Wer schon immer mal in den nächtlichen Himmel gucken und statt Sterne Planeten sehen wollte, für den ist der Mai der beste Monat. Unser Sternen-Kolumnist erklärt, wann welcher sichtbar ist.
Sternenhimmel
Der Frühling hält weiter Einzug in die Natur und wir merken, dass die Nächte kürzer, die Tage länger werden. Doch für die kurzen Sternstunden werden wir reich entschädigt. Im Mai stehen fast alle der mit bloßem Auge sichtbaren Planeten am Himmel. Nur der Mars entzieht sich der Planetenschau.
Der flinke Merkur gibt seine Vorstellung am Abendhimmel. In der ersten Maiwoche ist er nach Sonnenuntergang in Richtung Nordwesten zu finden. Dafür steht die Venus mit atemberaubender Helligkeit bei Sonnenuntergang als Abendstern hoch am Himmel und geht erst gegen 0:45 Uhr unter. Im Laufe des Monats wechselt sie vom Sternbild Stier in die Zwillinge und befindet sich damit am höchstmöglichen Platz für Planeten an unserem Himmel. Da die Venus von uns aus gesehen innerhalb der Erdbahn um die Sonne kreist, können wir bei ihr unterschiedliche Beleuchtungen, verschiedene Phasen erkennen. Im Fernglas erscheint sie jetzt im Mai fast halb beleuchtet.
Der größte Planet des Sonnensystems Jupiter zieht sich langsam vom Morgenhimmel zurück, da seine Untergänge immer früher stattfinden. Gegen Ende des Monats bereits gegen 1:30 Uhr. Seine große Helligkeit wird nur von der Venus übertroffen.
In der Planetenreihe fehlt nur noch der Ringplanet Saturn, der am 23. Mai in Opposition steht, also von der Erde aus gesehen genau gegenüber der Sonne am Himmel zu finden ist. Somit ist er die ganze Nacht zu sehen. Er steht nah am Horizont im Sternbild Skorpion. Vom 5. auf den 6. Mai erhält der Planet Besuch vom Vollmond. Die berühmten Ringe des Saturns, die aus unzähligen Eis- und Gesteinsbrocken bestehen, sind bereits mit einem einfachen Teleskop zu sehen. Auch der größte Saturnmond Titan kann leicht beobachtet werden.
Direkt über uns steht der Große Bär (~Großer Wagen) als verlässlicher Wegweiser zum Polarstern, der uns wiederum den Weg gen Norden weist. Verlängern wir diese gedachte Linie weiter, kommen wir zum Himmel-W, dem Sternbild Kassiopeia.
Beim Weg der Erde um die Sonne sehen wir in jeder Jahreszeit in eine andere Richtung und können unterschiedliche Sternbilder erkennen. Wunderschön bilden die Sterne Spica in der Jungfrau, Arktur im Bärenhüter und Regulus im Löwen das Frühlingsdreieck. Arktur gehört immerhin zu den fünf hellsten Sternen am Himmel. In Richtung Westen schieben sich langsam die Sommersternbilder um die Leier und den Schwan zurück auf die Himmelsbühne.
Planeten
Merkur kann in der ersten Maiwoche am Abend im Nordwesten beobachtet werden.
Venus steht unübersehbar als Abendstern im Stern Bild Stier und später in den Zwillingen.
Mars bleibt im Mai unbeobachtbar.
Jupiter strahlt hell im Sternbild Krebs bis kurz nach Mitternacht.
Saturn ist die ganze Nacht im Sternbild Skorpion leicht zu finden. Er steht in Opposition.
Info: Eine Komplett-Ansicht der Sternenkarte findet sich in der Bildergalerie.
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