Die kleine Prenzlauer Berg Bibliothek zur Weihnachtszeit. Teil 3: Ein Sachbuch über den Friedhofspark und die freireligiöse Gemeinde in der Pappelallee. Wir schenken Euch ein Exemplar!
Es ist kalt, es ist dunkel: Zeit für heißen Kakao auf dem Lieblingsohrensessel – und das am besten mit einem guten Buch. Durch welche neuen Prenzlauer Berg-Wälzer es sich schmökern lässt, haben die PBN nachgelesen.
DER PAPPEL-FRIEDHOF IN PRENZLAUER BERG. EINE KLEINE BERLINER STADT-GESCHICHTE
Helmholtzviertel. Für viele Prenzlauer Berger ist er eine Oase: der Friedhofspark in der Pappelallee. Jüngst aufgefallen durch den Konflikt von spielenden Kindern und freireligiöser Gemeinde, schaut Autorin Christiane Baumann zurück auf die Geschichte dieses Ortes. Seit 1848 wurden hier Menschen beerdigt.
Aufgeteilt ist das Sachbuch grob in die Geschichte der Berliner Freireligiösen – ab 1845 wurden sie zu einem Auffangbecken für Dissidenten und Abtrünnige der christlichen Kirchen und des Judentums. In einem zweiten Kapitel geht es um die Geschichte einiger Toten. Besonders fällt dem Prenzlauer Berger dabei Heinrich Roller auf. Der Begründer der Stenografie hat seine eigene Straße und eine Grundschule nach seinem Namen in Prenzlauer Berg. Ein Denkmal – das vermutlich auffälligste im Friedhofspark in der Pappelallee – erinnert an ihn.
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1934 von Hermann Göring verboten
Baumann macht deutlich, dass sie bei der Recherche von der freireligiösen Gemeinde gefördert wurde. Ihr Archiv hat auf ungewöhnliche Weise die Zeit überdauert: 1934 hatte Hermann Göring die Gemeinde verboten und die Schriften gingen verloren. Weil sie jedoch Jahrzehnte lang überwacht worden war, gab es bei der preußischen Polizei „quasi ein Parallelarchiv“.Das nüchterne und sehr tiefgehende Sachbuch hat so manchen Bandwurmsatz, was das Lesen nicht unbedingt einfacher macht: dafür aber auch viele Illustrationen. Von alten Schriftstücken über Zeichnungen zu alten Schwarz-Weiß- und neuen Farb-Fotos. Wer Prenzlauer Berger Geschichte mal mit einem ganz anderen Aufhänger betrachten möchte, für den lohnt es sich, das Buch aufzuschlagen.
„Der Pappel-Friedhof in Prenzlauer Berg. Eine kleine Berliner Stadt-Geschichte“, Von Christiane Baumann, Lukas Verlag, 2016
Wer Lust hat, dieses Buch – unser ultimatives Presseexemplar – zu gewinnen, der schreibt eine Mail an: redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de
