Die Kiezkantine in Not, Modernisierungen in Milieuschutzgebieten und ein unangenehmer Vorfall im Unverpackt-Laden: Das sind unsere Themen der Woche.
Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser!
Dass wir in Prenzlauer Berg in einer Heile-Welt-Blase leben, wird uns ja öfter vorgeworfen. Dabei gibt es auch hier natürlich immer noch Orte, an denen sich nicht alles um Chai-Latte-Behaglichkeit dreht. Die Kiezkantine in der Oderberger Straße ist so ein Ort. Seit vielen Jahren spielen psychisch kranke Menschen dort eine wichtige Rolle. Sie arbeiten in der Küche oder im Service unter Bedingungen, die sich mit ihrem gesundheitlichen Zustand vertragen. Doch nun hat die Kiezkantine Geldsorgen, wie meine Kollegin Julia Schmitz berichtet.
Unsere Themen der Woche:
- Zukunft ungewiss: Seit 25 Jahren kocht die Kiezkantine für die Gegend rund um die Kastanienallee, nun wird dringend finanzielle Unterstützung benötigt. Ein Porträt über das Sozialprojekt aus der Nachbarschaft.
- Arnimplatz als Spitzenreiter: In Milieuschutzgebieten müssen Modernisierungen genehmigt werden. Wir haben ausgewertet, wo die Verwaltung neue Fenster, Fahrstühle und Co. erlaubt hat.
Und was war sonst los?
- Chaos im Unverpackt-Laden: Ein Mann wütet in einem Geschäft in der Lychener Straße. Die Kunden reagieren sofort – und rühren die Inhaberin anschließend mit ihrer Anteilnahme zu Tränen.
- Zur Not ohne Spielgeräte: Ja, das Geld ist knapp. Wie ein Pankower Verein trotzdem für bessere Spielplätze im Bezirk kämpft.
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Kurz & Knapp
- Tschüss, Bäume: Im Ernst-Thälmann-Park/Ella-Kay-Straße werden zwei Götter- und vier Ahornbäume gefällt, in der Danziger Straße müssen fünf Pappeln weichen. Gründe sind Pilzbefall, mangelnde Standsicherheit und eine Sanierung der Gehwege.
- Rest vom Fest: Liegen in eurer Straße auch noch Weihnachtsbäume herum? Die „Nachzügler“ könnt ihr bei der BSR melden.
- Keine Sprechzeiten: Die öffentlichen Sprechzeiten im Fachdienst Kindertagesbetreuung des Pankower Jugendamtes fallen vom 28. Januar bis 1. Februar aus. Dringende Anliegen können per E-Mail übermittelt werden.
- Gedenken: Am Sonntag, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts, findet die mittlerweile 21. Pankower Lichterkette statt. Start ist um 18 Uhr am ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in der Berliner Straße, anschließend ziehen die Teilnehmenden mit Kerzen zur Kirche Pankow. Dort wird es eine Andacht und ein Konzert mit mehreren Chören geben.
Wer macht euer Leben im Kiez schöner?
Die Busfahrerin, die einen guten Morgen wünscht, der aufmerksame Paketbote, die Nachbarin, die fragt, ob sie etwas aus dem Supermarkt mitbringen kann: Oft sind es die kleinen Gesten von Menschen aus der Nachbarschaft, die dafür sorgen, dass wir uns im Kiez wohl fühlen. Ich möchte über diese besonderen Menschen berichten und darum von euch wissen: Wer macht euer Leben im Kiez schöner? Schreibt mir unter sarah@prenzlauerberg-nachrichten.de!
Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:
- Marode Fenster und Fassaden, Aufzüge, die stecken bleiben: Die Diensthäuser des Bezirksamts an der Fröbelstraße benötigen dringend eine Sanierung, berichtet die Berliner Morgenpost. Bis es damit losgehen kann, muss die BVV erst noch einen Umzug meistern.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- Schwer verletzt: Am Dienstagabend war ein 35-jähriger Radfahrer auf der Prenzlauer Allee unterwegs, als ein Auto ohne Rücksicht nach rechts abbog. Der Fahrradfahrer machte eine Vollbremsung, stürzte über den Lenker und prallte gegen den Volvo. Er wurde schwer verletzt.
- Fahrrad auf dem Gleis: Unbekannte haben am Dienstag ein Fahrrad ins S-Bahngleis zwischen den Bahnhöfen Schönhauser Allee und Gesundbrunnen geworfen. Eine Ringbahn überfuhr das Fahrrad und wurde dabei beschädigt. Nun sucht die Bundespolizei nach Zeugen.
- Limo gegen Räuber: Eine Späti-Verkäuferin in der Bötzowstraße hat sich am Montagabend erfolgreich gegen einen versuchten Überfall gewehrt. Die Verkäuferin warf mit Limonadenflaschen nach einem Mann, der mit einem Messer bewaffnet den Laden betreten hatte. Der Räuber gab daraufhin auf und flüchtete.
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
- Böller-Verbot: Anders als in bestimmten Gegenden in Neukölln und Schöneberg wird das Böllern an Silvester in Prenzlauer Berg weiterhin erlaubt sein. Die Sicherheitskräfte wollen die Ecke Schönhauser Allee/Eberswalder Straße aber besonders in den Blick nehmen, schreibt die Berliner Morgenpost.
- Hobby-Archäologe: „Einige arbeiten an den ägyptischen Pyramiden, andere an buddhistischem Eigentum. Bormann arbeitet in seinem Kiez.“ Die Berliner Morgenpost berichtet über einen Pankower, der ein Stück der Berliner Ur-Mauer von 1961 entdeckt hat.
Termine und Tipps:
- Freitag, 25.1.: Die New Star Dance Company, eine Hip-Hop-Tanz-Compagnie mit Tänzerinnen und Tänzern aus Ghana und Deutschland, gibt im Ballhaus Ost ihr Debüt in Berlin.
- Montag, 28.1.: Im Haus der Fußballkulturen dreht sich an diesem Abend alles um Fußball und Fankultur in der Ukraine.
- Donnerstag, 31.1.: Empathie, künstliche Intelligenz und die Frage: Was ist menschlich? „Idiom – The Show“ im Pfefferberg Theater stellt die ganz großen Fragen.
Das habt ihr vielleicht verpasst: Unseren Schwerpunkt zur Spielplatz-Misere
- Bis auf Weiteres nicht nutzbar: Ein Familienvater wollte wissen, warum es nicht voran geht mit den Spielplätzen im Bezirk. Es folgte ein Lehrstück zum Thema „motivierter Bürger trifft auf Verwaltungsrealität“.
- Enteignung für Spielplatz: Streit um die Ahlbecker Straße 16: Der Bezirk will einen Spielplatz bauen. Die Eigentümerin ein Wohnhaus. Die Folge? Sie könnte enteignet werden.
- Temporäre Spielstraße: Nach den Anwohner-Klagen geht der Kampf um eine Teilzeit-Spielstraße in der Gudvanger Straße weiter. Dank der Bundesregierung entdecken nun alle ein Straßenschild.
Zitat der Woche
„Das Thema muss dringend aus dem Schattenbereich herausgeholt werden“,
sagt Kristina Schneider, die Leiterin der Kiezkantine, mit Blick auf Arbeitsmöglichkeiten für psychische kranke Menschen.
Wo auch immer ihr es euch dieses Wochenende schmecken lasst: Ich wünsche euch einen guten Appetit und eine prima Zeit!
Eure Sarah Schaefer und die ganze Redaktion