Soll die Templiner Straße zur temporären Spielstraße erklärt werden? Das fordern verschiedene Kiez-Initiativen rund um den Teutoburger Platz.
Spielstraßen ermöglichen Kindern nicht nur auf dem Bürgersteig, sondern auch auf dem Seitenstreifen und sogar der Straße zu spielen; Autos und anderen motorisierten Fahrzeugen ist die Durchfahrt verboten. Während in der Kreuzberger Böckhstraße seit Sommer 2019 jeden Mittwochnachmittag für vier Stunden der Verkehr ruht, gibt es das in Prenzlauer Berg bisher noch nicht – und die Meinungen dazu liegen auch weit auseinander.
So forderten Anwohner*innen der Gudvanger Straße bereits vor Jahren, einen Abschnitt zur Spielstraße zu erklären; andere Anwohner*innen zogen dagegen vor Gericht, man einigte sich auf eine temporäre Sperrung. Nachdem auch das Bundesverkehrsministerium grünes Licht gegeben hatte, beschloss das Bezirksamt Pankow, die Straße in den Monaten April bis Oktober, jeweils am ersten Mittwoch im Monat von 14 bis 18 Uhr zwischen den Hausnummern 16 und 22 für Kinder freizugeben. Das Göhrener Ei ist seit vergangenem Jahr ebenfalls im Gespräch.
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Nun liegt der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Pankow ein weiterer Antrag vor: Ein Abschnitt der Templiner Straße am Teutoburger Platz im dicht bebauten Süden des Stadtteils soll zeitweise – zunächst vom 21. April bis 23. Juni jeden Dienstag von 15 bis 18 Uhr – zum Kinderparadies werden.
Die Templiner Straße zwischen Zionskirch- und Schwedter Straße ist besonders gut für eine temporäre Spielstraße geeignet, da es sich um einen verkehrsberuhigten Straßenabschnitt ohne Durchgangsverkehr handelt. Die anliegende Grundschule und der Schülerladen sind zwei Institutionen mit hohem Nutzungspotenzial. Drei Kitas befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft
heißt es in der Begründung der Antragsteller von SPD und Grünen. Bereits im Herbst 2018 hatten Nachbar*innen aus dem Wohngebiet rund um den Teutoburger Platz in Zusammenarbeit mit dem Schülerladen Komet, dem Verein Leute am Teute e.V., dem Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz und dem Berliner Bündnis Temporäre Spielstraßen eine Initiative für die Errichtung einer temporären Spielstraße gegründet und über 1.000 Unterschriften von Unterstützer*innen gesammelt. Am Mittwoch wird die Bezirksverordnetenversammlung entscheiden, wie es damit weitergeht.