Marode Spielplätze und kein Geld für Reparaturen sind in Pankow ein altbekanntes Problem. Zum Sommerferienbeginn wagen wir den Blick auf die Spielplatzsituation in Prenzlauer Berg.
Viele trifft die Sperrung der Stammspielfläche in der Nachbarschaft überraschend. So auch unseren Leser Björn, der im Einsteinpark gerade verwundert am Bauzaun und vor verschlossenem Spielplatz stand und uns dieses Foto geschickt hat. Wir nehmen das zum Anlass und schauen mal nach, wie es im Stadtteil so aussieht.
Wie es um die Wasserspielplätze und Planschen in Prenzlauer Berg steht, haben wir vor kurzem schon mal erfragt (Überraschung: nicht so gut). Wegen der vielen Sperrungen listet das Pankower Grünflächenamt monatlich alle Spielplätze im Bezirk auf, auf denen gar nicht oder nur eingeschränkt gespielt werden kann.
99 Spielplätze
99 öffentliche Spielplätze gibt es in Prenzlauer Berg. 12 davon sind im Moment von Sperrungen betroffen: Im Volkspark Prenzlauer Berg, in der Jablonskistraße, der Hans-Otto- und der Bernhard-Lichtenberg-Straße sind einzelne Spielgeräte gesperrt. Sechs Spielplätze sind teilweise gesperrt, darunter der erwähnte im Einsteinpark nahe der Storkower Straße. Außerdem betreffen die teilweisen Sperrungen den Spielplatz am Wasserturm, die beiden Spielplätze in der Choriner Straße, den Spielplatz in der Kollwitzstraße 4 und einen weiteren in der Thomas-Mann-Straße hinter den Nummern 2-12. Komplett gesperrt sind nach wie vor der Lewaldplatz und der Ballspielplatz gegenüber der Thomas-Mann-Straße 65.
Letzterer ist Sperrungs-Rekordhalter: Seit März 2012 ist der Spielplatz zu, dicht gefolgt vom Spielplatz in der Choriner Straße 46, der seit April 2013 teilweise gesperrt ist. Neuankömmling unter den gesperrten Spielflächen ist der Einsteinpark: weil „beide Spielkombinate und die Spielflächeneinfassung marode“ sind, wurde der Spielplatz im Mai gesperrt.
Fröbelplatz und Hirschhof wieder offen, Lewaldplatz soll im August folgen
Es gibt allerdings auch Grund zur Hoffnung: Der Spielplatz auf dem Fröbelplatz hat gerade wieder eröffnet und auch auf dem neuen Hirschhof kann inzwischen wieder gespielt werden. Bei Letzterem muss jetzt nur noch das Platzhaus fertiggestellt werden. Der Lewaldplatz soll im August wieder öffnen, voraussichtlich bis Ende des Jahres auch der Spielplatz in der Hans-Otto-Straße.
Was dagegen skeptischer stimmt: Bei acht der insgesamt 12 Spielplätze ist noch nicht absehbar, wann sie überhaupt wieder öffnen könnten. Der Grund: Es gibt bisher kein Geld für die Reparatur. Hierfür muss der Bezirk zuerst die Mittel einplanen – und die sind bekanntlich knapp. Das Grünflächenamt weist außerdem darauf hin, dass es kurzfristig immer noch zu weiteren Sperrungen kommen kann. Um alle derzeit gesperrten Spielplätze in Prenzlauer Berg zu reparieren, bräuchte der Bezirk schätzungsweise 1,2 Millionen Euro. Davon fehlen derzeit 775 000 Euro, also fast zwei Drittel der Gesamtkosten.
Heute schon was fürs Karma getan? Wie wärs hiermit: Unabhängigen Lokaljournalismus unterstützen!
