Die Fröbelstraße bleibt Verwaltungsstandort. Der Senat hat sich gegen die geplante Übertragung an den Liegenschaftsfonds und den Umzug in andere Bürohäuser gestellt.
Die Abwicklung der Fröbelstraße als Verwaltungsstandort ist vom Tisch. Das bestätigte jetzt die für Immobilien zuständige Stadträtin Christine Keil (Linke) auf Anfrage. Im Frühjahr 2012 hatten die Pankower Bezirksverordneten beschlossen, das große Areal mit den sanierungsbedürftigen Häusern abzustoßen und die Verwaltung in angemietete Bürohäuser umzuziehen. Damit sollte der Bezirkshaushalt entlastet werden – das Nutzen eigener Räume schlägt sich negativ auf die jährlichen Zuweisungen des Senats nieder. Allerdings zeigte sich das Land nicht sonderlich angetan von diesem Plan des Bezirks: Nach monatelangen Diskussionen und Prüfungen steht nun fest, dass es mit der Übertragung des zwölf Hektar großen Areals an den Liegenschaftsfonds des Landes nichts wird. Somit hat sich auch der Umzug der Verwaltung erledigt.
Alles beim Alten bleiben kann damit allerdings nicht. Die Amtsgebäude sind teilweise in einem schlimmen Zustand: Es regnet durch die Decke, immer wieder platzen Wasserrohre, von energetischen Standards ganz zu schweigen. Elf Millionen Euro soll die Sanierung laut einer ersten Schätzung kosten, zu viel für das klamme Pankow. Zudem ist im aktuellen Doppelhaushalt die Abwicklung des Gebäudes bereits vorgesehen, auch hier muss also noch einmal neu geplant werden. Doch zu konkreten Folgen der aktuellen Entwicklung will man sich derzeit im Bezirksamt nicht äußern. Man rechne noch, heißt es. Mehr ist nicht zu erfahren.
Das letzte Wort hat der Senat
Vor knapp einem Jahr war die Abwicklung der Fröbelstraße Teil des Gesamtpakets, mit dem man der drohenden Schließung der Kultureinrichtungen im Ernst-Thälmann-Park begegnete. Die Bezirksverordneten stellten sich vor, dass das Areal vom Liegenschaftsfonds treuhänderisch übernommen und behutsam entwickelt werden sollte. Von bezahlbarem Wohnraum war die Rede, das komplette Gebiet zwischen S-Bahn-Ring, Greifswalder und Danziger Straße sowie Prenzlauer Allee sollte gar Sanierungsgebiet werden. Doch von Beginn an war klar, dass der Bezirk für all diese Pläne den Segen des Senats brauchen würde. Der ist ihm nun verwährt worden.
Wie kann es nun weitergehen? Zum einen besteht natürlich die Möglichkeit, dass der Bezirk sich doch selbst an die schrittweise Instandsetzung des großen Komplexes macht. Zum anderen ist laut Informationen der Prenzlauer Berg Nachrichten noch eine Übertragung an die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) im Gespräch. Sie würde die Kosten für die Sanierung übernehmen; der Bezirk müsste das Gelände als Verwaltungsstandort zurück mieten. Auf die weitere Verwertung der Fläche hätte er damit jedoch keinen Einfluss.
In der kommenden Woche steht das Thema auf der Tagesordnung des Finanzausschusses. Danach wird es hoffentlich konkreter.
In einer vorigen Version dieses Textes war fälschlicher Weise von einer Übertragung an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) statt von der BIM die Rede. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.
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