Mars bis Mitternacht

von Tim Florian Horn 10. Juli 2014

Die kurzen Sommernächte lassen nicht viel Zeit für den Blick in den Sternenhimmel. Zu sehen gibt es das Sommerdreieck, 26 bis 1550 Lichtjahre entfernt von uns.

Sternenhimmel

Die lauen Sommernächte erlauben uns nur kurz den Blick auf den reich bestückten Sternenhimmel. Da finden wir hoch über uns das Sommerdreieck bestehend aus den Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler. Das Licht des Sterns Wega braucht 26 Jahre zu uns – genauso lange wie das Zeiss-Großplanetarium besteht. Deneb ist mit 1550 Lichtjahren noch eine ganze Strecke weiter von uns entfernt, auch wenn die beiden Sterne fast gleich hell erscheinen.

Knapp über dem Horizont beherbergt das Sternbild Schütze das Zentrum unserer Milchstraße. Dort steht in 25.000 Lichtjahren Entfernung ein supermassives Schwarzes Loch mit 4,3 Millionen Sonnenmassen, um das sich unsere Heimatgalaxie dreht.

Ab 22.30 Uhr ist die Dämmerung so weit fortgeschritten, dass wir die Planeten Mars im Sternbild der Jungfrau und Saturn in der Waage finden können.

Der Mars ist dank seiner orange-rötlichen Färbung gut zu erkennen. Er verrät uns damit direkt, dass wir auf seiner Oberfläche sehr viel Eisenoxid (landläufig als Rost bezeichnet) finden. Aktuell untersuchen Raumsonden den Planeten nach Wasser, so dass es vielleicht sogar einmal einfachstes Leben dort gegeben haben könnte. Mars geht gegen Mitternacht unter.

Saturn ist allein aufgrund seiner Ringe der vielleicht schönste Planet. Unzählige Eis- und Gesteinsbrocken erscheinen hier aus der Entfernung wie eine feste Oberfläche. Auch sein größter Mond Titan kann sich kaum verstecken, wenn man ein gutes Teleskop auf diesen Himmelskörper richtet. Saturn kann bis etwa 2.00 Uhr beobachtet werden.

In westlicher Richtung finden wir das Sternbild Großer Bär (~Großer Wagen) als verlässlichen Wegweiser zum Polarstern, der uns wiederum den Weg gen Norden weist. Verlängern wir diese gedachte Linie weiter, kommen wir zum Himmels-W, dem Sternbild Kassiopeia.

Die Venus strahlt ab 3.30 Uhr als Morgenstern im Sternbild Stier mit den Werbereklamen der Stadt um die Wette. Am Morgenhimmel gibt auch der flinke Planet Merkur ein kurzes Gastspiel. Zwischen dem 18. und 26. Juli kann er tief am Horizont beobachtet werden, wenn auch nur für wenige Minuten. Die nahe Venus dient dabei als die perfekte Aufsuchhilfe. 

 

Planeten

Merkur kann zwischen dem 18. und 26. Juli am Morgenhimmel aufgefunden werden.

Venus steht unübersehbar als Morgenstern im Sternbild Stier.

Mars ist bis Mitternacht im Sternbild Jungfrau leicht zu finden.

Jupiter steht mit der Sonne am Tageshimmel und bleibt im Juli unbeobachtbar.

Saturn strahlt im Sternbild Waage bis knapp 2.00 Uhr. 

 Mond im Juli 2014

Quelle: Zeiß-Großplanetarium

 

Info: Eine Komplett-Ansicht der Sternenkarte findet sich in der Bildergalerie.

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