Wenn die Kleinen im Bezirk etwas zu meckern haben, rennen sie oft gegen verschlossene Türen. Denn: Eine offizielle Beschwerdestelle für Kinder und Jugendliche gibt es nicht. Das soll sich ändern.
Mitbestimmung von Kindern ist etwas Riesengroßes. Das haben auch Pankows Politiker erkannt – und beschäftigen sich einen ganzen Abend im Saal des Bezirksamtes nur damit. Anlass: 25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention. Klingt nach Symbolpolitik? Stimmt wohl. Aber es geht tatsächlich auch um konkrete Vorschläge.
„Ich bin für eine Beschwerdestelle für Kinder und Jugendliche“, sagt Torsten Wischnewski-Ruschin, Grünen-Bezirksverordneter und Vorsitzender des Kinder- und Jugendhilfeausschusses. Und nennt ein Beispiel: Ein Kind, vielleicht sieben oder acht Jahre alt, ärgert sich über den Park in seiner Nähe und die Hundehalter dort. „Die Frage ist, wohin wendet es sich?“
Ein Klagekasten in den Freizeitstätten
Meist landen solche Klagen nirgendwo. Es sei denn die Eltern kümmern sich um sie. Wischnewskis Idee: „Die Jugend- und Freizeiteinrichtungen könnten sie zum Beispiel bündeln und weiterreichen. Dafür gibt es aber noch keine förmliche Struktur.“
Woran es hapert? Es sei aktuell nicht transparent, was beim Bezirksamt ankomme, auf welchem Wege und welche Bedürfnisse von Kindern tatsächlich bearbeitet werden, sagt Wischnewski. Geschweige denn, was zu einer Veränderung führe. Ergo: Abhilfte tut not!
Allgemeinplatz-Antworten zu Kindern
In der tollen Formulierung „Kinder- und Familienverträglichkeit“ von Beschlussvorlagen sieht der Grünen-Politiker eine zweite Baustelle. „Sie bleibt oft unbeantwortet.“ Das ist für den Vorsitzenden des Kinderausschusses natürlich ein Dilemma.
Zum Beispiel wenn es um den Antrag geht: „Sportbetontes Schulangebot im Bezirk Pankow ausweiten“. Die Frage sei, ob Kinder und Familie hier eine untergeordnete Rolle spielten oder ob der Aufwand für die Beantwortung zu groß sei. „Zwei bis drei Allgemeinplätze als Antwort sind nicht das Ziel.“
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