Was 2017 in Prenzlauer Berg anders wurde

von Kristina Auer 21. Dezember 2017

Prenzlauer Berg hat sich auch in diesem Jahr wieder an vielen Stellen verändert, zum Guten und zum Schlechten. Gemeinsam mit Euch haben wir Veränderungen gesammelt – hier ist das Ergebnis.


Da ist es schon wieder fast rum, das ganze Jahr 2017. Und obwohl es uns wie immer viel zu schnell vorkam und kaum begonnen schon wieder vorbei ist, es hat sich doch so einiges getan im Kiez. Um uns nochmal zu vergegenwärtigen, was 2017 in Prenzlauer Berg alles passiert ist, haben wir Euch gefragt: Was hat sich verändert? Was ist besser, was schlechter geworden? Und vor allem: Was muss unbedingt so bleiben, wie es ist? Hier haben wir Eure Antworten und ein paar Meilensteine, die uns noch eingefallen sind, gesammelt:

 

Geschäfte und Gastronomie

 

Topthema unter den bemerkten Veränderungen: Wo am Bahnhof Eberswalder Straße früher das Café Manolo war, steht jetzt das Hühnerhaus Risa (die Vorgeschichte haben wir im letzten Jahr erörtert). Den meisten von Euch ist es ein Dorn im Auge, ein Leser auf Facebook freute sich aber auch über die Grillhähnchen. Ein weiterer Blickfang in der Prenzlauer Berger Veränderungslandschaft befindet sich direkt gegenüber: Das Coffee Fellows ist in einen ehemaligen Klamottenladen eingezogen und hat außerdem das kleine Impala Café direkt nebenan verjagt. Die meisten von Euch finden das schade.

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Wir bleiben gleich in der Danziger Straße: Wo früher der Horns & Hooves Club war, haben die Macher vom Starken August eine zweite Lokalität mit dem Namen Toast Hawaii eröffnet. Wir sind gespannt, was dort künftig so passieren soll, ebenso wie auf die Namen künftiger Neueröffnungen. Ein paar hundert Meter weiter östlich hat stattdessen gerade einer der ersten Bioläden von Prenzlauer Berg, das Immergrün, geschlossen.

Noch mehr Wechsel gab es in der Oderberger Straße: Der Grieche Labyrinth ist zu, „dafür ist dort jetzt der xte Burgeladen„, schrieb uns ein Leser. Ein anderer bemerkte das Ende des argentinischen Steakhauses „El Puro“ an der Ecke Stargarder und Pappelallee – dort ist jetzt ein Vietnamese. Das Beste zum Schluss: Eine Leserin freut sich, dass die Traditionsbäckerei Siebert vergrößert hat.

 

Kultur

 

In der Prenzlauer Berger Kulturszene hat es 2017 heftig geruckelt: Erst zog die Murkelbühne im Mai nach 25 Jahren nach Friedrichshain – die hiesigen Mieten waren zu teuer. Kurze Zeit später wurde bekannt: Dem Theater o.N. in der Kollwitzstraße wurde der Mietvertrag gekündigt. Monatelang war unklar, was aus dem Theater werden soll, nach zähen Verhandlungen ist der Standort jetzt für weitere fünf Jahre gesichert. Vorher muss aber ein Lärmschutz eingebaut werden, momentan spielt das Ensemble an Ausweichstandorten wie der Schaubude oder der Brotfabrik in Weißensee.

Im September wurde außerdem bekannt, dass der Milliardär Berggrün die Willner-Brauerei verkauft hat – für die dort arbeitenden Künstler und den Klub der Republik bedeutet es das Aus zum Jahresende. Gerade wurde ausschweifend Abschied gefeiert.

 

Stadtbild

 

Auch im Stadtbild sind Euch so einige Veränderungen aufgefallen. Eine Leserin freut sich über die Erneuerung und Wiedereröffnung des Lewaldplatzes im Humannkiez. Vielen ist außerdem die Baustelle im Mauerpark aufgefallen, wo seit Herbst ein riesiger unterirdischer Stauraumkanal gebaut wird. Auch, dass die S9 seit Dezember nicht mehr durch Prenzlauer Berg sondern durch die Stadtmitte fährt, bedauern viele von Euch.

Ein Leser bedauert die immer schlechteren Parkmöglichkeiten in Prenzlauer Berg: „Immer weniger Parkplätze, zu hohe Parkgebühren, kein Besuch kommt mehr, man vereinsamt“, schreibt er. Über das immer aggressivere Verhalten der Verkehrsteilnehmer ärgerst sich stattdessen unser Leser Dirk. Das betreffen vor allem Autofahrer, manchmal aber auch Radler und Radlerinnen.

Noch zwei positive Veränderungen: Die Bösebrücke an der Bornholmer Straße ist seit dem Sommer fertig saniert und kann wieder befahren werden. Der Verkehr muss nicht mehr über das Nordische Viertel umgeleitet werden. Und: Der neue Hirschhof ist endlich fertig und eröffnet. Sogar die Arbeiten am Platzhaus sollen beendet sein, sodass im Januar eröffnet werden kann.

 

Menschen

 

Einige Leserinnen und Leser meinen, im Jahr 2017 auch Veränderungen an den Prenzlauer Bergern selbst bemerkt zu haben. Eine Leserin ärgert sich über zu viele „kritisierende und herablassende, völlig uncoole Menschen“. Ein anderer freut sich entgegen der Jens Spahn’schen Sprachkritik ausdrücklich über „viel mehr Englisch sprechende Menschen“.

Eine spannende Entwicklung hat eine andere Leserin bemerkt: Die Teenies erobern sich Prenzlauer Berg zurück. „Der Starplatz wird lebendig – es gibt wieder Jugendliche“, freut sie sich.

 

…und was sich NIE verändern darf

 

Wenn wir schon dabei sind, über die vielen Veränderungen zu schreiben, wollten wir natürlich auch von Euch wissen, welche Orte wir in Prenzlauer Berg dringend erhalten müssen. Schließlich lässt sich nur so für die Zukunft besser vorsorgen.  Den allermeisten unserer Leser, die bei der Umfrage mitgemacht haben, liegen die Geschäfte und Cafés in Prenzlauer Berg am meisten am Herzen. Eine Lesern fasst es so zusammen: „All die kleinen Einzelhändler, die den Prenzlauer Berg so sympathisch machen.“

Auch den Mauerpark und dortigen Flohmarkt wollen viele von Euch unbedingt behalten. Eine Leserin mag die Kirschbäume  auf der nordischen Schwedter Straße besonders gern und wünscht sich ihren Verbleib. Was es mit den Kirschen auf dem Mauerstreifen auf sich hat, haben wir übrigens vor kurzem herausgefunden.

Genauso erhaltenswert scheinen Euch die gemeinsamen Plätze und Platzhäuser, der Helmholtzplatz ist hier ganz vorne mit dabei. Eine Leserin nennt sie treffend die „Plätze des Miteinanders und kulturellen Austauschs“.  Eine Leserin möchte dringend den Seniorentreff Herbstlaube erhalten: „Da will ich in 30 Jahren selber hingehen!“ Zu guter Letzt: Ein Leser möchte, dass der Efeu in der Varnhagenstraße für immer dort sprießen kann.

 

Du hast noch was hinzuzufügen? Erzähl’s uns in den Kommentaren!

Die PBN-Redaktion wünscht Euch fröhliche Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!

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1 Kommentar

Dominik 22. Dezember 2017 at 9:34

Eine schöne Neuerung finde ich auch, dass „Unser Café“ direkt an der Brücke wo das obige Bild entstanden ist. Ein, zwei Versuche unterschiedlicher Art hatte es dort schon gegeben gastronomisch Fuß zu fassen, was aber nie hingehauen hat, was schade war, denn der Platz an sich ist schön und sonnig. Nun haben wir ein kleines schönes Kaffeehaus mit eigener portugiesischer Bäckerei im Kiez und es macht sehr den Anschein als würde es nicht nur mir gefallen.

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