Sie haben Glühwein-Durst und große Lust auf Grünkohl, Gefilztes und den Besuch einer Jurte? Zum Glück gibt es auch in diesem Jahr diverse Weihnachtsmärkte in und um Prenzlauer Berg: diese hier.
Erhitzter Alkohol mit zu viel Zucker und fragwürdigen Gewürzen schmeckt doch am allerbesten, wenn man behauptet, er käme aus Schweden. Dieses alte Erfolgsrezept wird sich auch in diesem Jahr wieder auf dem Lucia-Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei bewahrheiten. Dass dort zudem Holzspielzeug, Grünkohl, beheizte Jurten und Schönes aus Filz zum Angebot gehören, weiß mittlerweile eigentlich jeder. Am 13. Dezember wird zum Lucia-Fest ab 18 Uhr wieder gemeinsam mit dem Lucia-Chor gesungen. Weiteres Zusatzprogramm findet sich auf der Internetseite.
Lucia-Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36 noch bis zum 22. Dezember, Montag bis Freitag von 15 bis 22 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 13 bis 22 Uhr.
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In der alten Willner-Brauerei an der Berliner Straße hat man erkannt, dass man mit der Zeit gehen muss. Und das bedeutet: Wo man im Sommer gerne Bier trinkt und Fußball schaut, sind im Winter Glühwein und Kunsthandwerk gefragt. Daher öffnet an den Adventswochenenden „Emils Weihnachtsgarten“, der nicht ohne den Hinweis der Veranstalter auskommt, es gebe auch ein „buntes Rahmenprogramm“.
Dazu gehören zwei Auftritte vom Puppentheater Das Helmi im Sudhaus am 6. („Hänsel und Gretel“, 15 Uhr) und am 14. Dezember („Rotkäppchen“, 15 Uhr, Karten jeweils 5 Euro), das Vorlesen der Weihnachtsgeschichte am 13. Dezember um 14 Uhr und das WBB-Weihnachts-Klassik-Konzert am 20. Dezember. Für weitere Informationen gibt es die Internetseite.
Emils Weihnachtsgarten in der Willner-Brauerei, Berliner Straße 80 – 82, geöffnet an den Adventswochenenden samstags von 12 bis 22 Uhr und sonntags von 11 bis 20 Uhr.
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Saisonale Anpassungsfähigkeit, das beherrscht man auch im Strandbad Weißensee. An jeden Adventssonntag wird dort geboten, was einen guten Weihnachtsmarkt ausmacht: Eisangeln, Eisbaden, Eisburgenbau. Kleiner Scherz. Natürlich meinen wir Glühwein, Lagerfeuer und Livemusik sowie den Klassiker unter den Prenzlauer Berger Weihnachtsmarktangeboten: beheizbare Jurten.
Weihnachtsmarkt im Strandbad Weißensee, jeden Adventssonntag von 12 bis 18 Uhr.
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Andernorts heißen Prachtmeilen wie die Schönhauser Alle Arcaden schlicht Einkaufszentren und werden, ja tatsächlich, mit EKZ abgekürzt. Für Shopping-Muffel steckt da eine nicht zu übersehende laumalerische Wahrheit drin, aber zu Weihnachten ist ja bekanntlich alles anders, denn Weihnachten ist nun mal das Fest des Kaufens. Wer also zu jenen Menschen gehört, die sich Sommers ins Café in ein EKZ setzen, dem wird es auch nichts ausmachen, sich den Weihnachtsmarkt in den Schönhauser Allee Arcaden zu geben. Für die einen ist ein besinnlicher Nachmittag, für die anderen die schnellste Migräne der Welt. Die Marktmacher jedenfalls versprechen: Es wird „wieder eine stimmungsvolle Weihnachtsatmosphäre“ erzeugt. Stimmt ja irgendwie.
Weihnachtsmarkt Schönhauser Allee Arcaden, noch bis zum 24. Dezember, Montag bis Freitag von 10 bis 21 Uhr, am 7. und 21. nur von 13 bis 18 Uhr, Heiligabend bis 14.
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Die Macher des Advents-Ökomarkts am Kollwitzplatz haben ein Herz für Exzentriker. „Wer noch auf der Suche nach einem gesunden Weihnachtsessen ist“, sprechen sie ihr Publikum an, um es zu locken. Ja, wer auf der Suche nach einem gesunden Weihnachtsessen ist, der hat Weihnachten und wahrscheinlich auch sonst nicht viel verstanden, denken wir uns, so als Zyniker. Um dann beruhigt festzustellen, dass auch beim Ökomarkt alles seine Ordnung hat. Das gesunde Weihnachtsessen ist die Biogans – die natürlich genauso den Magen kollabieren lässt wie die Kollegin aus dem polnischen Maststall, aber Weihnachten ist nicht die Zeit für zu viele Fragen. Versprochen wird zudem die Abwesenheit „gummiartiger Lebkuchenherzen oder chemikalisch schmeckender Schaumküsse“, als Alternative werden Vollkornwaffeln angeboten. Wir wissen, wie wir entscheiden, Ihnen steht das offen. Veranstaltet wird der Markt von der Grünen Liga Berlin und dem Neuen Markt am Kollwitzplatz, „Kunsthandwerker und Ökomarkthändler bieten Produkte aus ökologischem Anbau und fairem Handel an, die vom Baumschmuck bis zur Tanne, vom Holzspielzeug bis zu Honig und Wein fast alles umfassen“. Holzspielzeug splittert übrigens.
Advents-Ökomarkt am Kollwitzplatz, Kollwitzplatz bis zur Husemannstraße, jeden Adventssonntag von 12 bis 19 Uhr.
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Sind Sie gerade eh nicht so gut drauf, oder haben sich vielleicht schon komplett aufgegeben? Dann empfiehlt sich vielleicht mal wieder ein Ausflug zum Weihnachtsmarkt auf dem Alexanderplatz, wo jugendliche Weihnachtsmarktbesucher dezent in die Straßenbahnschienen kotzen und Sie mit einer Chance von eins zu drei eine gehörige Schlägerei in Ihrem näheren Umkreis beobachten können. Dass der Alexanderplatz noch trostloser sein kann, vermag man sich im November kaum vorzustellen, bis man dann am Ende des Monats eines Besseren belehrt wird. Kommen unliebsame Verwandte zur Adventszeit zu Besuch? Dann sei ein Ausflug auf besagten Markt doch sehr empfohlen, nochmal belästigen die Sie nicht. Es sei denn, sie stehen auf Kirmes und spektakuläre Fahrgeschäfte, damit wird der Markt von den Veranstaltern beworben. Und so: „An einen herkömmlichen, traditionellen Weihnachtsmarkt erinnert der Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz nicht mehr sehr, höchstens kulinarisch durch Stollen und Glühwein“. Wie viele Abgründe doch in einem einzigen Satz lauern können.
Weihnachtsmarkt auf dem Alexanderplatz, bis zum 28. Dezember, Montag bis Freitag von 14 bis 22 Uhr, am Wochenende ab 12 Uhr.
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Die Wahl des trostlosesten Weihnachtsmarktes von allen konnte in den vergangenen Jahren immer die paar Buden am S-Bahnhof Pankow für sich entscheiden. Dieses Jahr wird sich jedoch ein anderes Angebot mit dem Titel schmücken können. Denn der Alt-Pankower Weihnachtsmark fällt aus.
Texte: Thomas Trappe und Juliane Wiedemeier