In dieser Woche regen wir uns übers Bürgeramt auf. Außerdem schreiben wir über ehrenamtliche Flüchtlingshelfer, die der Bezirk allein lässt und über einen ominösen „Biowandler“.
Liebe Mitglieder!
Sie wählen den Notruf 112 und was erwarten Sie? Richtig, dass Ihnen jemand hilft. Und zwar jetzt, sofort, gleich. Ist ja schließlich ein Notfall. „Behörde und prompte Reaktion“ dagegen scheint sich mehr denn je auszuschließen.
Thema der Woche
Das zeigt der Fall eines Vaters mit Zwillingen. Bearbeitung seiner Dringlichkeit im Bürgeramt: 2 Wochen. In Worten: zwei! Es ist nicht nur fahrlässig, sondern gefährlich, wenn allen Personalproblemen zum Trotz, der Notruf versagt.
Grund der ganzen Misere ist natürlich die Überlastung der Bürgeramts-Mitarbeiter. Im ganzen Bezirk lässt sich aktuell keine Wohnung anmelden – für die nächsten Monate. Und das private Online-Angebot – als vermeintlich einziger gangbarer Ausweg – wird torpediert.
Was war sonst los bei uns?
- „Dann organisiert euch mal!“ Der Bezirk braucht freiwillige Flüchtlingshelfer – zum Beispiel in der neuen Notunterkunft in der Malmöer Straße. Und verlässt sich gänzlich auf sie.
- Mit Gemüse und Naturkost Schramm in der Hufelandstr. schließt einer der letzten Länden, die es hier schon zu DDR-Zeiten gab. Niemand will den Laden weiterführen. Schade!
- „Neues Leben auf der Brache – nach skandinavischem Vorbild.“ In der Gotlandstraße entstehen neuen Wohnungen. Den Machern ist das peinlich.
- „Über 800 Kilo Bio-Gemüse statt konventionellem Gemüse aus dem Biowandler.“ Auf so eine Idee kann doch nur eine Werbeagentur kommen. Richtig!
- „Eine Steinwüste bekommt den Namen einer lebenslustigen Ärztin.“ Das geschieht im Humannkiez: Minna Flake hieß sie.
Unsere Netz-Lese-Stücke für Prenzlauer Berg:
- Am Dreiländereck am S-Bahnhof Landsberger Allee soll auf dem Gelände des Alten Schlachthofes ein neues Kongresszentrum entstehen. Der Berliner Zeitung liegt ein internes Papier vor.
- Nicht Prenzlauer Berg, sondern Weißensee, aber zu kurios, um unerwähnt zu bleiben. Eine Firma hat versehentlich einen falschen Baum gefällt – ein Naturdenkmal, der auch so ausgeschildert war, wie die B.Z. schreibt.
- Klavier, Schach, Yoga, Spanisch: Stundenpläne haben viele Schulkinder auch nach Unterrichtsschluss. Die Wilhelm-von-Humboldt-Schule hat darüber einen Film gedreht – und den ersten Preis der Kinderjury beim Kinderrechte-Filmfestival gewonnen.
- An 650 Orten in Berlin soll es künftig freies WLAN geben. Ein Vertrag ist unterschrieben, der Denkmalschutz muss den Hotspot-Boxen zustimmen, berichtet der RBB.
- Shopping ohne Ende: Laut einer Studie reichen 67 Shoppingcenter für die Attraktivität der Stadt immer noch nicht aus, schreibt die Morgenpost.
Termine und Ankündigungen
- Es weihnachtet: Seit Montag haben die ersten Weihnachtsmärkte geöffnet. Wo und was sie ausmacht, steht hier.
- Es festivalt: und das gleich drei Mal. Am Freitag startet das Weltkinofestival – zum ersten Mal in der Kulturbrauerei. Am Samstag gibt es internationale Musik für Kinder auf dem Pfefferberg. Am Sonntag veranstalten Flüchtlinge und Migranten ein Kulturfestival samt Basar mit Selbstgemachten.
- Zum Schluss noch Musik: junge Newcomer-Bands präsentiert von Auszubildenden, namens Groove Exchange.
Ihre Anja Mia Neumann & die ganze Redaktion
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