Merkste selbst, ne?

von Juliane Schader 28. Januar 2014

Haben Sie schon mal was vom Maerker gehört, der Internetseite, auf der man kaputte Straßenlaternen, Schlaglöcher und wilde Müllkippen melden kann? Sowas gibt es bald auch in Pankow, nur noch besser.

An der Rossyln Road in Stoke-on-Trent parken die Patienten eines Arztes ziemlich ungeschickt halb auf der Fahrbahn. Auf dem Marktplatz von Wantage in der Grafschaft Oxfordshire ist eine Gehwegplatte locker. Und an der Sherlock Street in Birmingham funktioniert die Ampel nicht. So steht es zumindest auf der Internetseite fixmystreet.com, auf der seit 2007 in Großbritannien sämtliche Missstände im öffentlichen Raum eingetragen werden können, für die man in Deutschland das Ordnungsamt anruft. Oder die Polizei. Oder das Amt für Naturschutz. Oder einen Stadtrat. Oder Klaus Wowereit. Oder gleich alle.

Auch in Pankow sollte bereits im vergangenen Jahr ein ähnliches Angebot eingeführt werden, inspiriert vom Maerker, der wiederum inspiriert von Fix my street 2009 in Brandenburg online ging. In Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Tempelhof-Schöneberg gibt es den Maerker mittlerweile. Und Pankow? Hat laut dem zuständigen Stadtrat Torsten Kühne (CDU) gute Gründe, dass es jetzt doch erst in diesem Jahr losgeht.

 

Schluss mit dem Faxen

 

Noch viel besser als die Übernahme des Brandenburger Systems sei nämlich die Weiterentwicklung, an der derzeit in Berlin gebastelt werde, so der Stadtrat. Größter Vorteil: Die Software erlaubt es, dass sich die unterschiedlichen Institutionen untereinander verständigen und Zuständigkeiten abklären. Bislang kommt es laut Kühne oft zu Mehrarbeit, weil manche Bürger ihre Beschwerden streuen und es somit passieren kann, dass Ordnungsamt, Senatsverwaltung und Polizei gleichzeitig an einem Problem arbeiten, bis sie irgendwann per Telefon, Mail oder Fax feststellen, dass Arbeit doppelt gemacht wird.

Das neue System soll das verhindern. Im Gegensatz zum Maerker, der eigentlich nur ein weiterer Kanal sei, solle das Berliner System die zentrale Anlaufstelle für Beschwerden aller Art werden, so Kühne. Alle zuständigen Institutionen inklusive der zentralen Behördennummer 115 hätten Zugriff. Zudem soll das System denjenigen, der die Meldung abgesetzt hat, automatisch mit Status-Updates versorgen.

 

Dürfen wir vorstellen: Der Berserker

 

Und das Beste am Berliner System: Schon im Sommer soll der Probebetrieb starten. Ursprünglich habe man in Pankow nicht geglaubt, dass das so schnell gehen würde, weshalb Ende 2012 noch die Einführung des Maerkers als Übergangslösung angekündigt worden war, erklärt Kühne. Jetzt wolle man sich aber bis zum Sommer gedulden.

Einen Namen hat der Berliner System übrigens noch nicht. Der Begriff „Maerker“ soll sich aus irgendwas mit „Merken“, „Markieren“ und „Mark Brandenburg“ zusammensetzen.

Für Berlin würde sich damit folgerichtig „Berserker“ als Titel anbieten.

 

 

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