In dieser Wochenpost wird es nass: Wir haben den ultimativen Selbsttest der Prenzlauer Berger Schwimmbäder gemacht! Außerdem geht es um einen – nennen wir es „impulsiven“ – Stadtratskandiaten. (Mitglieder-Ausgabe)
Liebe Mitglieder!
Brrrrr, ist das plötzlich kalt draußen!! Diese Woche hat uns einen Umstand zweifellos klargemacht, der jenseits aller symbolischen Anspielungen auf aktuelle weltpolitische Geschehnisse vor allem auch meteorologisch schlicht und einfach zutrifft: Winter is coming.
Und weil das so ist, müssen wir unsere Aktivitäten spätestens jetzt wieder nach drinnen verlegen. Das gilt auch für den Sport: Yoga im Studio statt im Park, Fahrradfahren im Fitnessstudio statt auf der Straße, und Schwimmen in der Halle statt im See. Von der letzteren Kategorie gibt es in Prenzlauer Berg deutlich mehr Winter- als Sommerangebote. Und deshalb macht sich diese Wochenpost auf, im zügigen Kraulzug die Bäder dieses Stadtteils zu erkunden. Lest selbst in unserem:
Thema der Woche : Bädertest Prenzlauer Berg
- Wo in Prenzlauer Berg schwimmt es sich am besten? Wir machen den ultimativen Selbsttest. Teil 1: Die SSE an der Landsberger Allee.
- Teil 2 des Bädertests berichtet von Enge, Haaren und blendendem Licht: Wir waren in der Schwimmhalle im Ernst-Thälmann-Park.
- Zum Schluss haben wir den Mercedes unter den Prenzlauer Berger Bädern getestet – zumindest wenn man vom medialen Hype um die Wiedereröffnung ausgeht. Gemeint ist natürlich das Stadtbad Oderberger Straße. Wir waren froh, als wir es endlich reingeschafft hatten.
- Und dann waren wir noch in der Thomas-Mann-Straße. Ja, dort ist auch eine Schwimmhalle. Die ist allerdings seit 5 Jahren geschlossen. Die gute Nachricht: Im Januar macht sie wieder auf. Das Wasser ist jetzt schon drin im Becken.
Und was war sonst los in Prenzlauer Berg?
- Für Aufregung sorgte diese Woche die Pankower AfD: Deren Stadtratskandidat Nicolas Seifert ist nämlich in einem Video zu sehen, wie er einen ZDF-Reporter angreift. Und wirft damit die Frage auf, ob er der Richtige für den Posten sein kann.
- Am Mittwoch wurde bei mehreren Feierlichkeiten in Prenzlauer Berg und Pankow den Opfern der Pogrome vom 9. November 1938 gedacht. Am Abend wurde an der Bösebrücke der Mauerfall vor 27 Jahren gefeiert.
- Fairtrade-Siegel für ganz Berlin: Nachdem Pankow sich schon seit Januar Fairtrade-Town nennen darf, soll jetzt ganz Berlin den Stempel zum Weltverbessern bekommen. Dafür wird erstmal eine Steuerungsgruppe gegründet. Was das bringt? Wissen wir auch nicht so genau.
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- Passend zu unserem Schwimmbad-Test hat der Tagesspiegel einen olympischen Bronzemedaillengewinner im Turmspringen porträtiert. Für Patrick Hausding ist die SSE an der Landsberger Allee eine „zweite Heimat.“
- Anna Kaminsky, Chefin der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur wohnt in Prenzlauer Berg. In einem Buch vertritt sie die These, dass Frauen in der DDR nicht so emanizipiert leben konnten, wie wir heute glauben. Die Zeit hat ein Streitgespräch mit ihr geführt.
- Schon mal was von verinselter Kindheit gehört? Eine Pädagogin klärt im Tagesspiegel über das angeblich für Prenzlauer Berg typische Phänomen auf.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- In dieser Woche hat die Polizei mal wieder nichts von kriminellen Vorkommnissen in Prenzlauer Berg zu berichten. Noch mehr Aufregung hätten wir diese Woche auch wirklich nicht gebrauchen können!
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
- So richtig scheint sich niemand in der rot-grün-roten Koalition um die Senatorenposten zu reißen, schreibt der Berliner Kurier. Auch unser Stadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne) wird allen Spekulationen zum Trotz wohl im Bezirk bleiben.
- Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften sollen in den nächsten fünf Jahren 30.000 neue Wohnungen errichten. Der Baustil ist dabei eher – ähm – nicht gerade atemberaubend, schreibt die Berliner Zeitung.
- In Berliner Schulen unterrichten Präventionstrainer Schüler in gewaltfreiem Handeln. Dabei geht es auch um Verhalten in sozialen Netzwerken, berichtet die Morgenpost.
- Am 15. November startet der Berliner Krimimarathon. In Prenzlauer Berg lesen Autoren im Myer’s Hotel in der Metzer Straße, in der Georg-Büchner-Buchhandlung am Kollwitzplatz, im Frauenzentrum an der Prenzlauer Allee und bei Periplaneta in der Bornholmer Straße aus ihren Werken.
- Seit Mitte der 70er-Jahre erscheint in Münster die renommierte Literaturzeitschrift „Am Erker“. Am 16. November sind Autoren der Zeitschrift im Literatursalon am Kollwitzplatz zu Besuch und lesen aus ihren Texten.
- Von 17. bis 20. November sind im Kino in der Kulturbrauerei Arabische Filmtage. Das Motto ist „Brave Women in the Arab World.“
- Am 18. November eröffnet der Glaspalast des Hexenberg-Theaters an der Schönhauser Allee. Ab dann werden dort Märchen aufgeführt.
- Keine Vorfahrt nirgends: Fahrradfahrer sollen mehr Raum auf der Straße bekommen – sagten viele Politiker im Wahlkampf. Nun liegen konkrete Vorschläge auf dem Tisch: zwei Straßenrouten in Prenzlauer Berg nur für Radler, Nord-Süd und Ost-West.
- Späte Ehre: Martin Dibobe war ein Wortführer der Menschen aus den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika. Die erste Berliner Gedenktafel für einen Schwarzen hängt jetzt in der Kuglerstraße.
- „Ein ZDF-Reporter, der sich als Clown verkleidet und unsere Kundgebung als Karnevalsveranstaltung charakterisiert, darf sich über solche Reaktionen nicht wundern.„
Nach dieser aufregenden Woche brauche ich erstmal ein bisschen Ausgleich. Am besten ich packe Handtuch und Schwimmbrille ein und mache ein bisschen Sport. Schwimmen soll ja sehr gesund sein. Und nach unserem Bädertest weiß ich, dass ich in der SSE wohl am besten aufgehoben bin. Vielleicht schaffe ich ja einen Kilometer, bevor die Motivation nachlässt.
Euch ein ganz wundervolles Wochenende!
Eure Kristina Auer & die ganze Redaktion