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Prenzlauer Berg Newsletter #22 sucht dringend Schulplätze

von Christina Heuschen 12. Juni 2022

Wieso gibt es schon wieder Ärger wegen der Schulplatzvergabe? Was passiert mit der schummrigen Unterführung an der Greifswalder Straße und warum wird 2022 kein Pankower Frauenpreis vergeben? Die Nachrichten der Woche gibt es im Newsletter.


Einmal im Jahr wechseln in Berlin Kinder von der Grundschule auf die Oberschule. Wenige Wochen vorher erfahren sie per Brief, wo sie nach den Sommerferien die siebte Klasse besuchen werden. Eigentlich ist das ein einfacher Prozess – doch in Berlin sieht das anders aus. Seit Jahren herrscht hier ein Mangel an Schulplätzen. In diesem Jahr fehlen sogar so viele, dass erstmalig nicht alle Schüler*innen mit einem Platz versorgt werden können. Wie die Situation im Bezirk Pankow aussieht, erfahrt ihr in unserem

Text der Woche

Was sonst noch los war:

Kiezfoto der Woche

Kunst im Kiez
Gesehen in der Kastanienallee / Foto: Christina Heuschen

Aus dem Bezirk

  • Pankower Frauenpreis: Eigentlich hatte die Bezirksverordnetenversammlung Pankow beschlossen, dass einmal im Jahr anlässlich des Internationalen Frauentages der Pankower Frauenpreis vergeben werden soll. Doch in diesem Jahr fällt die Vergabe aus: „Da der Berliner Doppelhaushalt 2022/2023 bis dato nicht beschlossen wurde, konnte die Preisverleihung in diesem Jahr nicht wie geplant im März stattfinden“, teilte Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Verordneten Ulrike Rosensky (SPD) mit. Weil die Planung der Preisverleihung einen zeitlichen Vorlauf benötige, eine Veranstaltung im Herbst oder Winter wegen der Corona-Pandemie ausfallen könnte oder als Hybridveranstaltung stattfinden müsse und die dafür nötigen finanziellen Ressourcen fehlten, soll der Pankower Frauenpreises erst wieder im März 2023 verliehen werden.
  • Fußgängertunnel: Schlecht beleuchtet und dreckig: Die Fußgängerunterführung an der S-Bahnstation Greifswalder Straße ist kein schöner Ort. Eigentlich sollte der „Tunnel des Grauens”, wie die Morgenpost titelte, im Rahmen der Verlegung der Tramhaltestelle zugeschüttet werden. Doch Anwohner*innen protestierten mit einer Petition und auch aus der Politik kam Widerstand. Deshalb entschied die Senatsverkehrsverwaltung jetzt, den Tunnel offen zu lassen und zu sanieren. Die Pankower CDU-Fraktion begrüßt diese Entscheidung: „Wichtig ist nun, dass der Tunnel hell und freundlich neugestaltet wird. Dies trägt zum Gefühl subjektiver Sicherheit bei”, so David Paul. Auch der Abgeordnete Tino Schopf (SPD) freut sich: „Tolle Nachrichten für alle Fahrgäste am Bahnhof Greifswalder Straße! Nun wurde offiziell bestätigt, wofür ich mich zusammen mit vielen Nachbarinnen und Nachbarn einsetzte: Der Fußgängertunnel bleibt!” Einen konkreten Zeitplan für den Umbau gibt es bisher aber noch nicht.
  • Jahnsportpark: Wie geht es eigentlich mit dem Jahn-Sportpark weiter? Seit Jahren gibt es Knatsch um das Stadion und das Areal drumherum. Erst Anfang des Jahres hatte die Senatsverwaltung für Inneres plötzlich verkündet, dass das Stadion im Jahn-Sportpark einem Neubau weichen soll. Dafür erntete sie vor allem Kritik. Mittlerweile findet ein Realisierungswettbewerb statt, der kommende Woche in die zweite Phase geht. Dann kann sich auch die Öffentlichkeit zu den Plänen rund um das Stadion äußern. Die Bürgerinitiative Jahnsportpark informiert am 15. Juni um 20 Uhr per Zoom, wie sich Anwohner*innen beteiligen können. Der Sportpark soll frühestens in der nächsten Legislaturperiode inklusiv umgestaltet werden, im jetzigen Wettbewerb spielt er nur eine untergeordnete Rolle.

Kriminelles & Unschönes

  • Drohung: Am Donnerstag vergangener Woche soll ein 46-Jähriger einen 33-Jährigen auf einem Sportplatz an der Choriner Straße schwulenfeindlich beschimpft und mit dem Tod bedroht haben. Der Jüngere verließ daraufhin den Platz und alarmierte die Polizei, die den mutmaßlichen Tatverdächtigen noch an den Übungsgeräten stellte. Den Einsatzkräften gegenüber gab dieser an, der 33-Jährige habe ihm Avancen gemacht, die er ablehne. Er muss sich nun wegen des Verdachts der Bedrohung und Beleidigung verantworten.
  • Homohobie: Ein Unbekannter hat in der Nacht zu Montag einen Mann im Mauerpark nach einem Streit ebenfalls homophob beleidigt, angegriffen und beklaut. Der 31-Jährige wurde bei der Attacke verletzt, teilte die Polizei mit. Die Verletzungen seien anschließend in einem Krankenhaus ambulant behandelt worden. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Tipps & Termine

  • 12.6.: Das Festival artspring berlin findet in diesem Jahr bereits zum 6. Mal statt. Höhepunkt ist auch in diesem Jahr das Wochenende der Offenen Ateliers. 320 Künstler*innen laden dafür heute in ihre Arbeitsräume ein.
  • 12.6.: Welche Tiere leben eigentlich vor unserer Haustür? Was sind Totholzhecken? Und welche Bedeutung haben die Felder der Elisabeth-Aue im Nordosten Berlins für das Stadtklima? Der „Lange Tag der Stadtnatur“ liefert euch Antworten. Heute könnt ihr während zahlreicher Veranstaltungen die Tiere und Naturräume in der Stadt kennenlernen.
  • 15.6.: Die Lesereihe „Poet‘s Corner“ bringt Gedichte in alle Teile der Stadt. Egal ob in Bibliotheken, Gärten und Kulturzentren, überall im Bezirk lesen Lyriker*innen während des Poesiefestivals aus ihren Werken vor. In Pankow geschieht dies am Mittwoch in der Brotfabrik. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Das habt ihr vielleicht verpasst

  • Literatur: Weil sich für Novellen und Kurzgeschichten oft nur schwer ein Verlag findet, haben Andreas Baum und Klaus Ungerer einfach selbst einen gegründet: Die edition schelf.
  • Naturnah: Der Volkspark Prenzlauer Berg führt ein randständiges Leben ganz im Osten des gleichnamigen Stadtteils. Wer es ästhetisch weniger formvollendet mag, sollte hier joggen, spazieren gehen oder Kräuter sammeln.

Zitat der Woche

„Die Zeiten, in denen Schülerinnen und Schüler im Klassenraum etwas zusammenrücken konnte, sind vorbei. Die Schulen – und besonders die Gymnasien im Bezirk – platzen aus allen Nähten!“

sagt Katja Ahrens. Die Vorsitzende des Bezirkselternausschusses Pankow fordert daher Lösungen für das Problem. Und die sind dringend nötig: Die Prognosen des Bezirkes sagen für die nächsten Jahre eine eklatant steigende Differenz zwischen der Menge an Schüler*innen und Schulplätzen im Oberschulbereich voraus.

Damit entlasse ich euch ins Wochenende. In der nächsten Woche informiert euch meine Kollegin Julia Schmitz über Neuigkeiten aus dem Kiez.

Eure Christina Heuschen
und die ganze Redaktion


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