Ulrike arbeitet ohne Zulassung als Psychotherapeutin und ihr Mann ist unverkäuflicher Autor. Darauf trinken wir ein Glas Wein und gewöhnen es uns gleich wieder ab.
Mensch, Ulrike, was hast dir da wieder eingebrockt? Hast zwar eine luxeriöse Wohnung in Prenzlauer Berg, arbeitest dort aber ohne Zulassung als Psychotherapeutin – und dafür braucht man nun wirklich eine Zulassung! Schwere körperliche Krankheiten willst du heilen und dein Lebenspartner Johannes Gottmann ist überzeugt, dass der Untergang der Menschheit naht, bezeichnet sich als Autor und schreibt unverkäufliche Texte. Am Ende ist nur Wahn und Täuschung. Und auch wenn Sie, lieber Leser, solche Szenarien aus Ihrer Nachbarschaft kennen und Ihrer vielleicht überdrüssig sind, sollten Sie vielleicht doch in Erwägung ziehen, sich das Ganze nochmal stark zugespitzt im Theater anzuschauen: Im Ballhaus Ost. Dort geht es um viele Prenzlauer Berger Leben, die oben genannten und ferner einflussreiche Investoren, die nur so tun und Kinder, die von Schwestern misshandelt werden. Ein „rasantes, clowneskes Spiel der Täuschungsmanöver, Verwechslungen, Verfolgungen, in dem die Grenzen zwischen Wahn und Realität verschwimmen“ ist das laut Ankündigung, „die Figuren sind zerrissen zwischen Angst, Schuld und Verzweiflung und ihrem Bedürfnis nach Wahrhaftigkeit“. Also ein ganz normaler Montagmorgen. Regie führt Daniel Dumont.
„Vogler Fischer Gottmann“, Premier am Mittwoch, 27. Februar, 20 Uhr, weitere Vorstellungen am 1., 2. und 3. März, Ballhaus Ost, Pappelallee 15, Eintritt 14,50 Euro, ermäßigt 9.
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Auch dieses Stück hat einen Regisseur: Der Film „Weil ich schöner bin“ spielt zwar im Süden, nämlich in Neukölln, wird aber im Prenzlauer Berger Kino Lichtblick gezeigt, und zwar in Anwesenheit (und hoffentlich anschließender Diskussionsoffenheit) des Regisseurs Frieder Schlaich. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte. Der 13-jährigen Charo droht die Abschiebung nach Kolumbien, wo sie doch eigentlich gerade damit beschäftigt ist, ein ganz normales Teenager-Leben in ihrer Heimat Berlin zu führen; sie hat sich in einer der coolsten Jungs verliebt. „’Weil ich schöner bin‘ verquickt eine lebendige Teenager-Story mit dem Ausnahmezustand Illegalität“, heißt es in der Filmbeschreibung. Wenn Sie das interessiert, machen Sie sich jetzt los, denn der Film geht gleich los.
„Weil ich schöner bin“, Original (Englisch) mit englischen Untertiteln, Montag, 25. Februar, 20 Uhr, Lichtblick-Kino, Kastanienallee 77, Eintritt 5 Euro, ermäßigt 4,50 Euro.
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Wenn Sie jetzt immer noch im Sessel kleben, sind Sie anscheinend eher der gemütliche Typ. Oder betrunken. In beiden Fällen interessiert Sie vielleicht der Hinweis, dass mit dem März nun auch wieder der traditionelle Rebschnitt im Weingarten im Volkspark Prenzlauer Berg naht. Hobbywinzer oder schlicht Interessierte sind eingeladen, teilzunehmen. Frank Pietsch, Vorsitzender des Fördervereins „Weingarten Berlin“ gibt Anleitungen zur richtigen Schnitttechnik, wer eine scharfe Gartenschere mitbringt, darf auch selbst mal ran. „Wir freuen uns auf Besucher und sind auch an aktiven neuen Mitgliedern im Förderverein interessiert“, erklärte Frank Pietsch im Vorfeld.
Rebschnitt, Samstag, 2. März, 11 Uhr, Weingarten im Volkspark Prenzlauer Berg, Syringenplatz, Ecke Sigridstraße.
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Wer vom Wein redet, darf von der Gefahr des Exzesses nicht schweigen. Und deshalb weisen wir auch darauf hin, dass in unserem Kalender die Eröffnung des sogenannten Weiss-Institutes vermerkt ist. „Das Weiss-Institut ist ein Anbieter von Suchtentwöhnung durch eine rein energetische Heilweise“, heißt es in der Ankündigung. Es geht um alle möglichen Süchte. Ist hiermit angekündigt.
Eröffnung des Weiss-Instituts im Bötzow-Viertel, Sonntag, 3. März, 10 bis 14 Uhr, Hans-Otto-Straße 30.
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