60,9° über dem Horizont

von Tim Florian Horn 4. Juni 2014

Der astronomische Sommer kommt und Jupiter verschwindet bis August. Saturn ist hingegen samt Ringen leicht zu finden am Sternenhimmel im Juni.

Sternenhimmel

Am 21. Juni beginnt – zumindest astronomisch – der Sommer! Wir erleben den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Dank der kleinen Schieflage der Erdachse von 23,5° erfahren wir überhaupt den Wechsel der Jahreszeiten. Von Berlin aus gesehen erreicht die Sonne am Mittag des 21. Juni imposante 60,9° Höhe über dem Horizont. Trotz der daraus resultierenden kurzen Nächte gibt es einiges zu entdecken.

Der Riesenplanet Jupiter ist in der Stadt trotz seiner großen Helligkeit nur noch schwer zu finden. Nachdem es um 22 Uhr endlich dunkel genug ist, steht er schon tief am Horizont im Sternbild der Zwillinge. Gegen Ende des Monats verschwindet er dann im Glanz der Sonne und wir können ihn erst im August wiedersehen.

Der Planet Mars kämpft sich ab 22.30 Uhr aus der Dämmerung und kann bis zwei Stunden nach Mitternacht im Sternbild Jungfrau gesehen werden. Seine orange- rötliche Färbung ist mehr als auffällig, auch wenn der Planet im Laufe des Monats ein wenig an Helligkeit einbüßt.

Die Sterne Spica in der Jungfrau, Arktur im Bärenhüter und Regulus im Löwen bilden das Frühlingsdreieck. Der rötlich leuchtende Arktur gehört zu den fünf hellsten Sternen am Himmel und strahlt mit dem Planeten Mars um die Wette.

Im Sternbild Waage ist Saturn, trotz der Nähe zum Horizont, leicht zu finden. Seine Helligkeit verrät ihn ohne Probleme. Ein Blick mit dem Teleskop lohnt sich, da bereits bei geringen Auflösungen der Ring, oder besser die Ringe des Planeten zu erkennen sind. Unzählige Eis- und Gesteinsbrocken erscheinen hier aus der Entfernung wie eine feste Oberfläche. Auch sein größter Mond Titan kann sich kaum verstecken, wenn man ein gutes Teleskop auf diesen Himmelskörper richtet.

Direkt über uns steht der Große Bär (~Großer Wagen) als verlässlicher Wegweiser zum Polarstern, der uns wiederum den Weg gen Norden weist. Verlängern wir diese gedachte Linie weiter, kommen wir zum Himmels-W, dem Sternbild Kassiopeia.

Die wunderschöne Venus ist unser Morgenstern und geht ab etwa 3.30 Uhr auf. Im Laufe des Monats wandert sie vor dem Hintergrund der Sterne weiter, verlässt das Sternbild Widder und erreicht den Stier.

 

Planeten

Merkur bleibt im Juni unbeobachtbar, da der flinke Planet mit der Sonne am Himmel steht.

Venus funkelt als Morgenstern vor Sonnenaufgang im Osthorizont.

Mars kann die erste Nachthälfte im Sternbild Jungfrau gefunden werden.

Jupiter steht am Abendhimmel für etwa eine Stunde tief am Westhorizont.

Saturn ist auffällig im Sternbild Waage fast die ganze Nacht zu finden. 

 

Mond im Juni

Quelle: Zeiss-Großplanetarium

 

Info: Eine Komplett-Ansicht der Sternenkarte findet sich in der Bildergalerie.

 

 

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