Es tut sich was für Radler …

von Anja Mia Neumann 16. Oktober 2018

… so ein bisschen. In der Erich-Weinert-Straße weicht Kopfsteinpflaster Asphalt, zwei Straßen werden auf Fahrradstraßen-Tauglichkeit geprüft. Und dann gibt es noch Parklets in der Schönhauser Allee.


Die große Verkehrswende: Radwege, Fahrradstraßen und Stellplätze, all das wurde für Radler versprochen. Wir schauen mal, was sich in Prenzlauer Berg gerade tut.

Erich-Weinert-Straße im Humannkiez

Bagger holen seit dem 8. Oktober das Kopfsteinpflaster aus dem Boden zwischen Schönhauser Allee und Stahlheimer Straße. In fünf Meter Breite wird die Erich-Weinert-Straße in der Mitte asphaltiert. Warum? Das Bezirksamt preist an: Es sei „die Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrerinnen in dieser Straße vorgesehen“. Denn: „Die Erich-Weinert-Straße ist von besonderer Bedeutung für den Fußgänger- und Fahrradverkehr. Durch sie werden mehrere Schulen und Kitas erreicht.“

So richtig konsequent ist das aber nicht. Ansonsten bleibt nämlich in der Straße alles, wie es ist. „Es wird keine Fahrradstraße errichtet und auch keine Fahrradspur auf der Fahrbahn markiert“, teilt das zuständige Amt für Stadtentwicklung den PBN mit. Die Parkplätze bleiben auf der einen Seite längs, auf der anderen quer. Aufatmen werden wohl nur die Fußgänger, wenn Radler nicht mehr auf dem Gehweg fahren.

Weitere asphaltierte Pflasterstraßen sind laut Amt nicht in Planung.

 

Fahrradstraße in der Stargarder Straße / Gleimstraße?

Eine andere Idee geht für Prenzlauer Berg in die Prüfung. Ähnlich wie in der Choriner Straße könnte in der Stargarder Straße und in der Gleimstraße eine Fahrradstraße entstehen. Das heißt: Fahrräder haben Vorfahrt und dürfen nebeneinander fahren, Liefer- und Anwohnerverkehr ist frei. Pankows Bezirksverordnetenversammlung hatte das schon im September 2016 beschlossen – genau zwei Jahre später startete nun eine Verkehrsuntersuchung mit der Frage, unter welchen Bedingungen eine Fahrradstraße eingerichtet werden kann.

„Beide Straßen gehören zur Nordspange des Berliner Fahrradroutenhauptnetzes. Bereits heute ist ein hohes Radverkehrsaufkommen zu verzeichnen“, heißt es aus dem Bezirksamt. Auch Anwohnerinnen, Gewerbetreibende und sonstige Interessierte sind gefragt.

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Sie dürfen zu einer Infoveranstaltung kommen, die in wenigen Tagen stattfindet. Das Bezirksamt Pankow und die beauftragten Verkehrsplaner werden über die ersten Ergebnisse der laufenden Untersuchung berichten. Anschließend läuft eine vierwöchige Online-Befragung.

Wer sich beteiligen will, sollte sich für Freitag, den 19. Oktober in den Kalender schreiben: 18.30 Uhr im großen Sitzungssaal der BVV (Fröbelstraße 17).

 

Schönhauser Allee bekommt Parklets für Räder

Beschlossene Sache sind dagegen Parklets für Fahrräder auf der Schönhauser Allee. Im Oktober und November sollen vier dieser Fahrradabstellanlagen errichtet werden, wie die Senatsverwaltung für Verkehr auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Andreas Otto mitteilte. Am Donnerstag sollte es vor den Schönhauser Allee Arcaden losgehen, aber dann kam die Nachricht: Termin verschoben. Erstmal ersatzlos.

„Da die Parklets teilweise im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative über das Förderprojekt ‚Klimaschutz im Radverkehr‘ gefördert werden, ist eine Nutzung als Fahrradabstellanlage vorgesehen“, heißt es. Entstehen sollen sie vor den  Schönhauser Allee Arcaden (Schönhauser Allee 8), vor dem Blumencafé (Schönhauser Allee 127A) und zwei vor der Klax Kreativwerkstatt (Schönhauser Allee 59). Mindestens bis 31.12.2019 sollen sie bleiben.

Die Idee von Pankows Bezirksverordneten aus dem Parkstreifen zwischen Stargarder Straße und Wichertstraße eine Radspur zu machen, stagniert dagegen. In ihrer letzten Sitzung hatten sie beschlossen, den Senat das Vorhaben prüfen zu lassen. Bis Ende September hat die Senatsverwaltung davon jedoch nur aus der Presse erfahren, geht aus der Anfrage hervor. „Da der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz jedoch bisher kein förmliches Stellungnahmeersuchen des Bezirksamtes Pankow vorliegt, kann über weitere Details (wie etwa eine Zeitplanung, o. ä.) auch keine Auskunft gegeben werden.“

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