Zur Pflege der Grünflächen durch den Bezirk gehört auch das Einsammeln des Mülls. Nun soll die BSR diese Aufgabe übernehmen, damit Pankow mehr Geld fürs Rasenmähen und Bäumehegen bleibt.
Das Picknick war lecker, der Müllberg ist groß, um nicht in die Öko-Hölle zu kommen hat man ihn sorgsam zusammengetragen und gerade in einen der Papierkörbe im Park geworfen – und doch alles falsch gemacht. Zumindest aus Sicht des Bezirkes. Wäre die Tüte ein paar Meter weiter auf der Straße in einem Mülleimer gelandet, hätte sich die BSR um die Entsorgung kümmern müssen. Hier im Park ist jedoch der Bezirk zuständig. Und der hat für soewtas wie Müllbeseitigung in seinen Grünflächen eigentlich kein Geld.
1.,60 Euro pro Quadratmeter Grünfläche
Pro Quadratmeter und Jahr standen für die Pflege von Grünanlagen in Pankow zuletzt 1,60 Euro zur Verfügung, für die an den Parks und Plätzen Rasen gemäht, Rabatten beschnitten und eben Müll eingesammelt werden soll. Dass das nicht reicht, kann man jeden Tag am Zustand besagter Anlagen ablesen.
Um aus diesem Dilemma herauszukommen, gibt es zwei Möglichkeiten: Der Bezirk könnte vom Senat, der ihm sein Haushaltsgeld zuteilt, mehr Geld für die Parkpflege einfordert. Allerdings zeigt sich die Landesebene auf diesem Ohr für gewöhnlich taub. Daher haben sich Pankows Bezirkspolitiker bei ihrer Sitzung am heutigen Mittwoch für Möglichkeit zwei ausgesprochen: Die Müll-Sammel-Arbeit soll an jemand anderes ausgelagert und von ihm auch bezahlt werden.
BSR ist bereit für neue Aufgaben
Die Wahl dafür fiel auf die BSR, die eh schon in den umliegenden Straßen unterwegs ist und in Zukunft eben keinen Bogen mehr um die Parks schlagen soll. Das Bezirksamt soll sich gegenüber dem Senat nun für die Umwälzung der Aufgaben stark machen. Um die Pflege und den Unterhalt der Grünflächen will der Bezirk sich hingegen weiter kümmern.
Bei der BSR zeigt man sich diesem Vorschlag gegenüber durchaus offen. „Wir fühlen uns geehrt, dass man uns das zutraut“, meint BSR-Sprecherin Sabine Thümler. Allerdings müsste auch der Stadtreinigung mehr Geld zugestanden werden, falls sie weitere Aufgaben übernehmen sollte. „Wir sind gesprächsbereit; die Einscheidung muss aber die Politik fällen“, sagt sie.
Ob in Zukunft neben den bezirklichen Gärtnern auch Mitarbeiter der BSR durch die Gründflächen ziehen werden, muss nun der Senat entscheiden.