Orson Welles Krieg der Welten kehrt als Hörmage zurück. Kinder schmücken Fledermäuse. Der Literatursalon wird von Studenten geentert. Und gibt es ein Leben nach der Gentrifizierung am Teute?
Wie viel Gentrifizierung darf’s denn sein? Nein, diese Frage kann man wirklich nicht oft genug stellen. Hat man sich auch im Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz gedacht und für den heutigen Dienstagabend eine Podiumsdiskussion angesetzt, bei der ein besonderer Schwerpunkt auf der Rolle der Stadtteilarbeit für die Stadtentwicklung liegen soll. Immerhin feiert das ausrichtende Stadtteilzentrum 15-jähriges Bestehen.
Mit von der Partie sind Pankows Stadtrat für Stadtentwicklung, Jens-Holger Kirchner (Grüne), Stadtsoziologe Andrej Holm, die Geschäftsführerin vom Verband für sozialkulturelle Arbeit Birgit Monteiro sowie Heiner Funken vom Verein Weltbürgerpark.
„Wohin entwickelt sich der Bezirk und welche Rolle spielt dabei die Stadtteilarbeit?“ Podiumsdiskussion und Gespräch, Dienstag, 29. Oktober, 17.30 Uhr, Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz, Fehrbelliner Straße 92, Eintritt frei.
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Im Radio läuft ein Hörspiel, das von einem Krieg der Welten handelt. Und vor dem Radio geraten die Zuhörer in Panik und verbarrikadieren Fenster und Türen, weil sie glauben, die Marsmenschen, von denen die Rede ist, seien wirklich auf der Erde gelandet. So geht die Legende, die sich um das Hörspiel „Krieg der Welten“ von Orson Wells rankt. Vor 75 Jahren lief es das erste Mal im US-amerikanischen Radio und darf seitdem nie unerwähnt bleiben, wenn es um die Macht und Wirkung von Medien geht. Wobei heutzutage durchaus umstritten ist, ob die Sendung tatsächlich eine Massenpanik auslöste, oder ob die Medien nur gerne eine gehabt hätten.
Wie dem auch sei – 75 Jahre ist der Spaß nun her, was eine gute Gelegenheit ist, das Stück noch einmal zu spielen – natürlich auf historischen Radioapparaten, die im Raum verteilt und von einer Lichtinstallation begleitet werden. Schließlich ist ein einfaches Hörspiel im Jahr 2013 nicht genug, da muss es schon eine Hörmage sein.
Hörmage an Orson Welles „Krieg der Welten“, Mittwoch, 30. Oktober, 20 Uhr, Danziger50, Danziger Straße 50, Eintritt auf Spendenbasis.
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Für den Fall, das Sie Kinder haben. Für den Fall, dass diese gerne Halloween feiern wollen. Und für den Fall, dass Sie weder Schminke noch Kunstblut im Haus haben: Gehen Sie doch mit den lieben Kleinen am Donnerstag ins MachMit! Kindermuseum. Dort ist den ganzen Tag Halloween-Programm mit Grusel-Schminken und Fledermaus-Schmuck-Werkstatt. (Wobei wir uns bei Letzterem nicht ganz sicher sind, was das eigentlich sein soll. Aber wir mögen diese imperialistisch-kapitalistischen Feste auch nicht ganz so gerne und gehen daher einfach davon aus, dass das schon seine Richtigkeit haben wird).
Halloween im MachMit! Museum für Kinder, Donnerstag, 31. Oktober, 10 bis 18 Uhr, Senefelderstraße 5, Karten kosten 5,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
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Studenten – sind das nicht diese Leute, für die die Tagesschau Frühstücksfernsehen ist und die in den ersten fünf Semestern nicht viel mehr lernen als 45 Arten, eine Bierflasche zu öffnen?
Ja, auch, aber nicht nur.
Wenn sie gerade an der FU einen Master in Angewandter Literaturwissenschaft machen, richten sie manchmal auch den Literatursalon am Kollwitzplatz aus. Am Freitag ist es wieder so weit. Zu Gast sind Annika Scheffel, deren aktueller Roman „Bevor alles verschwindet“ den Kampf eines Dorfs gegen einen Staudamm beschreibt. Sowie Marion Poschmann, deren neuer Roman „Die Sonnenposition“ sich einem Psychiater mit skurrilem Hobby bei seiner Arbeit in einem Barockschloss widmet.
Literatursalon am Kollwitzplatz mit Marion Poschmann und Annika Scheffel, Freitag, 1. November, 20 Uhr, Theater o.N., Kollwitzstraße 53, Karten kosten 5, ermäßigt 3 Euro.
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