Verseuchter Spielplatz wird saniert

von Anja Mia Neumann 22. Juli 2015

Die Kinder vom Thälmann-Park bekommen ihren Spielplatz zurück. Der Boden – verseucht wegen des abgerissenen Gaswerks zu DDR-Zeiten – wird komplett ausgetauscht. Kosten: 350 000 Euro.

Jahrelang war der Spielplatz im Ernst-Thälmann-Park gesperrt und umzäunt. Der Grund: Das Umwelt- und Naturschutzamt hatte deutlich erhöhte Schadstoffgehalte festgestellt, hauptsächlich PAK und Cyanide und in der Luft kurz über dem Boden Benzol und Naphthalin. Das Problem: Die Stoffe sind zum Teil giftig und krebserregend. Nicht richtig günstig für einen Kinderspielplatz.

Nach langem Hin und Her sollen Ende Juli die Bauarbeiter anrücken, wie das Bezirksamt mitteilte. Der Plan: Die Erde wird 1,5 Meter tief ausgehoben, „in kleinräumigen Abschnitten“ und entsorgt. Eine Betonplatte im Boden dichten die Arbeiter ab, darauf kommt neuer Boden zusammen mit einer Drainage. Oben drauf dann neue Spielgeräte. Fertig soll alles schon nach sechs Wochen sein. (Hier gibt es einen Bauplan zum Download.)

 

Ständige Messungen und gestiegene Kosten

 

Die Kosten der ganzen Arbeiten: 350 000 Euro. Rund sieben Mal so viel wie geschätzt. Noch im Februar hatte Pankows Stadtrat für Stadtentwicklung, Jens-Holger Kirchner (Grüne), von 40 000 bis 60 000 Euro gesprochen. Das Geld kommt aus den Ausgleichsbeträgen, die das Bezirksamt in den ehemaligen Sanierungsgebieten erhoben hat. Bis zum Jahr 2020 sollen in das Thälmann-Areal 50 Millionen Euro fließen.

Der Spielplatz ist momentan vor allem eins: schön grün. Foto: Anja Mia Neumann

 

Die Kontamination ist ein Vermächtnis von einem Gaswerk, das Mitte der 1980er-Jahre von der DDR-Regierung abgerissen wurde. Anscheinend nicht fachgerecht. Entdeckt wurde das Drama unter dem Spielplatz, als für Bauarbeiten eine Kunststoffplane im Boden geöffnet wurde und übler Geruch heraustrat.

Die Arbeiten am Spielplatz sollen mit ständigen Messungen überwacht werden. Fußgänger und Radfahrer müssen während der Bauarbeiten auf die Außenbereiche des Parkgeländes ausweichen. „Wegen der Baustellentransporte“. Sagt das Bezirksamt. 

 

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