Das Bezirksamt soll Plätze für legale Altkleidersammlung benennen. Das gestaltet sich schwierig. Deshalb wurde nun eine Arbeitsgruppe gegründet.
Der Auftrag war klar: Im Herbst forderte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vom Amt, der Flut von illegalen Kleidercontainern im Bezirk Herr zu werden. Da an immer mehr Orten, auch und vor allem in Prenzlauer Berg, illegale Container teils halbseidener Anbieter vorzufinden sind, sollten Stellplätze für Container ausgewiesen werden. „Die Zahl der Standorte soll dabei auf zwanzig begrenzt werden, gemeinnützige Bewerberinnen sind bei der Standortvergabe zu bevorzugen. Die legalen Standorte im öffentlichen Straßenland sind im Internet zu veröffentlichen“, hieß es im von der SPD initiierten Antrag, der auf das Vorbild Charlottenburg-Wilmersdorf verwies. Jetzt veröffentlichte der zuständige Stadtrat den Arbeitsstand. Und musste erklären, dass die Suche nach Containerstandorten sich „unvorhersehbar“ schwierig gestalte.
Torsten Kühne (CDU), als Stadtrat verantwortlich für das Ordnungsamt und damit auch für die Umsetzung des BVV-Auftrags, berichtete jetzt im Bezirksamt, dass „in Zusammenarbeit mit dem Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt und dem Stadtentwicklungsamt in den zurückliegenden Wochen im Bezirk insgesamt 27 mögliche Standorte geprüft worden“ seien. 14 dieser Standorte hätten sich als geeignet erweisen, bei sechs gab es denkmalschutzrechtliche Bedenken. Die Recherche hat also begonnen – kann aber so nicht fortgeführt werden, so der Stadtrat weiter.
Entfernung illegaler Container bindet Arbeitskraft
„Unvorhersehbare Schwierigkeiten“ habe es bei der bisherigen Ermittlung geeigneter Standorte gegeben, so Kühne. „Der Ermittlungsaufwand“ nämlich stelle sich „aus personeller Sicht als überaus hoch dar“, was wiederum zu „noch nicht absehbaren zeitlichen Verzögerung“ führen würde. Heißt also, dass man in Prenzlauer Berg noch eine Weile mit wilden Containern und einem fehlenden Altkleider-Regime leben muss. So lange, bis eine Art Soko Reststoff Fortschritte macht. Denn die wurde nun vom Amt ins Leben gerufen.
Es gründete sich, so Kühne, „eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des Ordnungsamtes sowie des Tiefbau- und Landschaftsplanungsamtes, zur Ermittlung und Dokumentation einer hinreichenden Anzahl von Standorten“. Vor zwei Wochen war die AG unterwegs und besichtigte und prüfte erneut die „in Frage kommenden Standorte“. Erschwert werde die Arbeit der Arbeitsgruppe dadurch, dass sie parallel „Lagerflächen für die Zwischenlagerung“ entfernter Altkleidercontainer recherchiert, auch das koste Zeit und Arbeitskraft. Der Weg zum geordneten Altkleiderwesen in Pankow: Er ist wohl noch lang und steinig.
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