Tür da zu ist, aus Sorge um die Sicherheit und Mangel an entsprechendem Personal.
Das Programm mit Besichtigung und Führungen und Gesprächen startet um 19 Uhr. Aufgrund der oben angesprochenen notwendigen Sicherheitsmaßnahmen lohnt es sich, ein wenig früher da zu sein. Und wer Samstag nicht kann, sich aber trotzdem für jüdische Kultur interessiert, der wird vielleicht im Programm der parallel laufenden jüdischen Kulturtage fündig, das hier nachzulesen ist.
„Lange Nacht der Synagogen“, unter anderem in der Synagoge in der Rykestraße, Samstag, 17. August ab 19 Uhr, Rykestraße 53, Eintritt frei. Das Programm steht hier.
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S. Sabine Krause mag die flüchtigen Momente des Alltags und die Farbe Rot. Beides entnehmen wir der Ankündigung für ihre am Donnerstag eröffnende Ausstellung in der Galerie unter der Treppe. Und ja, den Witz, dass auch wir sofort Rot sähen, müssten wir unsere Kunst unter einer Treppe ausstellen, den hätten wir auch fast gemacht.
Doch zurück zu S. Sabine Krause, die nicht nur autodidaktische Kleinkamera-Fotografin ist, sondern als solche neben allem Roten auch gerne Hasen fotografiert oder Möwen. Diesen Schluss lässt zumindest ein Besuch ihres Werks in dieser Foto-Community zu. Gefällt Ihnen das, gefällt Ihnen vielleicht auch ein Besuch in der Galerie.
„rot!“, Fotografien von S. Sabine Krause, Vernissage am Donnerstag, 15. August um 19 Uhr, Ausstellung vom 16. August bis Mitte Oktober, Montag bis Freitag 10 bis 16 Uhr, Galerie unter der Treppe, Danziger Str. 50, Eintritt frei.
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Was so alles nicht funktioniert, das erfährt man oft erst, wenn es zu spät ist. Wenn also der Computer zerborsten am Straßenrand liegt, weil der Transport auf dem Fahrrad-Gepäckträger doch keine so gute Idee war. Oder vom Wellensittich nur noch Federn bleiben, weil der Hund doch kein guter Sittich-Sitter war.
Derartige Alltagserfahrungen lassen sich auch aufs Tanzen übertragen, wie ab Freitag im Dock 11 bewiesen wird. „What doesn’t work“ heißt das Stück, tanzende Testkaninchen sind Tommy Noonan, Anja Müller und Murielle Elizéonö.
„What doesn’t work“, Freitag, 16. bis Sonntag, 18. August, jeweils 20.30 Uhr, Dock 11, Kastanienallee 79, Karten kosten 10 Euro.
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Nun sind so kleine, unabhängige und nicht mit einem offiziellen Siegel als kulturell hochwertig bestätigte Veranstaltungen ja nicht jedermanns Sache. Manche wollen, dass Beethoven draufsteht, und Verdi, und Berliner Symphoniker und der Name eines großen deutschen Autokonzerns. Ganz recht, sprechen wir es doch aus: Audi ist die Firma, die am Wochenende in der Kulturbauerei zum Klassik-Open-Air lädt. Wer da wann was spielt, und was das wieder alles kostet, steht hier.
„Audi Klassik Open Air“, Mittwoch, 14. bis Sonntag, 18. August, Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, Karten kosten zwischen 25 und 40 Euro.
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