Gefahrenzone Gleimtunnel?

von Kristina Auer 28. November 2017

Zu eng, zu schnell, zu dunkel – der Gleimtunnel ist ein Verkehrsrisiko, finden die Pankower Grünen. Und fordern das Eingreifen des Bezirksamts.


UPDATE vom 28. November 2017

Wenn sich zwei Autos zusammen mit ein oder zwei Fahrrädern im Gleimtunnel begegnen, ist das eine gefährliche Situation, finden die Pankower Grünen. Es sei kaum ausreichend Platz, damit alle Verkehrsteilnehmer aneinander vorbeikommen können. In einem Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fordert die Partei, das Bezirksamt solle sich überlegen, wie die Verkehrssicherheit in der Unterführung verbessert werden kann. Zum Beispiel könnte das Parken künftig nur noch auf einer Straßenseite erlaubt werden, findet die Partei. Oder man senkt die Höchstgeschwindigkeit im Tunnel auf 20 Stundenkilometer. Zu dunkel findet die Grünen-Fraktion den Gleimtunnel auch. Der Bezirk soll deshalb die Beleuchtung verbessern, heißt es in dem Antrag.

 

 

ARTIKEL vom 14. November 2017

Was macht denn schon wieder ein Bauzaun da? Seit nicht mal einem Jahr ist der Gleimtunnel wieder offen. Jetzt ist der südliche Rad- und Fußweg schon wieder gesperrt.

Das sieht nicht gut aus: Am südwestlichen Ausgang des Gleimtunnels prangt eine feiste Absperrung. Autos kommen noch durch, dafür müssen Fußgänger und Radfahrer auf die Fahrbahn oder die gegenüberliegende Straßenseite wechseln. Droht knapp ein Jahr nach der umjubelten Wiederöffnung der historischen Unterführung etwa schon die nächste Sperrung?

Vorerst können wir Entwarnung geben – zumindest für Autofahrer. Grund für die Sperrung ist ein sogenannter Anprallschutz. Den muss der Bezirk Mitte auf Anordnung der Straßenverkehrsbehörde an der südwestlichen Pendelstütze des Gleimtunnels anbringen. So wurde es verabredet, noch bevor der Gleimtunnel dank Bezirkserweiterung voll und ganz in Pankower Zuständigkeit überwechselte.

 

 

Halber Meter Sicherheitsabstand

 

Für die Anbringung des Anprallschutzes müssen Fundamentarbeiten gemacht werden, heißt es vom Bezirksamt Mitte. Davor müssen aber erst noch Leitungen umverlegt werden. Der südliche Fuß- und Fahrradweg bleibt deshalb vorerst gesperrt. Weil der Anprallschutz mit einem halben Meter Sicherheitsabstand zur Fahrbahn angebaut werden muss, gibt es für Autos außerdem eine temporäre Fahrbahnmarkierung: anstatt um das neu angelegte, kreisverkehrartige Rondell am westlichen Tunneleingang herum, fahren Autos in Richtung Osten jetzt genau darüber.

 

Die nächste Sperrung schon eingeplant? 

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Die nächste Gefahr für den freien Gleimtunnel-Verkehr droht auch schon: Im Zuge der Bauarbeiten für einen riesigen unterirdischen Stauraumkanal unter dem Mauerpark wird in der Nähe des Gleimtunnels eine Zielbaugrube entstehen. Die Wasserbetriebe planen zwar, dass der Tunnel trotzdem weiterhin befahrbar bleibt. Die Gleimstraße wird im Laufe des Jahres 2018 aber irgendwann wieder zur Sackgasse werden.

Der Gleimtunnel ist eine ehemalige Eisenbahnunterführung, denkalgeschützt und seit Jahren sanierungsbedürftig. Wegen ungeklärter Zuständigkeiten passierte dort lange nichts. Im Sommer 2016 lief der Tunnel bei einem heftigen Gewitter voll und war bis zu seiner Wiederöffnung im Januar 2017 monatelang gesperrt.

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