Was passiert mit der Kulturbrauerei, wie wird es in Zukunft am Pankower Tor aussehen und wie geht es dem Bötzowkiez? Unser Newsletter zum Nachlesen.
Der Wahlkampf für den Bundestag befindet sich in der heißen Phase, in Prenzlauer Berg ist gefühlt jeder Laternenmast mit drei bis fünf Plakaten behangen, vor Ort wird um jede Wählerstimme gebuhlt. Aber um welche Inhalte geht es den einzelnen Parteien eigentlich? Wir setzen unsere Reihe fort, bei der wir die Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahlkreise 76 (Pankow) und 83 (Friedrichshain-Kreuzberg Prenzlauer Berg Ost) zum Gespräch an einem Ort ihrer Wahl getroffen haben. Alle Parteien bekommen dabei übrigens die gleichen Fragen gestellt, damit sich ihre Positionen leicht vergleichen lassen. Nachdem SPD und CDU den Anfang gemacht haben, geht es in dieser Woche mit der Linkspartei und den Grünen weiter in unseren
Texten der Woche
- Bundestagswahl: Wer will für unseren Kiez in den Bundestag? Wir haben die Direktkandidat*innen für Prenzlauer Berg und Prenzlauer Berg Ost zum Gespräch an einen Ort ihrer Wahl gebeten. Teil 3: Die Linke.
- Bundestagswahl II: Wer will für unseren Kiez in den Bundestag? Wir haben die Direktkandidat*innen für Prenzlauer Berg und Prenzlauer Berg Ost zum Gespräch an einen Ort ihrer Wahl gebeten. Teil 4: Die Grünen.
Aus dem Bezirk
- Kulturbrauerei: Das Areal der Kulturbrauerei an der Knaackstraße steht kurz vor dem Verkauf, die ansässigen Mieter*innen sind in Gefahr. In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hatten die Grünen im Juni beantragt, das Bezirksamt solle sich für einen Kauf des Geländes durch das Land Berlin einsetzen – doch aufgrund des geschätzten Kaufpreises von 150 Millionen Euro ist das eher unwahrscheinlich. Wie der Tagesspiegel berichtet, will der Bezirk Pankow nun die kulturelle Nutzung sichern, indem er einen Bebauungsplan aufstellt; die Bezirksverordneten von Linke, Grüne und SPD hatten sich in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss am Dienstag einstimmig dafür ausgesprochen. Endgültig entschieden wird darüber in der nächsten BVV Anfang September. Die Zeit drängt, denn der Eigentümer TLG Immobilien befinde sich bereits in Verhandlungen mit einem Kaufinteressenten und wolle den Verkauf bis Mitte September abwickeln, heißt es.
- Pankower Tor: Zehn Jahre hat es gedauert, jetzt steht fest, wie es auf dem Areal am Pankower Tor weitergeht: 2.000 neue Wohnungen sollen hier gebaut werden, eine „Pankower Promenade“ soll darüber hinaus die S-Bahnstation Pankow mit der Prenzlauer Promenade verbinden. Seit Dezember hatten sechs verschiedene Planungsteams Entwürfe für die Brachfläche entwickelt, die Wohnungen und Gewerbe behutsam in die Umgebung eingliedern – und dabei viel Platz für grüne Freiflächen lassen. Das Rennen machten am Ende die Architekt*innen von Nöfer und CKSA l Christoph Kohl Stadtplaner. „Eine angemessene Geschosszahl, große Höfe, Einzelhandel, eine schöne Schule und eine gute Anbindung an die Umgebung und den Panke-Trail – das kriegt man sonst nirgendwo in Berlin“, so Kurt Krieger, der das Workshopverfahren ausgelobt hatte. Zunächst muss nun ein Bebauungsplan aufgestellt werden, bevor es mit den Bauarbeiten frühestens 2023 losgehen kann.
- Lastenräder: „Teilen statt Besitzen“: Unter dem Motto beginnt am Freitagmorgen das Programm „fLotte kommunal“ vor der Janusz-Korczak-Bibliothek in der Berliner Straße. Ab dem Zeitpunkt können im Bezirksgebiet insgesamt zehn Lastenräder kostenfrei ausgeliehen werden, im gesamten Stadtgebiet stehen bereits 170 Stück zur Verfügung. Erstmals organisiert wurde der Verleih 2018 vom ADFC Berlin 2018 mit Lichtenberg und Spandau, seitdem kamen immer mehr Bezirke hinzu – und jetzt auch Pankow.
- Stadtradeln: Die Verkehrswende ist nicht erst im Wahlkampf zu einem der wichtigsten Themen im Kiez geworden. Auch der Bezirk Pankow setzt sich verstärkt für den Klimaschutz ein und ruft deswegen zur Teilnahme an der bundesweiten Aktion „Stadtradeln“ auf: Vom 2. bis 22. September sammeln Bürger*innen mit dem Fahrrad Kilometer, indem sie im Alltag möglichst oft auf den Drahtesel umsteigen und damit ein Zeichen für die Umwelt setzen. Anmelden können sich Teams aus Nachbar*innen oder Kolleg*innen mit Wohnsitz in Berlin, Vereine oder Hochschulen. Die Kilometer müssen übrigens nicht im Bezirk zurückgelegt werden, es gilt das gesamte Stadtgebiet.
- Bötzowkiez: Die Bötzowstraße soll zur Fahrradstraße umgewidmet werden, auf der Werneuchener Wiese entsteht eine Schuldrehscheibe, alle reden über Kiezblocks – was bedeutet das für das Straßenbild und die Anwohner*innen im Kiez? Um darüber zu informieren und zu diskutieren, was verkehrstechnisch im Bötzowkiez passiert, lädt ProKiez Bötzowviertel e.V. am 24. August ab 20 Uhr zur digitalen Einwohnerversammlung – eine Anmeldung ist noch bis zum 22. August möglich.
Tipps & Termine
- seit 19.8.: Das Machmit Museum startet mit einer neuen Ausstellung in den Spätsommer: Unter dem Titel „Bücher sind Lebensmittel“ können sich Kinder ab 3 Jahren in die verwunschene Welt der Bücher hineinziehen lassen. Geöffnet ist Donnerstag und Freitag von 14-18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10-18 Uhr.
- 24.8.: Wie funktioniert Nachbarschaft im Mühlenkiez, was wünschen sich die Anwohner*innen? Unter dem Motto „Hallo Mühlenkiez!“ lädt das Stadtteilzentrum Prenzlauer Berg ab sofort regelmäßig zum Bordsteincafé: Am 24.8. von 12-15 Uhr am Mühlenbergcenter und am 26.8. von 14.30-17 Uhr auf dem Elefantenspielplatz.
- 26.8.: Die Schriftstellerin Annett Gröschner lebt und schreibt seit langem über Prenzlauer Berg und Berlin. Am Donnerstag liest sie im Innenhof der Kurt-Tucholsky-Bibliothek in der Esmarchstraße aus ihrem aktuellen Buch „Berliner Bürger*stuben. Palimpseste und Geschichten“. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung per Mail erforderlich.
Das habt ihr vielleicht verpasst
- Mauerbau: Am 13. August jährt sich der Jahrestag zum Mauerbau zum 60. Mal. Was verbinden die Menschen heute damit? Ein Spaziergang entlang des Berliner Mauerwegs.
- Mauerbau II: Am Jahrestag des Mauerbaus wird in zahlreichen Veranstaltungen in Berlin dieses folgenreichen Tages gedacht. Wir haben die Übersicht.
Zitat der Woche
„Die Vorhaben der Nachverdichtung gehören meiner Meinung nach alle auf den Prüfstand. Wohnungsbau sollte dort entstehen, wo es ökologisch vertretbar ist“
sagt Udo Wolf. Er will für die Linkspartei im September in den Bundestag einziehen.
Nächste Woche geht es weiter mit unserem Direktkandidat*innen-Check für Prenzlauer Berg – aber jetzt wünsche ich auch erstmal ein angenehmes Wochenende!
Eure Julia Schmitz
und die ganze Redaktion
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