Am Wochenende steigen die letzten Parties in der legendären Tischtennis-Kneipe in der Eberswalder Straße.
Techno und Tischtennis – das war das Geschäftsmodell von Dr Pong in der Eberswalder Straße. 16 Jahre lang konnte man hier Abend um Abend bei gepflegter, elektronischer Musik und fahlem Licht um eine Tischtennisplatte rennen und gegen die anderen Kneipengäste antreten. Immer mit dem Ziel vor Augen: Einmal eine Runde zu gewinnen.
Ein Kleinod prä-gentrifizierter Tage
Völlig überraschend ist jetzt Schluss mit der legendären Tischtennis-Kneipe: Wie auf der Facebook-Seite zu lesen ist, steigen im Dr Pong am Freitag und Samstag die letzten musikalisch unterlegten Ping-Pong-Turniere. Danach wird auch dieses Kleinod Geschichte sein, das so charakteristisch für das wilde, unaufgeräumte Prenzlauer Berg prä-gentrifizierter Tage steht wie kaum ein anderer Ort im Stadtteil.
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„Es ist völlig surreal für mich, Euch nach all diesen Jahren zu sagen, dass dies das Ende ist – aber es ist wahr“, schreibt der Betreiber Oliver Miller zu den letzen beiden Veranstaltungen auf Facebook. Miller dankt den DJs, die über die Jahre im Dr Pong aufgelegt haben: „Ohne den Sound hätte es Dr Pong niemals gegeben.“
Bar wird an Nachfolger übergeben
Zu den Gründen für die Schließung äußerte sich Miller auf Anfrage nicht. Auf der Facebook-Seite ist zu lesen, dass er die Bar an zwei Nachfolger weitergeben wird. „Es ist der richtige Moment für mich, und 16 Jahre sind länger, als ich je erwartet hätte, das hier zu machen“ schreibt Miller. Was die Nachfolger in der Eberswalder Straße 21 vorhaben, ist noch nicht bekannt. Dass ein so ungewöhnliches Konzept wie das Dr Pong weitergeführt werden könnte, scheint allerdings unwahrscheinlich.
Mit dem Dr Pong geht ein weiterer Meilenstein des Prenzlauer Berger Nachtlebens verloren. Kahle Wände, eine provisorisch zusammengezimmerte Bar und ein paar Sitzgelegenheiten im hinteren Bereich waren die Kulisse der zwei wichtigsten Einrichtungsgesgenstände: Turntables und Tischtennisplatte. Einen kleinen Lichtblick hat Miller dann doch noch für seine traurige Fangemeinde: Am kommenden Wochenende werde sogar mal der Subwoofer angemacht. „Endlich einmal Club Sound, yeah!“