Pony Toast Hawaii

Zirkusmuseum und Fahrradstraßen

von Kristina Auer 4. Februar 2018

Die Danziger Straße hat ein Zirkusmuseum, aber immer noch keinen ordentlichen Radweg. In unserem Wochenrückblick aus Prenzlauer Berg geht es außerdem um Baupläne am Thälmannpark und einen Drogendealer in Geldnot.


Liebe Mitglieder und Abonnenten!

Wohnungs-Wahnsinn, Kinderschar und abgefahrene Startup-Ideen – bisweilen kommt mir ganz Prenzlauer Berg wie ein einziger großer Zirkus vor. In dieser Woche habe ich herausgefunden, dass unser Stadtteil sogar ein eigenes Zirkusmuseum hat – in Gestalt einer Bar! Artistische Fähigkeiten könnte man auch beim Fahrradfahren in Prenzlauer Berg ganz gut gebrauchen, weiß meine Kollegin Constanze Nauhaus. Hier kommen die:

 

Themen der Woche: Zirkus und Fahrradstraßen

  • Im Zirkus von Prenzlauer Berg: Sebastian Kulkas Urgroßvater fing in der Bernauer Straße mit einem Wildschwein an, 1946 gründete sein Großvater den Zirkus Atlantik. In seiner Bar in der Danziger Straße wird die Familiengeschichte dokumentiert.
  • Wie fahrradfreundlich ist Prenzlauer Berg? Wann wird Fahrradfahren in Prenzlauer Berg  endlich sicher? Was der Bezirk plant, was er umsetzt. Und vor allem: Wann.

 

Und was war sonst los in Prenzlauer Berg?

         
                          *** Zuerst Bescheid wissen – nur für Mitglieder ***

 

Der Imbiss  204 ist zu!

Imbiss 204 Prenzlauer Berg

Der Imbiss 204 ist zu

Schon seit Jahresbeginn ist der legendäre Imbiss 204 in der Prenzlauer Allee geschlossen. Gerüchten zufolge soll er gar nicht mehr aufmachen. Auf Twitter wurde diese Woche spekuliert, woran es liegen könnte. Hoffnungsschimmer: Angeblich soll der Imbiss von einem neuen Betreiber weitergeführt werden…

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Kurznachrichten:

  • Ideen für den Bolzplatz gesucht: Der Ballspielplatz und der Vorplatz an der Hanns-Eisler-Straße 6 sollen neu gestaltet werden. Einen Planungsvorschlag gibt es schon, das Bezirksamt möchte trotzdem die Anwohner beteiligen. Am 5. Februar können Jugendliche im Jugendclub „Atelier 89“ ihre Ideen einbringen, am 15. Februar sind alle interessierten Anwohner im Quartierspavillion in der Thomas-Mann-Straße willkommen.
  • Nachbarschaftshaus sucht Leitung: Der Verein Pfefferwerk sucht ein/e neue/n LeiterIn für das Nachbarschaftshaus am Teutoburger Platz. Interessierte können sich bei der jetzigen Leiterin Anne Lemberg melden oder sich bis zum 16. Februar bewerben. Die Stellenausschreibung findet Ihr hier.

 

Komm in unsere Nachbarschaftsgruppe!

Gruppe Prenzlauer Berg NachbarschaftSchon über 1 200 Mitglieder sind wir in der Prenzlauer Berg Nachbarschaftsgruppe auf Facebook! Tretet auch bei, vernetzt Euch mit Euren Nachbarn und erfahrt jede Menge nützliche Infos aus unserem Kiez!

 

Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:

  • Wohnen überm Supermarkt: Wohnungen über Supermärkten sind eine Superidee, denn das schafft dringend gebrauchten Wohnraum. Ein Beispiel ist die Prenzlauer Allee 44. Laut Berliner Zeitung lebt es sich dort auch ganz gut. Eine Augenweide ist das Gebäude trotzdem nicht gerade. Im Interview mit uns hat ein Architekt es einmal als „allerunterste Schublade“ bezeichnet. Was denkt Ihr?
  • Taubenliebhaberin gegen Ordnungsamt: Weil sie die Berliner Stadttauben füttert, steht eine Prenzlauer Bergerin jetzt wegen „unerlaubter Straßenverunreinigung“ vor Gericht, berichtet die B.Z..
  • Post-Entschleunigung: 39 Tage von Schöneberg bis Prenzlauer Berg – so lange brauchte unlängst ein Weihnachtspäckchen, berichtet die Autorin des Tagesspiegel. Ihr Kommentar: „Ein Hoch auf die Entschleunigung.“
  • Feindbild Mutter: Dass Frauen sich heute auch für einen Lebenslauf ohne Familie entscheiden können, kann man durchaus als gesellschaftliche Errungenschaft deuten. Dass die Anerkennung dieses Umstands aber manchmal gleich in regelrechten Mütter- oder gar Kinderhass umschlägt (erkennbar beispielsweise am ewigen Diskurs über Prenzlauer Berger Latte-Macchiato-Mütter), geht auch der Autorin im neuen deutschland mächtig auf die Nerven.

 

Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:

  • Der mutmaßliche Rentner-Mörder von Prenzlauer Berg hat keine besondere Persönlichkeitsstörung, hat eine Gutachterin bestätigt. Die B.Z. verfolgt den Prozess gegen den Mann, der zwei alte Menschen getötet haben soll, um deren Rente zu kassieren.
  • Ein 46-jähriger Prenzlauer Berger ist wegen millionenschwerer Drogengeschäfte im Darknet zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann war selbst schwer drogenabhängig, außerdem sei das Leben im hippen Prenzlauer Berg teuer gewesen, berichtet der rbb von den Motiven des Mannes.

 

Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:

  • Wohnen überm Supermarkt, die Zweite: Nach oben beschriebenem Vorbild zieht nun auch Aldi nach. Die Discounter-Kette will rund 2000 Wohnungen an 30 Standorten in Berlin bauen, berichtet der Tagesspiegel.
  • Goldene Brezel: Die 18 besten Berliner Bäcker sind gerade auf der Grünen Woche ausgezeichnet. Mit dabei – natürlich – die Bäckerei Siebert aus der Schönfließer Straße. Die B.Z. zeigt alle Preisträger.
  • Mauerfund: Vor einigen Wochen fand ein 37-jähriger Heimatforscher die letzten Stücke der Berliner Ur-Mauer in Pankow. Seitdem wird er immer berühmter, berichtet die Berliner Zeitung. Ein US-amerikanischer Fernsehsender nannte ihn unlängst den „deutschen Indiana Jones“.

                                           

                                                *** Nur für Mitglieder ***

Unblutiger Mond in Prenzlauer Berg:
Mond

Foto: Andreas Otto

In der Nacht zum Donnerstag gab es eine totale Mondfinsternis. Der „Blutmond“, der bei diesem Spektakel rot leuchtet, war von Prenzlauer Berg aus nicht zu sehen: Die Finsternis war vor dem Mondaufgang hierzulande schon vorüber. Dafür hat Andreas Otto (Grüne), Mitglied des Abgeordnetenhauses und Prenzlauer Berger, am Donnerstagmorgen aber diesen „unblutigen“ Vollmond abgelichtet. Auch schön, oder?

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Termine und Tipps:

  • Freitag, 2. Februar: Das Theater o.N ist zu Gast im Ballhaus Ost und spielt dort bis Sonntag das Programm „Schnürchen“ – ein magisches Klanglabor, bei dem die Kinder am Ende selbst Instrumente erforschen können.
  • Samstag, 3. Februar: Die galerie f92 am Teutoburger Platz eröffnet um 19 Uhr ihre erste Ausstellung des Jahres mit Werken von Heinz Handschick; Der Unverpackt-Laden „Der Sache wegen“ in der Lychener Straße feiert offizielle Eröffnungsparty.
  • Mittwoch, 7. Februar: In der Max-Schmeling-Halle startet die Hallenhockey-Weltmeisterschaft! Sie geht noch bis 10. Februar, Tickets gibt es nur noch an den Tageskassen.

 

Das habt Ihr vielleicht verpasst:

  • Erbitterter Kampf um den Pappelpark: Eine neue Bürgerinitiative kämpft gegen die Bebauung des Friedhofsparks in der Pappelallee. Die Eigentümer-Gemeinde kocht, denn: Der Initiator kommt aus den eigenen Reihen.
  • Läuse-Salon. Was soll das? Prenzlauer Berg, ein optimales Läuse-Revier. Jetzt gruselt es Euch? Keine Panik, wir haben da was: Ein Startup in der Winsstraße sagt Kopfläusen den Kampf an – mit viel heißer Luft.

 

Unser Zitat der Woche:

  • Dann mussten alle wie die Irren hinterher rennen, um sie wieder einzufangen. Denen war in dem Moment gar nicht klar, wie gefährlich das war.“

Das erzählt Sebastian Kulka über den Zirkus Atlantik, den sein Großvater 1946 gründete. Während der DDR waren die kleinen privaten Zirkusse der Obrigkeit ein Dorn im Auge. In den 60er Jahren ließen Saboteure deshalb eines Nachts die zehn Zirkuslöwen frei.

Zumindest vor Zirkuslöwen muss man sich im Prenzlauer Berger Straßenverkehr nicht in Acht nehmen. Bei den vielen Leoparden-Fellimitaten in diesem Winter könnte man aber fast den Eindruck bekommen, oder? Zeit, dass es Frühling wird!

Habt ein großartiges Wochenende!

Eure Kristina Auer & die ganze Redaktion

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