Sommerloch bis zur Ostsee

von Thomas Trappe 16. Juli 2013

Partyfreie Zeit in Prenzlauer Berg. Die einzige Möglichkeit für ein wenig Vernebelung ist eine Blutspende. Naja, ganz so schlimm ist es dann doch nicht.

Das Prenzlauer Berger Sommerloch ist fertiggestellt. Es ist mehrere hundert Kilometer lang und führt ohne Umschweife zur Ostsee. Die meisten Ansässigen haben in den vergangenen Tagen den Tunnel zur Flucht genutzt. Übrig sind jetzt wir beide, lieber Leser. Was nicht rechtfertigt, dass die Tipps der Woche ausfallen. Auch wenn, wir wollen das nicht leugnen, die Tonne aus Anlässen, aus der wir sonst zu schöpfen gewohnt sind, dieser Tage doch sehr ausgetrocknet ist. Eigentlich sollten wir hier aufschreiben, was Sie alles nicht machen können wegen diverser Sommerpausen. Aber das führt ja zu nichts. Deshalb hier doch eine Übersicht über das verbliebene Leben in Prenzlauer Berg. Ein Trost vorweg: Alleine saufen gehen geht immer noch. Die Kneipen scheinen geöffnet.

Lehrt Becher und Brecht hieß es ja früher im Lehramtsstudium, und schon haben wir den Bogen gekriegt zu diesem Ausgehtipp: Eine, holla!, Soirée mit Stücken von brasilianischen Modernisten und Bertolt Brecht (alle tot). Luciene Weiland spielt und wird begleitet von den Jungs von Easy Living. Das klingt irgendwie nach einen schwungvollen Abend, zumal Luciene Weiland Profi ist. Die Tänzerin und Sopranistin mit Staatsexamen in Geschichte bildete sich nach Angaben des Veranstalters nicht nur in der brasilianischen Folklore weiter, sondern ist auch Spezialistin für deutsches Liedgut. 2010 rockte sie mit  Hans Eisler, Kurt Weill und Bert Brecht zum Beispiel Kuwait. Hier können Sie sich schon einmal einen Eindruck machen

Soirée mit Luciene Weiland und Easy Living, Freitag, 19. Juli, 20 Uhr, Saal danziger 50, Eintritt zehn Euro, ermäßigt sieben.

 

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Wer es etwas blutleerer mag, der kommt vielleicht am morgigen Mittwoch auf seine Kosten. In der Wichertstraße 2 macht der DRK-Blutspendedienst Berlin und Brandenburg Station mit seinem Blutspende-Mobil. Vielleicht mögen auch Sie sich anzapfen lassen? Denn gerade zur Ferienzeit sind die Blutreserven weniger, ruft das DRK zum Mitmachen auf. 

Blutspende beim DRK, Mittwoch 17. Juli, 14.30 bis 18.30 Uhr, Haltestelle Prenzlauer Berg in der Wichertstraße 2, Eintritt kostenlos.

 

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Naja, das war ja nun tatsächlich ein etwas grenzwertiger Tipp der Woche. Deshalb hier nun zum Abschluss etwas Bodenständigeres. Im Prenzlauer Berger Museum gibt es eine Ausstellung. Schüler der vierten bis sechsten Jahrgangsstufen der Beth-Zion Grundschule in der Rykestraße 53 machten sich auf die Spuren der Geschichte ihres Schulgebäudes. Vor fünf Jahren wurde die Schule von der Ronald S. Lauder Foundation gegründet, einer Prenzlauer Berger Stiftung zur Stärkung des jüdischen Lebens in Berlin. Die Schüler haben Quellen aus der Zeit der Gründung Schule der Jüdischen Gemeinde seit 1927 ausgewertet und Zeitzeugen befragt. Außerdem beschreiben sie ihren heutigen Schulalltag und thematisieren in der Ausstellung jüdische Traditionen, Feste und Feiern.

„Die Jüdische Schule Rykestraße lebt – damals und heute“, bis 20. Juli täglich 10 bis 18 Uhr, Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Prenzlauer Allee 227/228, Eintritt kostenlos. Besuchergruppen können sich telefonisch unter 902 953 917 anmelden.

 

 

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