Prenzlauer Berger Geschichte(n) Teil 2

von Anja Mia Neumann 11. Dezember 2017

Die kleine Prenzlauer Berg Bibliothek zur Weihnachtszeit. Teil 2: Zehn autobiographische Jahre in der Oderberger Straße, wo die Mauer allgegenwärtig war. Wir verschenken ein Exemplar!


Es ist kalt, es ist dunkel: Zeit für heißen Kakao auf dem Lieblingsohrensessel – und das am besten mit einem guten Buch. Durch welche neuen Prenzlauer Berg-Wälzer es sich schmökern lässt, haben die PBN nachgelesen.

 

DIE ODERBERGER STRASSE

 

Kastanienkiez. Die Oderberger Straße lag früher direkt an der Mauer – und war auch sonst beispielhaft für die deutsche Geschichte. Das nutzen Freya Klier und Nadja Klier für sich, die DDR-Bürgerrechtlerin, die 1988 gegen ihren Willen ausgewiesen wurde und ihre Tochter, Fotografin und Filmproduzentin. Gemeinsam haben sie ein Buch geschrieben „Oderberger Straße“ und berichten abwechselnd über diese, „ihre“ Straße mit vielen Anekdoten.

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Los geht es 1873: „Eine Straße wird gebaut“. Über ein Mädchen namens Irmgard Grätz, das seit 1939 in der Oderberger lebt zu einem Tunnelbau, der an einer Bettgeschichte scheitert. Ab 1978 wird es für zehn Jahre persönlich und autobiographisch. So lange lebten Mutter und Tochter selbst in der Oderberger Straße 42. „Unter Haus ist schrottreif“, berichten sie in ihren Buch.

 

Das Stadtbad als Symbol der Veränderung

 

Nadja Klier geht zur Schule, Freya Klier arbeitet zunächst als Theaterregisseurin. Bereichernd sind ihre unterschiedlichen Perspektiven auf diese Zeit. Ein vermeintlicher Räuber bringt ihr Leben ins Wanken und führt letztlich zu dem Stasi-Akten-Eintrag „Merkwürdige Geräusche im Objekt. Sado-Maso?“.

Mutter und Tochter gelingt es, einen Bogen entlang der Geschichte der Oderberger Straße zu schlagen – und die zehn Jahre, die sie selbst miterlebten, spannend und mit vielen Erlebnissen lebendig werden zu lassen. Ein Gebäude wird besonders zum Symbol der Veränderung: das Stadtbad. Diesen Ort wählen die Kliers auch für ihre Premieren-Lesung. Und natürlich spielt auch der Hirschhof eine Rolle.

„Die Oderberger Straße“ hat 140 Seiten, die so gut geschrieben sind, dass sie sich in einem Rutsch durchlesen lassen. Nicht nur, aber gerade für Prenzlauer Berger, die beim nächsten Gang vorbei an der Feuerwache sicher an dieses Buch denken werden.

Die Oderberger Straße“, Von Nadja und Freya Klier, be.bra verlag, 2017

 

Wer Lust hat, dieses Buch – unser ultimatives Presseexemplar – zu gewinnen, der schreibt eine Mail an: redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de

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