Zu viel Regen, der auf ein Fotoarchiv fällt, im Projektraum Lage egal. Peer Gynt, elektronische Musik und 70 Schüler in der Schaubude. Und Bürgerbeiteilgung in Tischgruppen am Thälmann-Areal.
Diese Einladung geht leider nur an einen exklusiven Kreis, und zwar, wir schlagen gerade noch mal nach, an „Bewohner, Gewerbetreibende, Eigentümer, Nutzer und an der Entwicklung des Gebiets Interessierte“. Wobei Gebiet in diesem Fall das Areal um den Ernst-Thälmann-Park beschreibt.
Für den Fall, dass Sie sich nicht dazugehörig fühlen – bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen. Alle anderen sind herzlich eingeladen, am ersten öffentlichen Workshop teilzunehmen, der am Dienstag ab 17.30 Uhr in der Wabe läuft und Teil der großen Untersuchung des Gebietes ist, die das Bezirksamt angeleiert hat. Ziel dieser Runde ist es, „Stärken, Probleme, Handlungsbedarfe und Potenziale innerhalb verschiedener Themenbereiche“ zu erarbeiten. Was übersetzt bedeutet, dass an zehn Tischen zu jeweils einem Thema wie „Kultur und Bildung“, „Soziale Angebote“ oder „Einzelhandel und Gewerbe“ diskutiert wird. Und zwar jeweils in kurzen Runden, sodass jeder Teilnehmer insgesamt zu drei Themen mitarbeiten kann.
„1. öffentlicher Workshop, Voruntersuchung Thälmannpark“, Dienstag, 11. Juni, 17.30 bis 20.30 Uhr, Wabe, Danziger Str. 101, Eintritt frei. Das Programm findet sich auf der Internetseite des Bezirks.
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Zählen wir doch mal durch: 15 Puppenspieler, 10 Sprecher, 10 Orchestermusiker und mehr als 60 extra angefertigte Puppen – scheint, als würde es ziemlich voll werden auf der Bühne, wenn am Freitag „Peer Gynt Sweet Teen“ in der Schaubude Premiere feiert. Gemeinsam mit Schülern zweier Schulen aus Prenzlauer Berg und Wedding hat die Künstlergruppe Fluchtkunst den Text von Henrik Ibsen mit einer elektronisches Version der Musik von Edvard Grieg kombiniert und in einer mobilen Werkstatt dazu gehörige Puppen fabriziert. Sinnlich, opulent und lautstark soll die Aufführung, die sich für Kinder ab zehn Jahren eignet, laut Ankündigung werden. Die Erstaufführung ist bereits ausverkauft; für die anderen Termine gibt es noch Karten.
„Peer Gynt Sweet Teen“, Premiere am Freitag, 14. Juni, 19 Uhr. Weitere Termine: 15./16. Juni, jeweils 15 Uhr, 17./18. Juni, jeweils 10 Uhr, Schaubube, Greifswalder Str. 81 – 84, Karten kosten 3 Euro.
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Dass Kunst und Wettervorhersage eine symbiotische Einheit bilden, das erlebt man ja auch eher selten. Dem Projektraum Lage Egal gelingt es, wenn dort am Freitag die neue Ausstellung mit dem Titel „Zu viel Regen…“ eröffnet wird.
Tatsächlich geht es um Hochwasser in Folge von zu viel Regen, das im vergangenen Jahr den Keller und damit das Fotoarchiv des Berliner Künstlers Claudio Wichert erwischte. Private Aufnahmen, aber auch künstlerisches Material, analog und als Negativ, fiel dem Wasser zum Opfer. „ Zu viel regen am anfang des monats hat den keller erwischt. alles vergammelt. fuck… oder besser so?“, schreib Wichert damals auf seine Facebook-Seite. Später wurde daraus für Wichert sowie die Künstlerin Jennifer Oellerich der Ausgangspunkt für eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, der eignen Identität und den Spuren, die Wettenphänomene hinterlassen.
„Zu viel Regen…“, mit Werken von Jennifer Oellerich und Claudio Wichert, Vernissage am Samstag, 15. Juni, 19 Uhr, Ausstellung vom 16. Juni bis 2. August (mit Sommerpause vom 4. bis 26. Juli), Donnerstag und Freitag 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung, Lage Egal, Danziger Str. 145, Eintritt frei.
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