Den Bäumen in der Pappelallee geht es schlecht. Im Zuge des Umbaus der Straße müssen viele gefällt werden. Da Baumfällen unbeliebt ist, geht das Bezirksamt nun in die Informations-Offensive.
Einfach so irgendwo einen Baum fällen, das geht in Prenzlauer Berg natürlich nicht. Das weiß man im Bezirksamt nicht zuletzt, seitdem der Problembaum Traubenkirsche mit Wurzelfäule kämpft. Nun scheint in der Pappelallee und ihrer Verlängerung, der Stahlheimer Straße, eine größere Fällaktion anzustehen, bei der auch noch ausgerechnet die Pappeln wenig Überlebenschance haben. Kein Wunder, dass das Amt nun zur großen Informationsoffensive ansetzt.
Hoher Krankenstand bei Bäumen
Zwischen Schönhauser Allee und Wichertstraße soll, wie berichtet, die Straße umgestaltet werden. Um rechtzeitig zu klären, wie mit den vorhandenen Bäumen umgegangen werden soll, wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, das zu drastischen Ergebnissen kam.
Von über 60 Bäumen weisen 52 „Vergreisungserscheinungen“ auf – sie sterben ab, könnte man auch sagen. Bei 41 Bäumen sind die Wurzeln beschädigt, insgesamt traut man nur 10 von ihnen zu, noch länger als 15 Jahre aufrecht zu stehen. Alle anderen sollte man besser fällen, heißt es in dem Gutachten, da ihre Pflege teurer käme als eine Neupflanzung. Überhaupt sei es nie eine gute Idee gewesen, Pappeln einzusetzen: Weil sie besonders flach wurzeln, drücken sie den Straßenbelag hoch. Zudem werden ihre Wurzeln bei Erdarbeiten durchtrennt.
Info-Spaziergang und Info-Stand
Klingt, als stände die Allee bald ohne Pappeln da. Und auch ohne Eschen und Rotdorn, die dort ebenfalls wachsen. Um dem vorprogrammierten Aufschrei darüber vorzubeugen, hat das Amt nun für Samstag zwei Vor-Ort-Termine angesetzt: In zwei Etappen wird die Straße Baum für Baum abgelaufen und der jeweilige Gesundheitszustand erklärt. Zudem wird in den Wochen darauf noch zweimal ein Infostand eingerichtet, an dem Pankows grüner Stadtrat für Stadtentwicklung Jens-Holger Kirchner sowie Mitglieder des Ausschusses für Verkehr und öffentliche Ordnung Auskunft geben.
Wer den Weg dahin scheut, kann das Gutachten und die Beschreibung jedes einzelnen Baums auch auf der Internetseite des Bezirks nachlesen. Dort wird demnächst auch zur Abstimmung gestellt, welche neuen Bäume die alten ersetzen sollen. Denn ganz ohne Bäume geht es in der Pappelallee natürlich nicht.
Öffentliche Begehung mit Erläuterungen der Ergebnisse des Baumgutachtens am Samstag, 19. Oktober. Die nördliche Route startet um 11 Uhr vor der Kita Prenzlzwerge in der Stahlheimer Straße 27, die südliche folgt um 13 Uhr mit dem Treffpunkt Oberstufenzentrum für Bürowirtschaft und Dienstleistungen (OSZ) in der Pappelallee 30/31.
Der Infostand wird am Mittwoch, 23. Oktober von 17.30 bis 19 Uhr an der Kreuzung Pappelallee/Stargarder Straße und am Donnerstag, 31. Oktober von 17 bis 19 Uhr an der Kreuzung Pappelallee/Schönhauser Allee aufgebaut.
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