Einzug in die neue Unterkunft

von Kristina Auer 27. September 2016

Endlich jemand zu Hause: Die meisten Plätze in der neuen Gemeinschaftsunterkunft in der Storkower Straße 118 sind schon voll. Der Konflikt zwischen Land, Eigentümer und Betreiber ist gelöst.

In einem alten Bürogebäude in der Storkower Straße 118, gleich hinter der Arbeitsagentur, hat die dritte Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Prenzlauer Berg eröffnet. „Inzwischen wohnen schon rund 400 Menschen bei uns“, sagte Marco Schulze, Geschäftsführer der Betreiberfirma STK 118 den Prenzlauer Berg Nachrichten. Insgesamt gibt es Platz für 477 Menschen. Die ersten Bewohner seien schon am 1. September eingezogen, so das Bezirksamt Pankow in einem Bürgerbrief. Die neuen Bewohner kommen laut Schulze hauptsächlich aus zwei früheren Notunterkünften: Aus der ehemaligen Teske-Schule in Schöneberg und aus der Turnhallen-Notunterkunft in der Wrangelstraße in Kreuzberg. Auch aus der Containerunterkunft Refugium in Buch, auf die Anfang August ein Brandanschlag verübt wurde, seien einige Menschen in die Storkower Straße 118 gezogen, so das Bezirksamt. Die Menschen, die bisher in den Turnhallen in der Wins- under Wicherstraße gelebt haben, sind stattdessen in die Treskowstraße in Niederschönhausen umgezogen.

 

Vorrang für besonders Schutzbedürftige

 

Wer künftig noch miteinzieht, steht noch nicht endgültig fest. Dass in der Unterkunft noch Platz für möglichst viele Bewohner aus der letzten noch bewohnten Prenzlauer Berger Turnhallen-Notunterkunft in der Malmöer Straße bleibt, ist jedoch eher unwahrscheinlich. Der Bezirk hatte sich gewünscht, dass auch die Geflüchteten aus der reinen Männerunterkunft möglichst komplett dort einziehen könnten. „Bei dieser Unterkunft spielt die Berücksichtigung der besonders schutzbedürftigen Geflüchteten eine große Rolle“, sagte der Pressesprecher des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) Sascha Langenbach gegenüber den Prenzlauer Berg Nachrichten. Demnach hätten Minderjährige, Schwangere, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderung oder schwer Traumatisierte zunächst Vorrang gegenüber anderen Geflüchteten.

Die neue Gemeinschaftsunterkunft sollte ursprünglich schon im Juni bezogen werden. Ein Konflikt zwischen Land und Eigentümer über die Betreiberfirma, sowie mit den Betreibern über Tagessätze und Auflagen, hatte die Eröffnung verzögert. Ende August sind sich alle Parteien einig geworden. An der Storkower Straße gibt es noch zwei weitere Unterkünfte für geflüchtete Menschen: Das Rupert-Neudeck-Haus in der Nummer 139c und eine Notunterkunft in einem ehemaligen Vattenfall-Bürogebäude.

 

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