Noch immer führt der Radweg auf der Danziger Straße ins Nirgendwo – was ist da los? Außerdem werfen wir einen Blick auf neue Rad-Parkplätze und grüne Markierungen.
Ein kurzer Rückblick: Nach jahrelangen Diskussionen hat der Bezirk im Juni 2018 begonnen, einen Radweg auf der Danziger Straße zu markieren. Doch nach ein paar Metern hörte der Radstreifen plötzlich auf. Der Grund: „Anhaltende Hitze und Temperaturen von 40 Grad“, wie Stadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) im August 2018 erklärte.
Warum geht es nicht weiter?
Aktueller Stand der Dinge: Grund für die immer noch fehlenden Markierungen von der Danziger Straße bis zur Landsberger Allee sind laut Bezirksamt Pankow „die ausstehende verkehrsrechtliche Anordnung durch die Verkehrslenkung Berlin (VLB) für die baulichen Maßnahmen am Knoten Danzigerstraße / Kniprodestraße“.
Die VLB ist unter anderem zuständig für die Ampelsteuerung und für Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf den Berliner Straßen. Radfahrer beispielsweise können der VLB melden, wenn Baustellen den Radweg behindern.
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Bereits seit März 2018 liege der Antrag zur Prüfung der Anpassung der Ampelschaltzeiten für die Bauzeit bei der VLB, teilt Kuhn auf Anfrage mit. „Offenbar ist dieser Knoten in Bezug auf die Prüfung der Ampelzeiten-Schaltungen recht umfangreich“, sagt er und fügt hinzu: „Von der Verkehrslenkung wurden wiederholt Ergänzungen und Änderungen des Antrages in Bezug auf die Ampel-Schaltungen gefordert.“ Und bis diese Anordnung nicht vorliege, könnten die neuen Fahrspuren samt Radweg nicht auf die Straße gepinselt werden.
Und dann gibt es unerwartete Reparaturarbeiten
Warum dauert die Abstimmung über die Ampelschaltung für die Bauzeit so lang? Nach vergeblicher Nachfrage bei der VLB meldet sich schließlich die übergeordnete Senatsverwaltung für Verkehr: Anscheinend seien die verkehrstechnischen Unterlagen mehrmals zwischen VLB und der beauftragten Baufirma hin- und hergegangen – jeweils mit Änderungswünschen. Laut Senatsverwaltung liegen diese – fast ein Jahr später – momentan wieder bei der Baufirma. Wir sind gespannt, wie es weitergeht – und wann der für dieses Jahr geplante nächste Abschnitt bis zur Prenzlauer Allee umgesetzt wird.
Und dann gibt es auch noch „unerwartete und dringend notwendige Reparaturarbeiten am Gleisbett an der Kreuzung Danziger Straße und Kniprodestraße“, teilt die Senatsverwaltung für Verkehr mit. Dauer: vier Wochen. Danach könne dann aber mit den Markierungen weitergemacht werden. Vorausgesetzt, der Frost ist vorbei – und alle Parteien werden sich endlich einig.
Wenigstens die Parkplätze auf den Gehwegen könnten nach dem Winter markiert werden, teilt Stadtrat Kuhn mit. Hier hätte es Probleme bei der Straßenbaufirma durch Vertragskündigungen der Markierungsfirma gegeben.
Und was tut sich sonst noch dieses Jahr für den Radverkehr in Prenzlauer Berg? Ein zuversichtlicher Blick auf das, was geplant ist:
Radfahren in Prenzlauer Berg: Das ist 2019 geplant
- Auf dem Parkstreifen Schönhauser Allee zwischen Gneiststraße und Buchholzer Straße soll es laut Kuhn eine sogenannte „Protected Bike Lane“ geben. Das ist ein mit Pollern geschützter Radweg. Da zwischen Gneist- und Buchholzer Straße der Geh- und Radweg besonders schmal ist, sollen die Radfahrer auf den Parkstreifen geführt werden.
- Die landeseigene Infravelo GmbH will die Fahrradabstellanlagen am Bahnhof Schönhauser Allee erweitern und neu anordnen. Wie viele genau, soll eine Standort- und Potenzialanalyse zeigen. Im Sommer 2019 soll es neue Fahrradabstellplätze geben.
- Auf der Wisbyer Straße, Kastanienallee, Greifswalder Straße (von Prenzlauer Berg bis Danziger Straße) und Wichertstraße (von Stahlheimer Straße bis Prenzlauer Allee) soll es laut Kuhn grüne Schutzstreifen für Radfahrende geben. Die grünen Markierungen sollen laut der Senatsverwaltung für Verkehr Radwege sichtbarer – und damit sicherer machen. Poller, die ein Befahren der Radstreifen für Autos verhindern, werde es dort nicht geben. Start der Bauarbeiten: Frühjahr 2019.
Titelbild: Victoria Scherff