Ein Rückblick auf das Nachtleben der 90er Jahre, auf Cafés und Kneipen, die 2018 dicht gemacht haben, ein Gespräch mit einem Wohnungsunternehmer und Neues von der Topsstraße/Eberswalder Straße: Unsere Themen der Woche!
Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser!
Ein Techno-Club am Kollwitzplatz – könnt ihr euch das vorstellen? Wer das Prenzlauer Berger Nachtleben der 90er Jahre nicht selbst erlebt hat, kann bei den Schilderungen von Schriftsteller und DJ Henryk Gericke, mit dem meine Kollegin Victoria Scherff gesprochen hat, richtig neidisch werden.
Und heute? Wenn die Lieblingsbar oder das alteingesessene Café um die Ecke schließt, ist das traurig und manchmal unfair. Aber noch immer kann man hier gut ausgehen – man muss nur wissen, wohin. Und weil wir nicht nur Schließungen betrauern, sondern auch nach vorn schauen wollen, sei hier schon mal gesagt: Bald kümmern wir uns um spannende Läden, die neu im Kiez sind.
Unser Schwerpunkt der Woche: Ausgehen in Prenzlauer Berg
- Früher ideell, heute kommerziell? Wir blicken auf die Prenzlauer Berger Clubszene der 90er Jahre zurück und verraten euch, wo man auch heute noch abseits des Mainstreams feiern kann.
- Das war’s: Zahlreiche Cafés, Clubs und Geschäfte in Prenzlauer Berg mussten 2018 schließen, teilweise nach mehreren Jahrzehnten. Unsere Übersicht.
Was war sonst noch los?
- „Vorkauf verschwendet Steuergelder“: Ein Gespräch über Mietpreise und den Verkauf von Häusern mit einem Prenzlauer Berger Wohnungsunternehmer.
- Deutsche Wohnen: Stadtrat Kuhn ist gekommen, um die Mieter von der Topsstraße/Eberswalder Straße zu beschwichtigen – und dann ist plötzlich die Rede von Rückkauf.
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Exklusiv für Mitglieder: Das PBN-Gespräch zum Thema Wohnen
Preissteigerungen, Verdrängung und Modernisierung: Die Wohnsituation in Prenzlauer Berg ist zunehmend angespannt. Aber ist diese Entwicklung wirklich so ausweglos?
Welche Ideen gibt es, die das Wohnen für uns alle verbessern können? Darüber wollen wir mit euch und mit Experten aus Mieterbewegung, Politik und Baubranche ins Gespräch kommen.
Wir laden euch ein zum exklusiven PBN-Gespräch „Wohnen“ am 15. Februar!
Hier gehrt es zu mehr Infos zu Referenten, Ort und zur Anmeldung!
Kurz & Knapp
- Erster Platz: Mit einem Video zum Bäckereihandwerk haben Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule abgeräumt: Sie gewannen den ersten Preis im bundesweiten Wettbewerb „Zeitreisende – Entdeckt die Berufe im Wandel“ in der Kategorie der 12- bis 15-Jährigen. Initiiert wurde der Wettbewerb vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
- Baumfällungen: Dieses Mal trifft es 25 Bäume, die im Zuge der Erweiterung des Mauerparks weichen müssen. Bei den Bäumen handelt es sich unter anderem um ältere Pappeln. Auch für die Erneuerung der Grünanlage und des Spielplatzes im Erich-Weinert-Park werden Bäume gefällt. Betroffen sind eine dreistämmige Robinie und ein Ahorn. Vergangenen Mittwoch mussten im Ernst-Thälmann-Park außerdem zwei Pappeln gefällt werden. Die Bäume sollen stark geschädigt und nicht mehr standsicher gewesen seien.
Wer macht euer Leben im Kiez schöner?
Die Busfahrerin, die einen guten Morgen wünscht, der aufmerksame Paketbote, die Nachbarin, die fragt, ob sie etwas aus dem Supermarkt mitbringen kann: Oft sind es die kleinen Gesten von Menschen aus der Nachbarschaft, die dafür sorgen, dass wir uns im Kiez wohl fühlen. Ich möchte über diese besonderen Menschen berichten und darum von euch wissen: Wer macht euer Leben im Kiez schöner? Schreibt mir unter sarah@prenzlauerberg-nachrichten.de
Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:
- Lärmschutz: Kommen jetzt die Schallschalen? Die Berliner Zeitung berichtet über einen neuen Vorschlag im Konflikt um die Straßenmusik im Mauerpark.
- Großprojekt: Es wird wohl noch bis 2035 dauern, bis das neue Quartier an der Michelangelostraße fertig ist. „Der aufwändige Bürgerdialog und die schwierigen Verkehrsbedingungen vor Ort haben ihren Preis“, schreibt die Berliner Morgenpost.
- Jüdische Schule: Lernen mit Polizeischutz: In der Berliner Zeitung ist ein Bericht über den Alltag an der Lauder Beth-Zion Schule in der Rykestraße erschienen.
- Ehemalige Brauerei: Soeben hat ein Café eröffnet, Wohnungen sind geplant: Die Berliner Morgenpost hat sich die Entwicklungen auf dem Gelände der Bötzow-Brauerei angesehen.
- Berlins letzte Mosterei: In der Triftstraße in Französisch Buchholz wurde seit den 1930er Jahren Obst und Gemüse auf traditionelle Weise zu Saft gepresst. Nun musste die Buchholzer Kelterei schließen, berichtet der Tagesspiegel.
- Sonntag, 3.2.: Wer schon mal ein Polarlicht erlebt hat, kann sich glücklich schätzen. Im Zeiss-Großplanetarium kann man seit Kurzem immerhin Aufnahmen des spektakulären Naturphänomens bestaunen.
- Mittwoch, 6.2.: „Die einzige Frage, die bleibt, lautet: Wie konnten wir so leben? Warum haben wir nichts dagegen unternommen?“ Theatermacher Falk Richter liest in der Buchbox (Greifswalder Straße) aus seinem aktuellen Buch „Disconnected“.
Das habt ihr vielleicht verpasst:
- Zukunft ungewiss: Seit 25 Jahren kocht die Kiezkantine für die Gegend rund um die Kastanienallee, nun wird dringend finanzielle Unterstützung benötigt. Ein Porträt über das Sozialprojekt aus der Nachbarschaft.
- Arnimplatz als Spitzenreiter: In Milieuschutzgebieten müssen Modernisierungen genehmigt werden. Wir haben ausgewertet, wo die Verwaltung neue Fenster, Fahrstühle und Co. erlaubt hat.
- Chaos im Unverpackt-Laden: Ein Mann wütet in einem Geschäft in der Lychener Straße. Die Kunden reagieren sofort – und rühren die Inhaberin anschließend mit ihrer Anteilnahme zu Tränen.
- Zur Not ohne Spielgeräte: Ja, das Geld ist knapp. Wie ein Pankower Verein trotzdem für bessere Spielplätze im Bezirk kämpft.
Zitat der Woche
„Ohne Nachtleben ist Berlin eine Stadt wie jede andere“,
sagt Henryk Gericke, der seit über 20 Jahren als DJ unterwegs ist. Es ist sein Appell an die Politik, von der er sich einen stärkeren Einsatz für die Clubszene wünscht.
Na, Lust bekommen, mal wieder feiern zu gehen? Zum Glück ist heute Freitag.
Ich wünsche euch ein großartiges Wochenende!
Eure Sarah Schaefer und die ganze Redaktion
Titelfoto: Victoria Scherff