Was tun in einer Woche, in der wir alle nicht mehr ins Schwimmbad dürfen? Beim Straßenfest in der Choriner hüpfburgen, Rollenspieler im Kino sehen und Fotos argentinischer Internetcafés bestaunen.
Es ist ein Kreuz mit diesen Tipps der Woche. Da sind endlich, endlich diese elend langen Sommerferien offiziell beendet. Doch die blöden Theater zwischen Belforter Straße und Pappelallee machen immer noch Sommerpause.
Eigentlich hätten wir sie alternativ nun gerne ins Schwimmbad geschickt. Ist bei den Temperaturen ebenso naheliegend wie das Sommerbad Pankow. Da wir aber wissen, dass wohl kaum einer unserer Leser nicht unter die Kategorie „testosteronüberschwemmte Jungmänner“ fällt, geht das auch nicht. Die haben da ja bekannter Weise derzeit Hausverbot. Was nun?
Vielleicht einfach mal gegen den Wettertrend ins Kino gehen und anschauen, was andere Menschen so in ihrer Freizeit machen. Nämlich ihr Feen-gleiches Wesen in Rollenspielen ausleben statt friedfertige Schwimmbadbesucher terrorisieren. „Wochenendkrieger“ heißt der Dokumentarfilm, der Menschen dabei begleitet, wie sie vom Maskenbildner zum Magier und vom Sekretär zum Fürst des untoten Fleisches (ganz recht, genau so steht es in der Ankündigung) werden. Derzeit läuft er im Lichtblick, am Samstag in Anwesenheit des Regisseurs.
„Wochenendkrieger“, Dokumentarfilm von Andreas Geiger, Donnerstag, 8. August um 17.30 Uhr, Samstag, 10. August um 18 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs, Sonntag, 11. August um 16.30 Uhr, Lichtblick-Kino, Kastanienallee 77, Karten kosten 5,50 Euro, ermäßigt 4,50.
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Nun ist so ein Kinobesuch bei 45 Grad im Schatten natürlich nicht jedermanns Sache. Woran sich die gute Nachricht anschließt, dass Jedermann alternativ einfach am Samstag in die Choriner Straße gehen kann. Dort gibt es in diesem Jahr endlich wieder das Fest, das bereits seit 1996 existiert, aber im vergangenen Jahr pausieren musste. Das Programm ist vielfältig und hier nachzulesen. Wer glaubt, es sei doch unsere Aufgabe, zumindest ein paar Highlights da herauszufiltern und hier anzupreisen, hat völlig recht: Es gibt zwei Bühnen voller Bands mit schönen Namen wie „ Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot“ oder „Löwen am Nordpol“, Essenswertes und eine Hüpfburg.
Choriner Straßenfest, Samstag, 10. August ab 14 Uhr, Eintritt frei. Müssen wir dazu sagen, dass es in der Choriner Straße stattfindet?
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Wer genug gehört und gehüpft hat, der kann direkt danach oder an einem der anderen noch folgenden Wochenendtage bis zum 7. September in die Galerie exposure twelve gehen, von Freunden weniger Worte auch exp12 genannt. Dort werden zwei parallel zueinander entstandene Fotoreihen präsentiert: Karin Idelson hat sich in Buenos Aires in Internetcafés auf die Suche nach dem privaten Moment im öffentlichen Raum gemacht. Während Anke Schüttler derweil Berlin entlang visueller Codes kartografiert hat. Beim Versuch, herauszufinden, was das nun wieder zu bedeutet hat, sind wir auf das Foto eines Mannes gestoßen, der sich einen Anker ins Gesicht tätowieren ließ. Das macht doch Lust auf mehr. Wir sind dann mal beim Tätowierer; Ihnen viel Spaß in der Galerie.
„Privado/Book of Life“ von Karin Idelson und Anke Schüttler, Vernissage am Samstag, 10. August um 19 Uhr, Ausstellung vom 11. August bis 7. September, samstags 16 bis 20 Uhr und sonntags 14 bis 18 Uhr, Galerie exp12, Greifswalder Str. 217, Eintritt frei.
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