Kaputte Spielgeräte, fehlende „Manpower“, um die Schäden zu reparieren – in dieser Woche drehte sich bei uns alles um die Spielplatz-Misere. Unsere Zusammenfassung.
Wir wollen doch nur spielen! In Prenzlauer Berg gibt es eine ganze Menge Spielplätze – doch prozentual gesehen sind viel zu viele davon momentan beschädigt oder gleich dauerhaft geschlossen. Und was ist eigentlich mit Spielstraßen? Weil wir so gerne auf der Schaukel abhängen und Sandkuchen backen, haben wir uns das Thema diese Woche mal näher angeschaut und kamen so zu
unserem Schwerpunkt: Die Spielplatz-Misere
- Bis auf Weiteres nicht nutzbar: Ein Familienvater wollte wissen, warum es nicht voran geht mit den Spielplätzen im Bezirk. Es folgte ein Lehrstück zum Thema „motivierter Bürger trifft auf Verwaltungsrealität“.
- Enteignung für Spielplatz: Streit um die Ahlbecker Straße 16: Der Bezirk will einen Spielplatz bauen. Die Eigentümerin ein Wohnhaus. Die Folge? Sie könnte enteignet werden.
- Temporäre Spielstraße: Nach den Anwohner-Klagen geht der Kampf um eine Teilzeit-Spielstraße in der Gudvanger Straße weiter. Dank der Bundesregierung entdecken nun alle ein Straßenschild.
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Kurz & Knapp
- Sauberes Berlin: Zusätzliche 273.500,- Euro hat das Bezirksamt Pankow im vergangenen Jahr eingesetzt, um die „Verbesserung des Erscheinungsbildes des öffentlichen Raumes“ zu bewirken, wie Bezirksstadtrat für Umwelt und öffentliche Ordnung, Daniel Krüger (für AfD) mitteilte.
- Längere Sprechstunde: Das Bezirksamt Pankow weitet seine Mietersprechstunde aus – ab dem 1. Februar findet sie montags von 16-19 Uhr und freitags von 14-17 Uhr im Rathaus Weißensee sowie dienstags 15.30-17.30 Uhr und mittwochs von 16-18 Uhr im Rathaus Pankow statt.
Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:
- Sascha Anderson: Er „kokettiert noch immer mit dem Nimbus des janusköpfigen Künstlers“, schreibt der Tagesspiegel über Sascha Anderson – der zu DDR-Zeiten Teil der Künstlerszene Prenzlauer Bergs war und diese an die Stasi verriet – über dessen neuen Gedichtband.
- Soziale Ungleichheit: „Man muss sich verabschieden von der Idee, es gebe den ‘reichen Westen’, so Mittes Sozialstadtrat Gothe. „Pankow ist der neue Spitzenbezirk.“ Nirgendwo gebe es ein so hohes Pro-Kopf-Einkommen wie dort, meldet die Berliner Morgenpost.
- Elektrotankstelle im Späti: Wie es mit dem Lebensmittelladen Lekr im Bötzowkiez weitergeht, ist noch immer unklar – nun spielen die Besitzer mit dem Gedanken, eine Elektrotankstelle einzurichten, um auch sonntags öffnen zu dürfen, heißt es in der Berliner Morgenpost.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- Transporter brannte: In der Nacht zu Montag alamierte eine Anwohnerin der Einsteinstraße die Polizei, weil sie auf dem Gelände eines Industrieunternehmens einen brennenden LKW bemerkt hatte. Weitere Autos wurden dadurch beschädigt.
- Radfahrer fährt Fußgänger an: Am Freitagnachmittag erfasste ein bislang unbekannter Radfahrer einen 75-jährigen Fußgänger, der auf der Wichertstraße in Richtung Schönhauser Allee unterwegs war. Der Radfahrer flüchtete, der Fußgänger kam mit einer Schulterverletzung ins Krankenhaus.
- Junge Polin vermisst: Seit dem 2. Januar wird die 25-jährige Polin Joanna Aleksandra Dawidowska vermisst. Sie war zuletzt in einem Hostel in der Storkower Straße gesehen worden.
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
- Illegaler Müll: Kleine Kisten voll Büchern und Kleinkram stören nicht, doch was sollen die ausrangierten Matratzen und kaputten Kühlschränke auf den Bürgersteigen? Die Morgenpost listet auf, an welchen Stellen Berlins sich der illegale Müll häuft – und Prenzlauer Berg ist ganz vorne mit dabei.
- Gestresste Berliner: Der Senat hat 1000 Berliner*innen gefragt und herausgefunden: Ein Großteil von ihnen fühlt sich gestresst, schlecht bezahlt und sozial wenig abgesichert, meldet die Berliner Zeitung.
- Neuer Berliner Bezirk: Berlin platzt aus allen Nähten – wäre es deshalb nicht an der Zeit für einen völlig neuen, 13. Bezirk, fragt die Berliner Morgenpost?
Termine und Tipps:
- 17.-19.1.: Balztanz reloaded: Im Dock 11 auf der Kastanienallee choreographiet Joshua Monten das Tanzstück „Romeo, Romeo, Romeo“ und erörtert, welche Bedeutung der Tanz auch heute noch für die Partner*innensuche spielt.
- 19./20.1.: „Wie dieses Leben bestehen? Mit Würde und Anstand. Wie machen?“ fragt das Theater o.N. in seinem Stück „Wachträume – Ein Panoptikum“.
- 23.1.: Verbindet eineiige Zwillinge ein unsichtbares geistiges Band? Diese und andere Fragen beantworten Barbara und Antonia Thiemann in ihrem Buch „Die geheimnisvolle Welt der Zwillinge – Verblüffende Fakten und wissenswerte Kuriositäten über Geschwister im Doppelpack“, welches sie in der Buchbox! auf der Kastanienallee vorstellen.
Das habt ihr vielleicht verpasst:
- Verreisen, ohne die eigene Stadt, gar den eigenen Bezirk zu verlassen – sogenannte Zimmerreisen machen es möglich. Warum macht man das? Wir sind im Selbstversuch in Prenzlauer Berg verreist.
- Gleimstraße 56: Widerspruch abgelehnt: Der Bezirk Pankow will sein bezirkliches Vorkaufsrecht nutzen. Statt an einen Investor, soll das Wohnhaus an die landeseigene Gesobau gehen.
- „LSD“ in der Volksbühne: Leander Haußmann inszeniert „Haußmanns Staatsicherheitstheater“ an der Volksbühne. Wie viel Prenzlauer Berg steckt darin?
Zitat der Woche
„Mit dem freien Gelände kann das große Spielplatzdefizit in Pankow etwas ausgeglichen werden.“
sagt Mike Szidat, Ausschussvorsitzende für Stadtentwicklung der BVV
Pankow und SPD-Mitglied. Oder müsste es eher „könnte“ heißen? Ob
Spielplatz oder neues Wohnhaus – es bleibt spannend in der Ahlbecker
Straße!
Das Wetter ist gerade alles andere als schön und insofern stören auch
die geschlossenen Spielplätze weniger als sonst – trotzdem wünschen wir
uns und euch viel Sonne im Herzen und Zeit zum spielen!
Eure Julia Schmitz und die ganze Redaktion