Sommerlicher Himmel: Bis zu 1550 Lichtjahre entfernt sind die Sterne Deneb, Wega und Altair im Sommerdreieck, wie unser Kolumnist, der Leiter des Planetariums, erklärt. Ihr Licht ist quasi schon sehr alt.
Sternenhimmel
Die lauen Sommernächte erlauben uns nur kurz den Blick auf den reich bestückten Sternenhimmel. Da finden wir hoch über uns das Sommerdreieck bestehend aus den Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler.
Das Licht des Sterns Wega braucht nur 26 Jahre zu uns. Deneb hingegen ist mit 1550 Lichtjahren doch eine ganze Strecke weiter von uns entfernt, auch wenn die beiden Sterne fast gleich hell erscheinen.
Knapp über dem Horizont beherbergt das Sternbild Schütze das Zentrum unserer Milchstraße. Dort findet sich in 25.000 Lichtjahren Entfernung ein supermassives Schwarzes Loch mit 4,3 Millionen Sonnenmassen, um das sich unsere Heimatgalaxie dreht.
Bereits vor Sonnenuntergang lässt sich die Venus am Abendhimmel auffinden. Am 10. Juli erreicht sie ihre größte Helligkeit und wird diese auch bis zum 25. Juli verteidigen. Danach eilt sie rasch in Richtung Sonne und es wird schwer sie aufzufinden.
Bereits am 1. Juli steht Venus in nur 0,4° Entfernung zum Jupiter, was einen sehr schönen Himmelsanblick als Doppelplanet ergibt. Am 18. und 19. erhalten Jupiter und Venus Besuch vom zunehmenden Mond – auch das ein kosmisches Fotomotiv. Jupiter im Sternbild Löwe ist somit ebenfalls ein lohendes Objekt am Abendhimmel. Seine Untergänge verfrühen sich von 23:30 Uhr am 1. Juli zu 22:38 Uhr am 15. Juli – danach wird es auch bei ihm schwer ihn zu beobachten.
Von den Planeten bleibt noch Saturn im Sternbild Skorpion, der mit seinen berühmten Ringen zur Beobachtung mit dem Teleskop einlädt. Er kann am 1. Juli bis 2:40 Uhr, am 31. Juli nur bis 0:39 Uhr beobachtet werden.
In westlicher Richtung finden wir das Sternbild Großer Bär (~Großer Wagen) als verlässlichen Wegweiser zum Polarstern, der uns wiederum den Weg gen Norden weist. Verlängern wir diese gedachte Linie weiter, kommen wir zum Himmel-W, dem Sternbild Kassiopeia.
Am 6. Juli befindet sich der Zwergplanet Pluto in Opposition – von der Erde aus gesehen steht er am Himmel der Sonne genau gegenüber. Praktisch, da am 14. Juli die Raumsonde New Horizons als erste Sonde überhaupt an dieser spannenden Welt vorbeifliegt, ihre Oberfläche kartiert, die Strahlung des Zwergplaneten misst und uns damit neue Einblick in die Entstehung des Sonnensystems verspricht.
Pluto ist an diesem Tag immerhin 4,7 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, selbst das Licht braucht für diese Strecke vier Stunden und 25 Minuten. Pluto ist so weit von uns entfernt, das man sehr gute Teleskope braucht, um diesen Himmelskörper überhaupt beobachten zu können. Den aktuellen Verlauf der Mission und die ersten Ergebnisse finden Sie unter http://pluto.jhuapl.edu/.
Planeten
Merkur bleibt unbeobachtbar.
Mars ebenfalls unsichtbar.
Venus steht unübersehbar am Abendhimmel, verlässt im letzten Monatsdrittel aber rasch die Himmelsbühne.
Jupiter ist im Löwen am Abendhimmel zu finden und steht dicht beim Planeten Venus.
Saturn strahlt tief am Südhorizont im Sternbild Skorpion.
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