Herzchen, Rauten, Pfeile: An einigen Ampeln im Kiez hat sich ein unbekannter Künstler ausgetobt. Und kein ordnungsverliebter Deutscher schreitet ein. In unserer Reihe fragen wir: Wieso das bloß?
Wer auf dem Rad durch Prenzlauer Berg unterwegs ist, dem leuchten sie immer mal wieder entgegen: verschiedene Figuren auf den Fahrrad-Ampeln. Sie sind mit schwarz abgeklebt. Und kaum verschwinden sie mal, tauchen sie flugs wieder auf. Wer dahinter steckt? Pankows Stadtrat für Stadtentwicklung, Jens-Holger Kirchner (Grüne), mutmaßt über die Hintergründe.
Einige Fahrradampeln in Prenzlauer Berg sind so beklebt, dass Formen erscheinen. Was soll das?
Jens-Holger Kirchner: „Für mich ist das ein wunderbarer Beitrag für ein Lächeln in dieser Stadt. Was das soll? Ich denke, es geht darum, Freude zu empfinden. Manche freuen sich ja wirklich, wenn sie einen Stern oder ein Herz sehen. So soll es dann auch sein. Und vielleicht hilft es, von der schlechten Laune in dieser Stadt abzukommen. Das ist dann wirkliche Kunst.“
Und wer hat es gemacht?
Kirchner: „Das hat sich wohl ein künstlerischer Mensch einfallen lassen. Schon vor ein paar Jahren. Angefangen hat es meines Wissens in der Schönhauser Allee und in der Greifswalder Straße Ecke Grellstraße. Auch in der Eberswalder und in der Danziger gibt es die Figuren. Ein Künstler hat dort einfach seine Spuren hinterlassen.“
Wann müssten Sie denn einschreiten?
Kirchner: „Solange man noch erkennt, welche Farbe da gerade leuchtet, sind die beklebten Ampeln kein Problem. Nur wenn man die Farben nicht erkennt, müssten wir einschreiten und alles abmachen. Dann wäre es Verkehrsgefährdung. Aber so ist alles gut. Offenbar haben also auch Wartungsarbeiter Sinn für Poesie.“
In unserer Reihe „Was soll das?“ fragen wir regelmäßig Leute, was das soll. Falls Sie etwas haben, bei dem Sie sich das schon immer gefragt haben, freuen wir uns über einen Hinweis an redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de.