In dieser Woche geht es darum, nicht nur ÜBER sondern auch MIT Flüchtlingen zu reden. Außerdem im Angebot: eine neue Tempo-30-Zone, eine neue alte Doppelsporthalle und neue Spielplätze. (Mitglieder-Ausgabe)
Liebe Mitglieder!
„Flüchtling ist ein Label. Ich hatte das Gefühl, dass es die ganzen Biographien wegwischt.“ Das sagt Conrad aus Prenzlauer Berg – der mit der Schiebermütze. Wir haben ihn getroffen, zusammen mit Hamed – den mit der Wollmütze. Seit Oktober ist auch Hamed ein Prenzlauer Berger. Anschrift: Notunterkunft Sporthalle Wichertstraße.
Thema der Woche
Nicht nur immer ÜBER, sondern auch mal MIT den geflüchteten Menschen sprechen: Das macht Conrad in seinem Blog „Am Nullpunkt“. In dem lässt er die Menschen erzählen: von ihrem Leben, ihren Ängsten, ihren Träumen. Deshalb ist er unser Flüchtlingshelfer der Woche im Interview.
Was war sonst los bei uns?
- Vier Jahre lang kämpfte Fritz Obermüller für eine Tempo-30-Zone vor seiner Haustür in der Kastanienallee: Die zuständige Behörde hat sie die ganze Zeit abgelehnt, aber nun angeordnet. Wundersamerweise drohen plötzlich keine Tram-Verspätungen mehr.
- Seit fünf Jahren ist der obere Teil der Doppelsporthalle in der Sredzkistraße gesperrt – weil sich die Decke abgesenkt hat. Jetzt gibt es, vordergründig, gute Nachrichten: Ende 2016 könnte die Halle wieder freigegeben sein. Allerdings: Flugs könnte die Halle dann auch zur Flüchtlingsunterkunft erklärt werden.
- Lange war der Dschungelspielplatz in der Kopenhagener Straße wegen vieler Mängel gesperrt. Jetzt hat ihn der Stadtrat ganz neu eröffnet, zusammen mit dem Affenspielplatz gegenüber. Hochbeete sollen folgen.
- Seit zwei Wochen improvisieren im „Rummelplatz“-Projekt der Schaubude Geflüchtete jenseits sprachlicher Barrieren mit Gegenständen. So soll gesellschaftliche Teilhabe entstehen. Ob das funktioniert?
Unsere Netz-Lese-Stücke für Prenzlauer Berg:
- „Kinder sollen auf spielerische Weise an den Straßenverkehr herangeführt werden.“ Stadtrat Torsten Kühne (CDU) kündigt in der Morgenpost an, dass ein Neustart der Spielstraße in der Gudvanger Straße ansteht. Ein neues Konzept – über das wir hier berichteten – und eine wissenschaftliche Auswertung sollen es gerichtsfest machen.
- „Vegan ist das neue Bio.“ Das postuliert der Tagesspiegel in seinem Rundumschlag, was veganes Essen angeht, im öffentlichen Raum. Das sei besonders gefragt in Mitte, Kreuzberg und Prenzlauer Berg (neben Friedrichshain und Neukölln). Und eben Lifestyle.
- Alles Schwaben hier: Kaum ein Klischee wird häufiger bedient. Ob das – für Berlin – stimmt, lässt sich dank eines „Zugezogenen-Atlas“ der Berliner Morgenpost checken. Erst auf Platz 12 landet eine Stadt in Baden-Württemberg.
- Für 53 und 159 Quadratmeter nur 124 bis 286 Euro Nettokaltmiete: Ja, das gibt es tatsächlich in Prenzlauer Berg. Aber nicht mehr lange: Der Bundesgerichtshof hat laut Welt die günstigen Mieten gekippt.
- In dieser Woche startete eine Filmreihe am Wasserturm – rund um unseren Kiez. Am ersten Abend war der Kinossal zum Bersten voll. Das Gute: Es gibt noch drei Abende mit alten Filmen aus Prenzlauer Berg.
- Am Samstag heißt es: Refugees in Concert. Zum Beispiel kommt ein Pianist, der vor einiger Zeit noch zwischen Ruinen auf der Straße spielte.
- Und nächsten Mittwoch gibt es eine Lichterkette. Wer will, kann sich einreihen für ein multikulturelles Pankow.
Wir wünschen: eine gute Lektüre und ein schönes Wochenende!
Eure Anja Mia Neumann & die ganze Redaktion
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