Kein Ort für Sport

von Juliane Schader 6. November 2012

Seit zwei Jahren ist der obere Teil der Doppelsporthalle in der Szredkistraße nun gesperrt. Ein laufendes Gerichtsverfahren sorgt dafür, dass das auch weiterhin so bleibt. 

Die Doppelsporthalle in der Sredzkistraße bleibt weiterhin eine Einzelsporthalle mit einem gesperrten oberen Hallenteil. Das teilte die für Immobilien zuständige Stadträtin Christine Keil (Linke) auf Anfrage mit. Seit Dezember 2010 kann nur noch der untere Teil der Halle genutzt werden, weil die Statik falsch berechnet wurde. Wer daran die Schuld trägt und demnach die Reparatur zahlen muss, wird derzeit in einem Gerichtsverfahren geklärt.

„Das gerichtliche Beweissicherungsverfahren ist leider noch immer nicht abgeschlossen“, erklärt Keil. Zwar liege seit Juni dieses Jahres dem zuständige Landgericht ein unabhängiges Gutachten vor. Bis Oktober hätten aber noch Bezirksamt sowie die beklagten Baufirmen Einwände und Ergänzungen dazu einbringen können. Erst nach der Entscheidung könne mit der Sanierung begonnen werden. Damit es dann aber möglichst schnell gehe, sei die Bauplanungsunterlage bereits erstellt. „Alles, was vom Bezirk zur Beschleunigung getan werden konnte, wurde getan“, sagt Keil. Einen konkreten Termin können jedoch weder die Stadträtin noch das Gericht derzeit nennen. 

 

Provisorische Versorgung für Schulen und Sportvereine 

 

Für Schulen und Sportvereine bleibt die Lage damit angespannt. Derzeit werden sie, wenn möglich, auf andere Hallen verteilt. „Beim Schulsport gibt es eine kleine Entspannung, weil die Grundschule am Teutoburger Platz wieder in Betrieb ist“, sagt Pankows Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD). Dafür werde aber mit jedem Schuljahr die vor zwei Jahren eröffnete Grundschule in der Danziger Straße 50 größer.

Auch beim Hockeyverein SG Rotation Prenzlauer Berg, dessen Hauptstandort die Sredzkistraße war, läuft es in diesem Jahr etwas besser. „Mittlerweile trainieren wir nur noch in sieben unterschiedlichen Hallen – letztes Jahr waren es noch dreizehn“, sagt Trainer Robert Kanold. Auf die Dauer wirke sich die lange Sperrung der Halle jedoch negativ auf den Verein aus: „Weil wir derzeit teilweise am Stadtrand und zu unpraktischen Zeiten trainieren müssen, gehen die guten Leute weg. Für uns ist das eine existenzielle Frage.“

Erst 2003 wurde die Doppelsporthalle in der Sredzkistraße eröffnet. 4,3 Millionen Euro an Sanierungsmitteln sind in den Bau geflossen. 

 

 

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