Ein Dachspielplatz für die Elias-Kita

von Constanze Nauhaus 10. April 2017

Wegen eines Neubaus verlor eine der ältesten Kitas in Prenzlauer Berg ihre Spielfläche. Als Ersatz plant der Bezirk jetzt einen Dachgarten auf dem Gemeindehaus.

Vor einem guten Jahr berichteten wir über das Bauvorhaben auf der Spielfläche der Elias-Kita in der Göhrener Straße. Der Eigentümer des Grundstücks Dunckerstraße 2a kündigte der seit 1928 ansässigen evangelischen Kita den Pachtvertrag für den inneliegenden Spielplatz, um ein mehrstöckiges Wohnhaus auf der Fläche entstehen zu lassen. Die Kita bangte um ihre Betriebsgenehmigung, weil pro Kind nicht mehr genügend Platz zur Verfügung stand. Auch die umliegenden Spielplätze waren bereits überfüllt und konnten keinen Ersatz für die eigene Spielfläche bieten. Das Bauvorhaben warf die Frage auf: Wo ist im zunehmend verdichteten Prenzlauer Berg noch Platz zum Spielen für Kinder? Wir haben zum aktuellen Stand nachgehakt.

 

Alles Gute zieht nach oben

 

„Das Haus steht“, so viel könne sie verraten, sagt die Kita-Leiterin am Telefon. Mehr ist von Baustadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) zu erfahren. „Der Konflikt um die fehlende Freifläche der Kita ist geklärt“, läßt dieser verlauten. Die Bezirksverwaltung hat eine Lösung für das Platzproblem gefunden, die symptomatisch für die Verdichtung und vielleicht sogar zukunftsweisend für künftige Konflikte sein könnte: Auf das neben der Kita befindliche Gemeindehaus soll ein Flachdach montiert werden, welches dann als „Dachspielplatz“ für die Kita dienen soll und die fehlende Außenfläche ersetzt. Dies sei das Ergebnis einer Einigung zwischen Kitabetreiber, Kirchengemeinde und der Denkmalbehörde. Der Plan wurde gemeinsam mit dem Fachbereich Untere Denkmalpflege und einem Statiker erstellt.

Wenn alles läuft wie geplant, spielen die Kinder der Elias-Kita also vielleicht schon bald in Prenzlauer Bergs luftigen Höhen. Wann die Bauarbeiten beginnen sollen, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Die Untere Denkmalpflege wartet noch auf die Konstruktionsdetails des Architekten“, so Kuhn. Außerdem liege dem Bezirk noch kein Antrag auf Baugenehmigung vor.

 

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1 Kommentar

Angelika Mauel 7. Juni 2017 at 15:11

So genannte „Dachgärten“ sind doch eigentlich nur Notlösungen und leider noch nicht mal besonders kindgerechte. Harter Boden oder künstliche Substrate sind kein Ersatz für Erde. Wenn es zu sehr zieht, können die Kinder je nach Höhe ihres „Kinderparadieses“ nicht mehr oben spielen. Und nachdem schon Kinder aus den oberen Fenstern ihrer Kitas gestürzt sind, ist auch Skepsis gegenüber der Unterbringung in oberen Geschossen angebrachter als eine Zwischenüberschrift wie „Alles Gute zieht nach oben“. – Kritik an der Art, wie heute Kindergärten verplant werden: http://www.kindergartenkritik.de/eine-ungehaltene-rede-und-ein-offener-brief/ http://www.kindergartenkritik.de/bevor-noch-ein-kind-aus-einem-kitafenster-faellt/

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