In dieser Woche wanderten wir durch einen Tunnel unterm Mauerpark, weihten einen Fahrradparkplatz ein und kümmerten uns um das Thema Nachhaltigkeit. Unsere Zusammenfassung.
Wann kommt die Flut, sang einst Joachim Witt. Im Stauraumkanal unter dem Mauerpark wird das bald der Fall sein, ganze 7.600 Kubikmeter Regenwasser soll der Tunnel in Zukunft fassen können. Vor den Wassermassen durften wir noch einmal mit Schutzhelm in die Röhre schauen – sieben Meter unter der Rasenfläche.
Was diese Woche los war:
- Tunnelwanderung: Am Wochenende konnten die Besucher des Mauerparks ausnahmsweise unter dem Rasen lang laufen: Die Berliner Wasserbetriebe öffneten den Stauraum-Kanal für Besucher – und zahlreiche Interessierte kamen.
- Fahrradparkplatz: Rund um den S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee sowie die Arcaden tummeln sich die Fahrräder Speiche an Speiche. Ein Parklet auf der rechten Fahrspur soll nun mehr Platz schaffen – und die Menschen motivieren, das Auto zuhause stehen zu lassen.
- Keine Presse: Die Deutsche Wohnen will einen großen Gebäudekomplex in der Topsstraße sanieren, Mieter fürchten drastische Erhöhungen. Bei einer Info-Veranstaltung am Donnerstag verweigerte das Unternehmen Journalisten den Zutritt.
- Wiederverwendbar: Ob unverpackt einkaufen, mit dem Lastenrad durch den Kiez radeln oder Hand anlegen im Gemeinschaftsgarten: Wir haben 11 Orte in Prenzlauer Berg gesammelt, an denen nachhaltig sein nicht schwer fällt.
Bild der Woche
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Kurz & Knapp
- Rettet den Mauerpark: Die einen wollen Musik, die anderen hätten zumindest am Sonntag gerne ihre Ruhe – aktuell kochen die Gemüter beim Thema Mauerpark heiß. Unter dem Titel „Save Mauerpark“ wurde nun eine Petition ins Leben gerufen, die sich für das musikalische Treiben im Park einsetzt.
- Kulturelle Bildung: Künstlerische Bildungsprojekte im Bezirk Pankow, an denen sich Kinder und Jugendliche bis 27 Jahre aktiv beteiligen, können noch bis zum 3. Dezember einen Antrag auf Förderung aus dem Projektfonds Kulturelle Bildung stellen.
- Versteigerung: Die nächste Versteigerung von Fahrzeugen aller Art findet am Freitag, 23. November um 13.30 Uhr im BVV-Saal des Bezirksamtes Pankow statt. Zu den Highlights gehören u.a. eine Simson Schwalbe Baujahr 1969 und ein Oldtimer Barkas mit Erstzulassung 1966.
- Vorkaufsrecht: Was das Thema Vorkaufsrecht angeht, macht jeder Berliner Bezirk andere Erfahrungen – um sich über diese auszutauschen, wurde nun ein Bezirklicher Arbeitskreis Vorkaufsrecht gegründet, an dem die Bezirke Pankow, Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg beteiligt sind.
- Vorkaufsrecht II: Aufatmen in der Bötzowstraße 34 sowie der Christinenstraße 25: Stadtrat Vollrad Kuhn hat für beide Häuser erfolgreich die Verhandlungen für eine Abwendungsvereinbarung abgeschlossen. Die Käufer haben sich verpflichtet, u.a. auf mietsteigernde Modernisierungsmaßnahmen zu verzichten.
Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:
- Das ist unser Haus: Wer wohnt hier? Der rbb hat an verschiedenen Haustüren geklingelt und nachgefragt – u.a. im Wasserturm und auf der Kastanienallee.
- Das ist unser Park: Nur wenigen dürfte der Anton-Saefkow-Park an der Greifswalder Straße namentlich bekannt sein – das ist aber nicht schlimm, denn von der kürzlich abgeschlossenen Modernisierung der acht Hektar großen Anlage kann man auch so profitieren, lesen wir in der Berliner Morgenpost.
- Das ist unser Ernst: Dass das Ernst-Thälmann-Denkmal an der Greifswalder Straße in die Jahre kommt, ist unbestreitbar. Doch weil der Rost die monumentale Figur von innen auffrisst, plant der Senat nun doch eine Sanierung, weiß die Berliner Zeitung.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- Reanimiert: Am Dienstagvormittag reanimierten Polizisten einen 48-jährigen Mann, der auf der Otto-Braun-Straße Richtung Mollstraße ohne erkennbaren Grund mit dem Auto von der Straße abgekommen und gegen einen Telefonverteilerkasten gefahren war. Später konnte sein Zustand stabilisiert werden.
- Aufgehalten: Am Montagnachmittag erwischten Polizisten einen 38-jährigen Mann auf der Schönhauser Allee auf frischer Tat, als er ein gestohlenes Fahrrad auf der Schulter davon tragen wollte. Sie überbrachten den Mann, der bereits mit fünf Haftbefehlen gesucht wurde, der Justiz.
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
- Die Fahrscheine, bitte!: Die CDU fordert Zugangssperren an den Eingängen der U-Bahn-Stationen – wie es sie z.B. in Paris oder London gibt – um Schwarzfahrern keinen Raum zu geben. Der Senat und die BVG sind dagegen.
Termine und Tipps:
- 16.11.: Das Haus in der Paul-Robeson-Straße 17 wurde wie befürchtet verkauft – nun laden die Bewohner zu einem solidarischen Laternenumzug gegen Gentrifizierung ein, der auch an der Gleimstraße 56 vorbeiführt.
- 16.11.: „Vilma Steindling – eine jüdische Kommunistin im Widerstand“ – in der Galerie F92 im Nachbarschaftshaus Pfefferwerk am Teutoburger Platz stellt Autorin Ruth Steindling um 20 Uhr ihr Buch über die Lebensgeschichte ihrer Mutter vor.
- 21.11.: Wie kann der Wohnungsmangel in Berlin behoben werden? Und wie kann eine lebenswerte Stadt aussehen? Darüber diskutieren Dr. Andrej Holm – Stadt- und Regionalsoziologe und Carola Bluhm (Die Linke) ab 18.30 Uhr beim Wortwechsel im Bürgerbüro.
- 22.11.: Karl Ove Knausgård ist für seine „Autofiktion“ bekannt, die mittlerweile auf 5000 Seiten kommt – Das Helmi bringt im Ballhaus Ost ab 20 Uhr alle davon an einem Abend auf die Bühne, schonungslos und in sechs Kapiteln. Ein monumentales Puppenspiel.
Das habt ihr vielleicht verpasst:
- NS-Widerstand: „Pfarrer Schwartzkopff saß oft bei der Gestapo, er war ein erstaunlicher Mann“, sagte ein ehemaliger Täufling über den Pfarrer, der Juden dabei half, unterzutauchen.
- Vandalismus: Vier eingeschlagene Scheiben innerhalb von vier Wochen und ein dickes Müllproblem: Der Leiter des Zeiss-Großplanetariums hat die Nase voll.
Zitat der Woche:
„Die Aufstellung der Parklets ist ein erster Schritt zur Umgestaltung der Schönhauser Allee mit dem Ziel, vor Ort mehr Flächengerechtigkeit und eine bessere Aufenthaltsqualität zu erreichen“
sagte Stadtrat Vollrad Kuhn bei der verregneten Einweihung des ersten Parklets vor den Schönhauser Allee Arcaden – wir halten den Parkplatz zwar für einen guten ersten Schritt, zweifeln aber daran, dass acht Fahrradbügel wirklich eine Entspannung in der Parksituation für Fahrräder bringen werden…
Ich überlege derweil, ob ich mir ein Klapprad kaufen sollte, das ich bei Bedarf einfach zusammenfalten und in den Rucksack stecken kann! Ob ihr lieber das Rad nehmt oder zu Fuß geht – ich wünsche euch in jedem Fall ein schönes Wochenende!