Die Ratten sind solidarisch

von Juliane Schader 10. September 2013

Soli-Theater für die bald obdachlose Obdachlosenunterkunft, Ausstellung mit Fotos verlassener Räume und eine Diskussion über junge Rechtsextreme: Leichte Themen sind diese Woche aus.

Der Notunterkunft für Obdachlose in der Prenzlauer Allee droht die Obdachlosigkeit. Das ist nicht nur in sich völlig absurd, sondern eifrigen Lesern dieser Zeitung längst bekannt. Doch da sich an der Situation bislang nichts geändert hat, wiederholen wir die Info hier gerne noch einmal, in der Hoffnung, dass sich irgendwann doch noch ein neuer Vermieter findet. 

Dieses Ziel verfolgt auch die spontane Vorstellung des Obdachlosen-Theaters „Ratten 07″. Am Mittwoch um 16 Uhr spielt das Ensemble umsonst und aus Solidarität im Foyer des Planetariums. „Geld oder Leben I-IV“ heißt das Stück. Dazu wird ein kleiner Infostand über das bedrohte Projekt gereicht.

„Geld oder Leben I-IV“ vom Berliner Obdachlose-Theater Ratten 07, Mittwoch, 11. September um 16 Uhr, Foyer des Zeiss-Großplanetariums, Prenzlauer Allee 80, Eintritt frei.

 

 

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Wie schafft man es vom Mangel an Obdach und Finanzen zur Verabschiedung des Pankower Haushalts? Ach ja, da war ja was beim letzten Mal, Kulturabbau, Stille Straße, sie erinnern sich. Diesmal ist es rund um die Haushaltsberatungen bislang recht still geblieben. Keine großen Streichaktionen geplant dieses Jahr? Oder ist die Finanzmisere des Bezirks beendet? Wir werden sehen, und zwar beim großen Haushalts-Showdown am Mittwochabend, offiziell auch „Öffentliche außerordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin“ genannt.

Die Pankower Bezirksverordnetenversammlung tagt zum Doppelhaushalt 2014/15, Mittwoch, 11. September um 17.30 Uhr, BVV-Saal im Haus 7 in der Fröbelstraße 17, Eintritt frei.

 

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Ja, das haben Sie völlig richtig erkannt: Der Mittwoch dieser Woche ist nicht unbedingt der Tag der leichten Themen, und damit prädestiniert für die Veranstaltung „Nazis raus oder rein – was ist der angemessenen Umgang mit rechtsradikalen Jugendlichen?“ Auf Einladung der Robert-Havemann-Gesellschaft wird diskutiert, ob Integration oder Ausgrenzung das Mittel der Wahl sein sollte. Mit dabei: Sozialarbeiter Michael Heinisch, der in der 90er Jahren für seine Arbeitsweise im Umgang mit jungen Rechtsradikalen angefeindet wurde. Pfarrer Lothar König aus Jena, der vor einer Verharmlosung warnt. Und Rechtsextremismus-Experte Bernd Wagner, der auch ein einleitendes Referat über die rechtsradikale Szene kurz vor und nach der Wende hält. Es moderiert Autor und Journalist Peter Wensierski, der schon 1988 für das ARD-Politmagazin Kontraste über die rechte Szene in der DDR berichtete.

„Nazis raus oder rein – was ist der angemessenen Umgang mit rechtsradikalen Jugendlichen?“, Diskussion, Mittwoch, 11. September, 18 Uhr, Literaturwerkstatt Berlin, Knaackstr. 97 (Kulturbrauerei), Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.

 

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Da wir gerade so schrecklich gut drauf sind, können wir auch gleich noch auf die neueste Ausstellung in der Staatsgalerie Prenzlauer Berg verweisen, die sich zwischen Verfall und Zurückgelassenem bewegt. „Empty rooms“ und „negative space“ heißen die gezeigten zwei Werkserien des in Berlin lebenden Fotografen Joe Dilworth. Erstere widmet sich den verlassenen Räumen und Orten der Stadt. Letzteres zeigt Überreste des Weltkriegs, die ein Sammler in den Ruinen und Wäldern um Berlin gefunden hat. Verwesende Tapeten und vermooste Stahlhelme könnte man die Ausstellung also auch nennen. Alle Fotografien entstanden in und um Berlin.

„Empty rooms“ und „negative space“ von Joe Dilworth, Vernissage am Donnerstag, 12. September um 19 Uhr, die Ausstellung läuft bis zum 10. Oktober, Dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr und Samstag 13 bis 18 Uhr, Staatsgalerie Prenzlauer Berg, Greifswalder Straße 218, Eintritt frei.

 

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Und wo bleibst das Positive? Die Schaubude startet dann auch mal in ihre Spielzeit! Am Samstag geht es los mit „Fantasien zu Paul Klee“, einer, schöner Begriff, multimedialen Figurentheaterperformance. Die uns direkt in ein Atelier führt, das dem berühmten Maler gehört haben könnte und in dem nun drei Eindringlinge Fantastisches vollführen. Ein wenig Klee-Biografie und Geschichtsstunde kommt dabei auch herum.

„Fantasien zu Paul Klee“, Samstag, 14. und Sonntag, 15. September, jeweils 20 Uhr, Schaubude, Greifswalder Str. 81 – 84, Karten kosten 12,50 Euro, ermäßigt 8 Euro.

 

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Und dann wäre da noch ein Hinweis für alle, die sich vor dem Winterschlaf gerne noch einmal Gärtnerisch austoben wollen: Am Arnswalder Platz werden am Samstag ab 13 Uhr auf Einladung der Anwohnerinitiative Heckenschere und Rechen geschwungen. Mitmachen kann jeder, der Fegen, Unkaut zupfen, Müll sammeln oder Rosen stutzen mag. Wer entsprechendes Werkzeug besitzt, sollte es mitbringen; ein paar Geräte sind aber auch vorhanden.

„Saubere Sache: Mach Mit!“, Gärtnern und Saubermachen am Arnswalder Platz, Samstag, 14 September von 13 bis 18 Uhr, Eintritt natürlich frei.

 

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Davor oder danach oder alternativ gibt es dann noch Programm im Thälmann-Park, wo die Antwohnerinitiative zu Teichrundgang, Kinderflohmarkt und Parlspaziergang einlädt. Das genaue Programm steht hier

„Flohmarkt im Thälmann-Park“, Samstag, 14. September, 10 bis 16 Uhr, Eintritt frei.

 

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