Pause

Die Prenzlette macht Pause

von Julia Schmitz 19. Mai 2020

Um während der Corona-Krise flächendeckend aus Prenzlauer Berg berichten zu können, haben wir unsere strukturell und personell nötige Osterpause ausfallen lassen – die holen wir jetzt nach.


Der Plan lautete eigentlich anders: Mit den Schulferien rund um die Ostertage gönnt sich in Pankow nicht nur die Politik Urlaub, auch wir bei den Prenzlauer Berg Nachrichten legen den virtuellen Stift zur Seite. Doch in diesem Jahr machte uns ein Virus namens Covid 19 einen Strich durch die Rechnung und wir entschieden uns, weiterhin für euch da zu sein:

Wir hakten beim Bezirksamt Pankow nach und erfuhren, dass Home Office dort eine Seltenheit ist und man auf Videkonferenzen gar nicht eingestellt ist. Eltern und Schüler berichteten uns, wie sie sich von jetzt auf gleich auf den Unterricht zuhause einstellen mussten, weil die Schulen zunächst auf unbestimmte Zeit geschlossen wurden.

 

Existenznot und Solidarität

Während Bücher und Brettspiele reißenden Absatz fanden und sich die Menschen in den Discountern um Nudeln und Klopapier stritten, wurde in den kleineren Lebensmittelläden in Prenzlauer Berg nicht gehamstert – und die Solidarität in den Kiezen bekam eine völlig neue Bedeutung. Wir sammelten Möglichkeiten, um dem Lieblingsladen oder Café in Zeiten der erzwungenen Schließung unter die Arme zu greifen und sprachen mit Unternehmern aus Einzelhandel und Gastronomie über handfeste Existenznöte. Und hakten beim Berliner Senat nach, was Mieter*innen tun können, die aufgrund von Umsatzeinbußen ihre Miete nicht mehr zahlen können.

Die Menschen in Prenzlauer Berg machten es sich unter dem Motto #staythefuckhome auf dem Sofa gemütlich – aber wo geht man hin, wenn man kein Zuhause hat? Wir sprachen mit Suppenküchen und Notunterkünften für Wohnungslose, die sich völlig neue Strategien ausdenken mussten. Auch im Seniorenheim St. Elisabeth-Stift auf der Eberswalder Straße musste man umdenken, Besuche waren lange Zeit nicht erlaubt.

Ähnlich ging es den Kirchen, die ihre Messen vor leeren Bänken abhielten und per Live-Stream übertrugen und den Therapeut*innen, die ihre Klient*innen per Video-Chat betreuten. Und nicht zuletzt musste auch das Kunstfestival artspring improvisieren, nun findet der Großteil der Veranstaltungen im Internet statt.

 

Einmal durchatmen

Die Wochen seit den ersten Corona-Maßnahmen Mitte März fühlen sich für uns an wie mindestens fünf Jahre. Damit wir auch weiterhin mit dem Ohr auf der Straße aus Prenzlauer Berg berichten können, gönnen wir uns daher eine kleine Verschnaufpause: Nach Pfingsten, ab Dienstag, 2. Juni, sind wir wieder für euch da!

Auch in der Zwischenzeit könnt ihr uns erreichen, wenn ihr Fragen, Hinweise oder Themenvorschläge habt: Entweder per Mail oder über Facebook. Zur Anmeldung für unseren wöchentlichen Newsletter geht es hier. Und kennt ihr schon unsere Nachbarschaftsgruppe auf Facebook?

Bis bald und bleibt gesund!

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