Im Mauerpark darf weiterhin geklimpert werden: Der Bezirk und die Freunde des Mauerparks testen in der kommenen Saison gemeinsam die erste Schallschutzmuschel.
Ob das das Ende des Streits zwischen Besucher*innen des Mauerparks und den Anwohner*innen sein wird? In dieser Woche haben das Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks Pankow und der Verein Freunde des Mauerparks e.V. gemeinsam einen Vertrag unterschrieben: In der Saison 2020 wird an den Sonntagen der Einsatz einer mobilen Schallschutzmuschel, auch „acoustic shell“ genannt, geprüft. Vorerst mit einem zur Schwedter Straße ausgerichteten Exemplar soll mit Unterstützung des Umweltamtes und Studierenden der TU Berlin die Wirkung überprüft werden. Bei positiver Auswirkung auf den Lärmschutz seien weitere Exemplare denkbar, heißt es seitens des Bezirks.
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„Ich bin sehr froh, dass wir das jetzt gemeinsam tatsächlich machen und gespannt darauf, wie es in der Praxis funktioniert. Wir brauchen solche innovativen Experimente zu Ausbalancierung der zunehmenden Nutzungskonflikte“, äußerte sich Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) zum dem Projekt. Und auch Alexander Puell, Vorsitzender der Freunde des Mauerparks e.V. ist optimistisch: „Im Mauerpark gibt es kein Entweder-Oder, sondern alle Nutzergruppen werden von uns berücksichtigt. Die Acoustic Shells sind eine Win-Win-Situation für Anwohner wie Musiker. Anwohner bekommen mehr Ruhe und die Musiker bessere Akustik beim Musizieren.“
Nachdem es vermehrt zu Beschwerden über Lärmbelästigung durch die Anwohner*innen gekommen war, hatte es im vergangenen einen Runden Tisch zur Konfliktlösung gegeben; die Schallschutzmuscheln gehörten zu den Lösungsvorschlägen. Weil die feste, auf einem Entwurf des britischen Architekturbüros Flanagan Lawrence basierende Variante aufgrund fehlender Finanzierung aber vorerst nicht umgesetzt werden kann, entwickelten die Initiativen „Save Mauerpark“ und Freunde des Mauerpark e.V. eine kostengünstigere mobile Version aus Holzfaserplatten, die nun realisiert wird. Die Kosten übernimmt der Bezirk. „Wenn die Acoustic Shells helfen, lärm-spezifische Konflikte zu lösen, wäre das ein toller Erfolg“, so Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung (Grüne).