Auf der Werneuchener Wiese gibt’s eine große Freifläche für alle, Prenzlauer Berg hat eine neue Grundschule – und vielleicht bald neue Fußgänger-Ampeln und ein Amt, um das die SPD eine andere Stadt beneidet. Unser BVV-Überblick.
Auch in dieser Bezirksverordnetenversammlung (BVV) war die Diskussion um Straßenmusiker*innen in Prenzlauer Berg eines der zentralen Themen. Ein paar andere Sachen waren aber auch los. Unsere Übersicht der Neuigkeiten aus der letzten BVV vor der Sommerpause:
7000 Quadratmeter für alle
„Temporäre Schuldrehscheibe“ nennt das Bezirksamt die Ausweichschule, die auf einem Teil der Werneuchener Wiese entstehen soll. Darin sollen Schulen ein würdiges Exil finden, deren Gebäude grundlegend saniert werden müssen.
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Auch nach dem Bau des Schulgebäudes bleibt jede Menge Platz für die öffentliche Nutzung des Geländes, wie diese Übersicht zeigt:
Was genau mit der 7000-Quadratmeter-Fläche geschehen soll, steht noch nicht fest. Das Bezirksamt betont, dass bei der Planung die Öffentlichkeit mit einbezogen werden soll.
Die Denkmalfläche im Südwesten der Werneuchener Wiese wird nicht von den Bauarbeiten für die Schule betroffen sein, wie die Abbildung zeigt.
Ganz anders als die Beachvolleyball-Anlage: Bereits im vergangenen Jahr wurde dem Verein City Beach Berlin der Pachtvertrag gekündigt. Das Angebot des Bezirksamts, die bisherige Fläche bis zum Start der Bauarbeiten weiter zu nutzen, lehnten die Betreiber ab – ebenso wie die Option, die von der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) verwaltete 6200-Quadratmeter-Fläche auf dem nördlichen Wiesenabschnitt vorübergehend zu mieten, bis dort die Feuerwache einzieht. Bis Ende Juni werden die Volleyballer die Fläche räumen, heißt es vom Bezirksamt.
Eine neue Grundschule für Prenzlauer Berg
Wir bleiben beim Thema Schulbau: Zum Schuljahr 2020/21 hat der Bezirk eine neue Grundschule in der Conrad-Blenkle-Straße 20 gegründet. An dem Standort wird fleißig gebaut: Fast fertig ist der so genannte Modulare Ergänzungsbau (MEB), in dem die frisch gegründete Schule zunächst ihren Betrieb aufnehmen soll. Möglich ist das, weil der MEB mit Mensa, Lehrer- und Verwaltungszimmer vollständig für den Schulbetrieb ausgestattet ist. 16 Klassenräume wird es hier geben. Direkt nebenan entsteht ein Neubau, in dem eine dreizügige Grundschule Platz hat. Der Bau soll im Sommer 2022 abgeschlossen sein – dann ist die neue Schule komplett.
Im kommenden Schuljahr kommt der MEB zunächst als Filiale der Grundschule im Blumenviertel zum Einsatz. Ab dem Schuljahr 2020/21 werden dann die Kinder der Blumenviertel-Grundschule, die zuvor im MEB unterrichtet wurden, an die neu gegründete Grundschule wechseln.
Fußgängerampeln für die Schönhauser Allee
Geht es nach der BVV, soll die Schönhauser Alle auf der Höhe Milastraße/Buchholzer Straße eine Überquerung für Fußgänger mit Ampel bekommen. Zwischen Eberswalder und Stargarder Straße gebe „keine sichere Fußgängerüberquerung, die die westliche Seite mit der östlichen verbinden würde“, heißt es in dem Antrag der Grünen-Fraktion. „Dabei überqueren täglich hunderte Menschen in Höhe der Buchholzer Straße und Milastraße die Schönhauser Allee.“
Die BVV stimmte dem Antrag zu und beauftragte damit das Bezirksamt, sich bei der zuständigen Senatsverwaltung für den Ampel-Übergang einzusetzen.
Ein Amt für Chancengleichheit
Heidelberg ist das Vorbild: Die Stadt in Baden-Württemberg hat ein Amt für Chancengleichheit, das es nach Meinung der Pankower SPD-Fraktion auch in den Berliner Bezirken geben soll. Dabei gehe es „nicht nur um Geschlechtergerechtigkeit, sondern auch um Integration, Antidiskriminierung und Teilhabegerechtigkeit“ heißt es im Antrag, dem die BVV mehrheitlich zustimmte. Mit diesem Beschluss wurde dem Pankower Bezirksamt empfohlen, sich beim Senat für das zusätzliche Amt einzusetzen.