Der best gelaunte Sozialarbeiter am Helmi, die Hassliebe eines Kolle-Kindes zum Kiez, das Rennen um den Bürgermeister-Posten – und natürlich eine neue Flüchtlingsunterkunft. Das alles in unserem Wochenrückblick.
Liebe Mitglieder!
„Es menschelt“ – so nennen es Journalisten, wenn Geschichten anhand von Menschen erzählt werden. Und in dieser Woche menschelte es bei uns gewaltig.
Thema der Woche
Allen Themen voran hat Prenzlauer Berg weitere neue Nachbarn bekommen: In der Winsstraße ist die Sporthalle zur Flüchtlingsunterkunft geworden. In Doppelstockbetten können bis zu 200 Menschen nächtigen. Viele Freiwillige bezogen beim Einzug am Mittwoch Matratzen und verteilten Obst. Mittlerweile ist es die dritte beschlagnahmte Turnhalle im Viertel – was den Bürgermeister auf die Palme bringt, zunächst gab es noch nicht mal einen Betreiber.
Wer sich für Flüchtlinge im Kiez engagieren möchte, kann sich in unserem kleinen Flüchtlingshandbuch oder unter www.pankow-hilft.de informieren.
Was war sonst los bei uns?
- Der best gelaunte Sozialarbeiter im Helmholtzkiez geht: Tolga Aksakal. Sein Chef vom Späti in der Raumerstraße hat den Laden verkauft. Er wird fehlen: Kein „Hallo, ihr zwei besonders Hübschen“, kein „Läuft bei Dir“? mehr. Tolga kannte hier jeden, und jeder kannte ihn.
- Wird der neue Bürgermeister eine -in? Wenn ja, hieße sie vermutlich Rona Tietje. Denn nächstes Jahr wählt der Bezirk seine Vertreter und sie steht ganz oben auf der Liste. Ein Duell der jungen, ehrgeizigen Frau (SPD) gegen den engagiert-poltrigen Jens-Holger Kirchner (Grüne).
- Wie lebt es sich als ehemaliges Kolle-Kind im jetzigen Prenzlauer Berg? Constanze Nauhaus hat es aufgeschrieben. Eine Geschichte über fiese Wunden durch Dornen, verqualmte Kioske mit Süßem und Erwachsene am Klettergerüst.
- Festivaldirektor Bernhard Karl eröffnete das Weltkinofestival „Around the World in 14 Films“ – neu in der Kulturbrauerei. Eine Art „intellektuelles Volksfest“ solle es sein, sagte er. Mit Filmen, wie sie in Cannes, Locarno oder Toronto liefen.
Unsere Netz-Lese-Stücke für Prenzlauer Berg:
- „Wir könnten 60.000 Flüchtlinge und 8000 Obdachlose in Berlin unterbringen, wenn uns dafür alle Ferienwohnungen zur Verfügung stehen würden.“ Dieses Szenario entwirft Mittes Sozialstadtrat in der Berliner Morgenpost. Die hat recherchiert: Rund 800 illegale Ferienwohnungen sind in Berlin wieder auf dem freien Markt, 76 davon im Bezirk Pankow.
- „Die Wohnungen in Prenzlauer Berg sind auch nicht gerade billig, aber im Preis-Leistungs-Verhältnis zu den Angeboten angebrachter.“ Zumindest angebrachter als in Kreuzberg. Das erzählt eine junge Mutter in der Berliner Zeitung, die nach ihrem Leben in New York eigentlich nach Kreuzberg ziehen wollte. Letztlich landete sie aber in Prenzlauer Berg, weil die Mieten hier besser sind.
- Über Architektur lässt sich trefflich streiten, ist halt Geschmackssache. Die Welt schreibt über den heutigen Stil als „Gründerzeitbauten im Zwergenformat“. „Wer hier wohnt, darf nicht über Plattenbau lachen.“
- Gilt der Mietspiegel nun oder nicht?, fragt der Tagesspiegel. Der Grund: Nach zwei neuen Urteilen scheint das Chaos perfekt. Bundesjustizminister Maas gerät demnach unter Zugzwang.
- Schon mal von Shogi gehört? Laut Veranstalter des Shogi-Tuniers in der Lychener Straße ist das die „japanische Cousine unseres Schachs“. Zu bewundern am Samstag.
- Ebenfalls am Samstag ist der Wintermarkt auf dem Bauspielplatz Kolle 37. Es gibt das ganze Programm für einen Familien-Adventssamstag: Stockbrot, Zinngießen, Schmieden und Gesteckbasteln.
- Und am Sonntag: Nikolaus! Zum Beispiel in der Buchhandlung in der Lettestraße am Helmholtzplatz: Der Nussknacker am Klavier und aus dem Buch für Kinder.
Ihre Anja Mia Neumann & die ganze Redaktion
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